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02.08.2022 | (rsn) – Viel Grund zum Jubeln hatte Pascal Ackermann (UAE Team Emirates) in diesem Jahr noch nicht. Auch wegen eines Steißbeinbruchs konnte er in den ersten sieben Monaten des Jahres gerade einmal einen Sieg einfahren. Eine schlechtere Bilanz hatte der Südpfälzer nur in seinem Neo-Profi-Jahr 2017 vorzuweisen.
Doch nun folgte für Ackermann bei der Polen-Rundfahrt der Befreiungsschlag. Auf der 3. Etappe war er nach schwerem Etappenverlauf im Sprint nicht zu schlagen. “Für mich persönlich war der Sieg heute ganz, ganz, ganz wichtig“, betonte Ackermann am Abend im Gespräch mit radsport-news.com die Bedeutung seines ersten Erfolges seit Mitte März, als er die Bredene Koksijde Classic (1.Pro) gewann.
Dabei stellte der langjährige Bora-Sprinter aber auch klar, dass die viermonatige Siegloszeit vor allem auf seine lange Pause nach seinem Sturz im Frühjahr zurückzuführen sei. “Die Polen-Rundfahrt ist für mich eigentlich das erste Rennen nach der Verletzung. Ich bin zwar die Slowenien-Rundfahrt gefahren, aber da war ich noch nicht bereit, weil ich das Training noch nicht hatte“, so der 28-Jährige.
Pascal Ackermann durfte mal wieder aufs Siegerpodest klettern. | Foto: Cor Vos
___STEADY_PAYWALL___Aus fünf mach sechs?
Nach der Slowenien-Rundfahrt Mitte Juni konnte Ackermann aber ausgiebig trainieren und weiter an der Form schrauben. Dass diese mit Blick auf die Straßen-EM in München und die Vuelta passt, zeigte Ackermann mit seiner starken Leistung am Dienstag. “Das Finale war verdammt schwer, viele Kurven und der knackige Anstieg noch dazu“, erklärte der UAE-Profi.
Angesprochen auf das relativ ähnliche Profil der 4. Etappe am Mittwoch, meinte Ackermann, dass die Anstiege auf dem bevorstehenden Teilstück “ein bisschen steiler, also nicht ganz so sprinterfreundlich“ seien. Doch unversucht lassen will er es nicht. “Nach dem Tag heute werde ich es auf jeden Fall probieren. Ich glaube, dass der Druck in Richtung EM jetzt weg ist, noch mal zeigen zu müssen, was ich drauf habe“, so Ackermann, der dadurch hofft, befreit auffahren zu können. “Ich denke, ich bin gut drauf und nehme jetzt einfach mit was geht“, betonte er.
Der befreiende Moment des Sieges. | Foto: Cor Vos
Von Polen über München nach Spanien
Dabei geht es für Ackermann auch darum, seine starke Bilanz bei der Polen-Rundfahrt – bisher stehen fünf Siege beim WorldTour-Rennen zu Buche – weiter auszubauen. Die Tour de Pologne bestreitet Ackermann aber nicht nur wegen seiner Erfolge in der Vergangenheit sehr gerne. “Es ist immer schön, nach Polen zurückzukommen. Es ist das erste Rennen nach der Sommerpause. Da sieht man, wie gut man gearbeitet hat“, so Ackermann, der direkt zufrieden anfügte. “Ich glaube, ich habe recht gut gearbeitet.“
Neben dem Finden der eigenen Stärke im Sprint dient die Polen-Rundfahrt für Ackermann und sein Team auch dazu, den Sprintzug mit Blick auf die Vuelta abzustimmen. “Wir testen hier den Leadout für die Vuelta. Ich denke, da sind wir ganz gut aufgestellt. Seba (Sebastian Molano, d. Red) hat mich heute perfekt gebracht. Ich glaube, dass wir ganz gut harmonieren“, sieht sich Ackermann im Sprint sehr gut unterstützt.
Molano wird Ackermann beim nächsten Einsatz, der Straßen-EM in München am 14. August nicht zur Seite stehen, da bei den Titelkämpfen die Nationalmannschaften am Start stehen. Auch wenn die offizielle Nominierung aussteht, hat Ackermann nicht nur sehr gute Chancen nominiert zu werden, sondern bei dem sprinterfreundlichen Rennen auch die Kapitänsrolle einzunehmen. Der Sieg in Polen dürfte beim Bund Deutscher Radfahrer letzte Zweifel beseitigt haben, ob Ackermann in der EM-Form der letzten Jahre ist, als er 2019 und 2020 jeweils die Bronze-Medaille gewann.
Ackermann dankt seinem Teamkollegen Diego Ulissi für dessen Vorarbeit. | Foto: Cor Vos
Ackermann bezeichnete die EM zwar als sein nächstes Highlight. Der Formaufbau aber ist ganz auf die Vuelta gerichtet. “Mein Hauptziel ist die Vuelta. Für die haben wir trainiert und ich denke, dass da formtechnisch noch ein bisschen was geht bis dahin“, blickte Ackermann auf die letzte GrandTour des Jahres, die im 19. August im niederländischen Utrecht startet.
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