Moolman-Pasio gewinnt Tour de Romandie

Tigersprung zum Sieg: Lach lässt Ceratizit-WNT in Genf jubeln

Von Felix Mattis

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Marta Lach (Ceratizit - WNT) | Foto: Cor Vos

09.10.2022  |  (rsn) – Foto-Finish zum Abschluss der WorldTour-Saison: Marta Lach (Ceratizit – WNT) hat sich in Genf mit einem beherzten Tigersprung den Sieg auf der Schlussetappe der Tour de Romandie Féminin gesichert. Die Polin setzte sich im Massensprint nach 147,6 Kilometern um wenige Zentimeter vor der Russin Tamara Dronova-Balabolina (Roland Cogeas Edelweiß) und der Kubanerin Arlenis Sierra (Movistar) durch.

"Ich hatte das Gefühl, gewonnen zu haben, wusste es aber nicht ganz genau. Letztendlich ist es unglaublich", jubelte Lach im Sieger-Interview nach dem ersten WorldTour-Sieg ihrer Karriere und dem ersten für ihr deutsches Team seit zwei Jahren. Damals hatte Lisa Brennauer die Ceratizit Challenge by Vuelta für sich entschieden. "Ich habe die ganze Saison auf einen WorldTour-Sieg gehofft – und jetzt hat es im letzten Rennen geklappt. Ich bin sehr, sehr happy und erleichtert", so Lach.

Am Ausgang der dreitägigen Rundfahrt änderte die Schlussetappe nach Genf nichts mehr. Ashleigh Moolman-Pasio (SD Worx) verteidigte ihre 30 Sekunden Vorsprung in der Gesamtwertung auf Weltmeisterin Annemiek van Vleuten (Movistar) und feierte einen Tag nach ihrem ersten WorldTour-Tagessieg auch den ersten WorldTour-Rundfahrterfolg ihrer langen Karriere.

"Es ist eine tolle Art, die Saison und auch meine Zeit mit SD Worx abzuschließen. Das Team hat heute wieder einen unglaublichen Job gemacht. Ich hatte nochmal einen sehr guten Tag dank ihnen", sagte die Südafrikanerin, die zu Saisonbeginn ihr Karriereende verkündet hatte, sich im Mai dann aber doch umentschied und für 2023 noch einmal einen Vertrag beim Team AG Insurance – NXTG unterschrieb.

Lippert Gesamtvierte und im Nachwuchstrikot

Die Deutsche Liane Lippert (Team DSM / + 1:05) blieb hinter Elisa Longo Borghini (Trek – Segafredo / + 0:49) aus Italien auf Rang vier der Gesamtwertung. Lippert gewann die Nachwuchswertung, die bei der Tour de Romandie Féminin im Gegensatz zu den anderen Women's WorldTour-Rennen keine U23- sondern eine U25-Wertung war. Die Bergwertung sicherte sich ihre DSM-Teamkollegin Elise Uijen und die Punktewertung holte Sierra. Als bestes Team wurde SD Worx geehrt.

Da die Tour de Romandie auch das Ende der mit 67 Renntagen bislang längsten WorldTour-Saison der Frauen bedeutete, wurde in Genf auch van Vleuten zum zweiten Mal in Folge zur Gesamtsiegerin der UCI-Rennserie gekürt. Die Nachwuchswertung ging an die in der Schweiz nicht angetretene Shirin van Anrooij (Trek – Segafredo), die Mannschaftswertung zum sechsten Mal im siebten WorldTour-Jahr an SD Worx.

So lief das Rennen:

In der ersten Rennstunde dauert es lange, bis sich eine Spitzengruppe lösen konnte. Mehrere Fahrerinnen versuchten zu attackieren, doch kaum jemand kam weg. Erst nach 30 Kilometern hatte sich Eva Buurman (Liv Racing Xstra) leicht abgesetzt, sie wurde aber kurz darauf im ersten Anstieg des Tages wieder gestellt. Dort griff Petra Stiasny (Roland Cogeas Edelweiß) an und fuhr 15 Sekunden heraus. Die 21-jährige Schweizerin sicherte sich den Bergpreis der 2. Kategorie, ließ sich dann aber auch wieder ins Hauptfeld zurückfallen.

Wenig später aber setzten sich Quinty Ton (Liv Racing Xstra) und Ella Harris (Canyon – SRAM Racing) ab und fuhren prompt eine Minute Vorsprung heraus. Beide stellten keine Gefahr für das Führungstrikot von Moolman-Pasio dar und so ließ das Team SD Worx, das im Peloton das Tempo diktierte, die Zügel etwas lockerer. Innerhalb von 30 Kilometern fuhr das Führungsduo knapp fünf Minuten Vorsprung heraus – und der wuchs sogar noch auf 6:15 Minuten an.

Harris und Ton trotz großem Vorsprung chancenlos

Rund 60 Kilometer vor Schluss begannen die Teams Movistar und FDJ Suez Futuroscope, sich an der Nachführarbeit im Hauptfeld zu beteiligen, um den erhofften Sprint in Genf herbeizuführen. Der Vorsprung der zwei Ausreißerinnen begann zu schmelzen und als auch BikeExchange – Jayco noch in die Verfolgung einstieg, ging es mit dem Abstand immer schneller herunter.

35 Kilometer vor Schluss waren am Fuß des letzten kategorisierten Anstiegs der Rundfahrt bereits nur noch 2:25 Minuten übrig. Oben holte sich Harris den letzten Bergpreis der Rundfahrt und zehn Kilometer später stand nur noch eine Minute Vorsprung auf der Uhr. Die Neuseeländerin und ihre niederländische Begleiterin wehrten sich lange und mit vollem Krafteinsatz, doch zwei Kilometer vor Schluss rauschte das Peloton heran und die Flucht war vorbei.

Den Sprint fuhr letztendlich dann Cecilie Uttrup Ludwig für Marie Le Net an. Doch die Französin musste zu früh in den Wind und letztendlich spurtete das ehemalige Bahn-Ass Dronova-Balabolina an erster Stelle sitzend der Linie entgegen. Die Russin sah beinahe schon wie die Siegerin aus, doch im Tigersprung schob Lach doch noch ihr Vorderrad zuerst über die Linie.

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