Vorschau 1. Tour de Romandie Féminin

Premiere zum WWT-Abschluss: Kletter-Festival in der Schweiz

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Premiere zum WWT-Abschluss: Kletter-Festival in der Schweiz"
Bergig wird´s bei der Premiere der Tour de Romandie Féminin. | Foto: Cor Vos

07.10.2022  |  (rsn) – Die WorldTour-Saison der Frauen endet am Wochenende nicht wie die der Männer mit einem großen geschichtsträchtigen Eintagesrennen wie Il Lombardia, sondern mit der Premiere einer neuen Rundfahrt: Die Tour de Romandie Féminin findet von Freitag bis Sonntag statt und stellt für viele Stars der Szene den Saisonabschluss dar.

Neben der frisch gebackenen Weltmeisterin Annemiek van Vleuten (Movistar), die in der Schweiz ihr Regenbogentrikot erstmals zeigt, steht auch die bei der WM so starke Liane Lippert (Team DSM) in Lausanne am Start und gehört angesichts ihrer aktuellen Form zu den Top-Favoritinnen.

Wie man es von der Männer-Rundfahrt Ende April kennt, so wird es an allen drei Tagen wirklich schwer. Die 1. Etappe startet und endet in Lausanne und ist abgesehen von den letzten 17 Kilometern nie flach. Ein ständiges Auf und Ab über fünf Bergpreise der 3. Kategorie sowie zahlreiche nicht kategorisierte Anstiege ist auf insgesamt 134,4 Kilometern zu bewältigen.

Bergankunft in Thyon 2000 wohl entscheidend

Tagsdrauf beginnt die 2. Etappe zwar mit 55 eher flachen Kilometern, dafür aber folgen dann zwei Kategorie-1-Anstiege im Wallis hinauf nach Suen sowie schließlich zur Bergankunft in Thyon 2000. Dort, wo bei den Männern im vergangenen Jahr Michael Woods siegte, als Geraint Thomas beim Start des Sprints um den Sieg vom Lenker abrutschte und stürzte, wird sich der Kampf um den Gesamtsieg voraussichtlich bereits entscheiden.

Denn die Schlussetappe von Fribourg nach Genf ist nicht mehr ganz so selektiv. Zwar ist es auch am Sonntag in der ersten Rennhälfte nochmal bergig, mit einer Wertung der 2. Kategorie in Villars-le-Comte. Doch das Finale am Genfer See entlang flacht aus und so könnte es dort doch noch zu einem Sprint eines dezimierten Feldes kommen – oder eben zum Solosieg einer der immer angriffslustigen Schweizerinnen Marlen Reußer (SD Worx) und Elise Chabbey (Canyon – SRAM).

WM-Quartett ist auf Wiedergutmachung aus

Die lange Steigung von Thyon 2000 am Samstag macht automatisch Weltmeisterin van Vleuten zur Top-Favoritin auf den Gesamtsieg. Doch die Frage ist, wie sich die Niederländerin von ihrer Ellenbogenfraktur und den Strapazen bei und nach ihrem WM-Sieg im australischen Wollongong erholt hat. Schließlich war sie dort deutlich sichtbar nicht die Stärkste bergauf.

Neben Lippert werden auch Cecilie Uttrup Ludwig (FDJ – Suez – Futuroscope), die gerade erst beim Giro dell'Emilia sowie Tre Valli Varesine zweimal erfolgreiche Elisa Longo Borghini (Trek – Segafredo) und die Südafrikanerin Ashleigh Moolman-Pasio in ihrem letzten Rennen für SD Worx die Weltmeisterin herausfordern – vier der fünf aus dem am Ende des WM-Straßenrennens so unglücklich agierenden Quintett der dort am stärksten Kletternden.

Vollering und Cavalli zurück im Peloton

Hinzu kommen Juliette Labous (Team DSM) und die bei der WM wegen einer Corona-Infektion nicht gestartete Demi Vollering (SD Worx). Auch die im Frühjahr so starke, dann bei der Tour de France Femmes aber schwer gestürzte Marta Cavalli (FDJ – Suez – Futuroscope) ist wieder zurück im Peloton. Die Italienerin gab beim Giro dell'Emilia ihr Comeback und wurde dort Sechste. Top-Form bewies dort aber vor allem die US-Amerikanerin Veronica Ewers (EF Education – Tibco – SVB) mit zwei zweiten Plätzen hinter Longo Borghini in der Emilia und bei Tre Valli Varesine.

Auffällig ist, dass am Ende einer langen WorldTour-Saison kaum eine Mannschaft noch mit vollem Kader am Start steht. 16 Teams haben gemeldet, darunter elf der 14 WorldTeams - und nur fünf Rennställe sind zu sechst. Besonders dünn aufgestellt sind dabei ausgerechnet die beiden Top-Teams der Weltrangliste: SD Worx und Trek - Segafredo treten beide nur mit vier Frauen an.

Während der Kampf um den Sieg bei der Tour de Romandie-Premiere hart umfochten sein wird, ist der um die Women's WorldTour-Gesamtwertung vor dem Finale in der Schweiz bereits entschieden. Van Vleuten startet mit 610 Punkten Vorsprung auf Vollering ins Wochenende, wo aber nur noch maximal 550 Punkte zu ergattern sind. Und auch die WorldTour-Nachwuchswertung ist der Niederländerin Shirin van Anrooij (Trek - Segafredo) nicht mehr zu nehmen.

Zur Startliste

Die Etappen:
1. Etappe, 7.10.: Lausanne – Lausanne (134,4 km)

2. Etappe, 8.10.: Sion – Thyon 2000 (104,5 km)

3. Etappe, 9.10.: Fribourg – Genf (147,6 km)

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.10.2022Tigersprung zum Sieg: Lach lässt Ceratizit-WNT in Genf jubeln

(rsn) – Foto-Finish zum Abschluss der WorldTour-Saison: Marta Lach (Ceratizit – WNT) hat sich in Genf mit einem beherzten Tigersprung den Sieg auf der Schlussetappe der Tour de Romandie Féminin g

09.10.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 9. Oktober

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

08.10.2022Moolman-Pasio an Bergankunft zu stark für van Vleuten

(rsn) – Ashleigh Moolman-Pasio (SD Worx) hat auf der Königsetappe der 1. Tour de Romandie Féminin (2.WWT) Top-Favoritin Annemiek van Vleuten (Movistar) hinter sich gelassen und mit ihrem ersten Sa

08.10.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 8. Oktober

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

07.10.2022Nur Sierra zum Auftakt in Lausanne schneller als Lippert

(rsn) – Liane Lippert (DSM) hat zum Auftakt der 1. Romandie-Rundfahrt der Frauen (2.WWT) nur knapp ihren zweiten Saisonsieg verpasst. Die Deutsche Meisterin, zuletzt WM-Vierte in Wollongong, musste

07.10.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 7. Oktober

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

Weitere Radsportnachrichten

12.07.2025Vingegaard trotz starken Auftritts nicht ganz zufrieden

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) konnte im Ziel der 7. Etappe der Tour de France als heimlicher Gewinner bezeichnet werden. Der Däne musste sich an der Mur de Bretagne zwar im Spri

12.07.2025Haig mit Gehirnerschütterung nach Sturz im Finale der 7. Etappe

(rsn) - Nach dem Highspeed-Crash in der Favoritengruppe sechs Kilometer vor dem Ziel der 7. Etappe zur Mur de Bretagne sind die meisten Fahrer mit Schürfwunden und Prellungen davongekommen. Joao Alme

12.07.2025Massensprint an leichter Steigung

(rsn) – Obwohl sich ihnen bisher keine hohen Berge in den Weg gestellt haben, hatten die Sprinter an den ersten sieben Tagen der Tour de France vergleichsweise wenig Chancen bekommen. Dafür schaut

11.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

11.07.2025Vierter in Mur-de-Bretagne: Gall kommt in einen “guten Rhythmus“

(rsn) – Kein Zweifel, Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) ist eher ein Mann für die langen Anstiege. Umso überraschender kam sein vierter Platz an der Mur-de-Bretagne am Ende der 7. Tour-E

11.07.2025Pogacar lässt Girmay grübeln: “Keine guten Neuigkeiten“

(rsn) – Dank seiner unvergleichlichen Explosivität im Schlusssprint stürmte Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) auf der 7. Etappe der Tour de France zum Tagessieg und schlüpfte ins Gelbe Tri

11.07.2025Almeida will trotz Rippenbruch die Tour de France fortsetzen

(rsn) – Als Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) im Finale der 7. Tour-Etappe in den Massensturz verwickelt war, bei dem in der Kopfgruppe rund 15 Fahrer zu Boden gingen, schien es so, als ob sic

11.07.2025Lippert macht die “6“ zu ihrer Giro-Glückszahl

(rsn) – Liane Lippert (Movistar) hat auf der 6. Etappe des 36. Giro d´Italia Women (2.WWT) ihren ersten Saisonsieg bejubeln können. Die 27-jährige Friedrichshafenerin ließ über 145 Kilometer zw

11.07.2025Evenepoel festigt Position als Herausforderer in Warteposition

(rsn) - Die Gesichter hellen sich auf bei Soudal - Quick Step. “Der Tag mit der Windkante ist abgehakt, das ist Geschichte“, bezog sich der Sportliche Leiter Tom Steels gegenüber RSN auf die 39 S

11.07.2025Red Bull an der Mur mit doppelter Schadensbegrenzung

(rsn) – Eine harte, schnelle, heiße Angelegenheit war die 7. Etappe der Tour de France durch die Bretagne. Red Bull - Bora - hansgrohe um den Sportchef Rolf Aldag nahm des Ergebnis an der Mur-de-B

11.07.2025Reef: “Es ist völlig egal, wer in Gelb fährt“

(rsn) – Auf der 7. Etappe der Tour de France 2025 kam es an der Mur de Bretagne nach 197 Kilometern zum Showdown der Top-Favoriten. Den größten Punch auf den letzten 150 Metern hatte dabei Tadej

11.07.2025Highlight-Video der 7. Etappe der Tour de France

(rsn) - Jonas Vingegaard (Visma - Lease a Bike) hat bis zum Zielstrich am Hinterrad von Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) geklebt, vorbeifahren konnte der Däne im Zielsprint auf der 7. Etappe der

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • GP Torres Vedras (2.2, POR)
  • Tour of Ankara (2.2, TUR)
  • Visegrad 4 Kerekparveseny (1.2, HUN)
  • Tour of Magnificent Qinghai (2.Pro, CHN)