--> -->
31.07.2022 | (rsn) - Annemiek van Vleuten (Movistar) hat auch zum Abschluss gezeigt, dass sie die mit Abstand stärkste Fahrerin der Premierenaustragung der Tour de France der Frauen war. Die Niederländerin gewann an der Super Planche des Belles Filles auch die zweite schwere Bergetappe in Folge und feierte damit souverän den Gesamtsieg der achttägigen Rundfahrt.
"Ich bin sehr stolz, die erste Gewinnerin der Tour de France der Frauen zu sein. Ein wirklicher Traum wurde wahr, auch noch in Gelb zu gewinnen. Es war keine einfache Etappe, es war keine einfache Woche. Die Schlussetappe als Solistin in Gelb zu gewinnen, das kann man nicht toppen", freute sich van Vleuten im Siegerinterview.
30 Sekunden hinter van Vleuten wurde ihre Landsfrau Demi Vollering (SD Worx) an der bis zu 24 Prozent steilen und am Ende teilweise über Schotterpassagen führenden Steigung Tageszweite. Damit verteidigte Vollering, die die Bergwertung gewann, auch Rang zwei in der Gesamtwertung - allerdings deutliche 3:48 Minuten hinter van Vleuten.
Mit 1:43 Minuten Rückstand komplettierte die Italienerin Silvia Persico (Valcar & Travel) das Tagespodium vor der Polin Katarzyna Niewiadoma (Canyon SRAM), die ihren dritten Gesamtrang mit 6:35 Minuten Rückstand auf van Vleuten verteidigte.
Als beste Deutsche belegte Liane Lippert (DSM / +3:01) Platz 10, die lange in der Ausreißergruppe des Tages fuhr.
So lief das Rennen:
Die 123 Kilometer lange Schlussetappe begann hektisch mit vielen frühen Fluchtversuchen, die auf den ersten 40 Kilometern allerdings ohne Erfolg blieben. Durch das hohe Tempo im Feld fielen aber immer mehr Fahrerinnen zurück. Erst nach 50 Kilometern beruhigte sich das Renngeschehen etwas und viele zurückgefallene Sportlerinnen konnten wieder zum Peloton aufschließen. Den ersten Zwischensprint sicherte sich die Italienerin Maria Giulia Confalonieri (Cerazitit – WNT), die anschließende erste Bergwertung des Tages, die Cote d`Esmouliéres (2. Kat) ging an Vollering.
Nach dem Anstieg gingen Leah Thomas (Trek – Segafredo) und Pauliena Rooijakkers (Canyon SRAM) in die Offensive, wodurch sich eine zehnköpfige Spitzengruppe bildete, zu der auch Lippert zählte. Dahinter versuchten zur Rennhälfte weitere Fahrerinnen nach vorne aufzuschließen und fuhren aus dem eine Minute zurückliegenden Peloton davon. Spitzenreiterin van Vleuten fiel nach Defekt aus dem Feld heraus und hatte zwischenzeitlich fast eine Minute Rückstand auf ihre Konkurrentinnen. Doch mit Hilfe ihres Teams konnte die Niederländerin die brenzlige Situation überstehen und schloss pünktlich zu Beginn der Steigung zum Ballon d`Alsace (1. Kat) wieder zum Feld auf.
p<> Das lag 45 Kilometer vor dem Ziel nur noch wenige Sekunden hinter der Lippert-Gruppe. Im Anstieg musste van Vleuten erneut das Rad wechseln, konnte dieses Mal aber deutlich schneller zum bereits arg dezimierten Peloton aufschließen. Derweil konnte die Spitzengruppe ihren Vorsprung wieder auf 50 Sekunden ausbauen. Im Anstieg blieb der Zeitabstand zwischen Spitze und Favoritinnengruppe konstant, dafür aber fielen sowohl an der Spitze als auch dahinter Fahrerin um Fahrerin aus ihrer entsprechenden Gruppe zurück. So passierten zehn Führende den Ballon d`Alsace 38 Kilometer vor dem Ziel, die knapp 20 Fahrerinnen umfassende Gruppe um van Vleuten erreichte den Bergpreis 1:15 Minuten später.Bis zum Fuße der sieben Kilometer langen Schlusssteigung änderte sich an der Rennsituation wenig. Die Zehnerspitze nahm noch 30 Sekunden Vorsprung auf die wieder größer gewordene Gruppe um van Vleuten in den Berg. An der Spitze startete Rooijakkers die erste Attacke bergauf, sechs Kilometer vor dem Ziel schloss Mavi Garcia (UAE Team ADQ) zu ihr auf. 5,5 Kilometer vor dem Ziel schüttelte Garcia ihre niederländische Begleiterin ab, bekam aber kurz darauf schon Gesellschaft von van Vleuten, die sich mit der Unterstützung einer Teamkollegin aus der Favoritengruppe gelöst hatte.
Lange hielt sich die Frau im Gelben Trikot aber nicht bei der Spanierin auf und zog an dieser vorbei. Dahinter machte sich Vollering auf die Verfolgung der Spitzenreiterin, kam aber nie näher als 15 Sekunden an sie heran. 1500 Meter vor dem Ziel, kurz bevor es auf die sehr steile, unbefestigte Straßenpassage ging, hatte van Vleuten ihren Vorsprung auf komfortable 40 Sekunden ausbauen können und büßte davon auf den letzten Metern nur noch zehn Sekunden auf die Frau im Bergtrikot ein.
Results powered by FirstCycling.com