RSNplusUm 17 Sekunden

Bittere Tränen in ´Le Markstein´: Koch verpasst Tour-Zeitlimit

Von Felix Mattis aus Kruth

Foto zu dem Text "Bittere Tränen in ´Le Markstein´: Koch verpasst Tour-Zeitlimit"
Franziska Koch (DSM) vor der Königsetappe der Tour de France der Frauen | Foto: Cor Vos

31.07.2022  |  (rsn) – Die Königsetappe der Tour de France der Frauen und das schier unglaubliche Solo der Annemiek van Vleuten (Movistar) zum Sieg auf der malerischen Panoramastraße Route des Cretes hat einigen Schaden am Ende des Pelotons angerichtet.

Insgesamt neun Fahrerinnen fielen am Samstag auf der schweren Bergetappe über den Petit Ballon, den Col du Platzerwasel und den Grand Ballon aus dem Zeitlimit oder stoppten sogar unterwegs, weil der Kampf um die Karenzzeit hoffnungslos wurde.

___STEADY_PAYWALL___ Eine davon war auch die Deutsche Franziska Koch (Team DSM) – und bei der 22-Jährigen aus Mettmann wurde es im Ziel in 'Le Markstein' besonders dramatisch. Die Zuschauer zählten die am Zielbogen angezeigte Karenzzeit herunter, als sich die Deutsche gemeinsam mit drei anderen Fahrerinnen die letzten nochmal ansteigenden 300 Meter hinaufquälte. Und sie kamen zu früh bei 'Null' an.

Keine Gnade bei Van Vleutens Solo-Show

17 Sekunden fehlten laut offizieller Zeitnahme letztendlich. Koch sowie die Französinnen Margaux Vigie (Valcar – Travel&Service) und Anais Morichon (Arkéa) und auch die vier Sekunden davor über die Linie rollende Ukrainerin Yuliia Biriukova (Arkéa) waren trotz riesigen Kampfes raus aus der Tour.

Das tat weh. Koch weinte bitterlich im Zielbereich. Sie und ihre Begleiterinnen hatten alles gegeben, kämpften sich elf Minuten hinter dem großen Gruppetto über den 13 Kilometer langen Grand Ballon und die letzten sieben welligen Kilometer dem Ziel entgegen. Doch das Zeitlimit stand, die Uhr tickte gnadenlos herunter, seit Van Vleuten im Ziel angekommen war.

Franziska Koch (DSM) bei der Tour de France der Frauen. Foto: Cor Vos

Nicht nur die besten Bergfahrerinnen der Welt mussten sich in 'Le Markstein' an der unfassbaren Überlegenheit der 39-jährigen Niederländerin messen lassen, auch für die, die in den Tagen zuvor wie Koch auf Flachetappen Ewigkeiten im Wind gefahren waren, um das Peloton anzuführen und Ausreißerinnen zu jagen, gab es keine Gnade.

Karenzzeit bei Frauen ohne Abstufung

Seitdem Van Vleuten ihre Vogesen-Show am Fuß des Petit Ballon gestartet hatte, kämpften sie alle für mehr als drei Stunden nur noch um eins: den Verbleib im Rennen. Am Donnerstag in Saint-Dié-des-Vosges nach dem zweiten Etappensieg von Lorena Wiebes, an dem Koch großen Anteil mit ihrer Führungsarbeit hatte, sagte die 22-Jährige noch, sie werde in den Vogesen die tolle Aussicht genießen. Dafür war am Samstag leider keine Zeit.

Hätte übrigens die Zielzeit der Zweitplatzierten Demi Vollering (SD Worx) dem Zeitlimit zugrunde gelegen, Koch und ihre Begleiterinnen wären rechtzeitig angekommen. Doch die Karenzzeit bei der Tour de Frauen berechnete sich auf den beiden Bergetappen aus der Siegerinnenzeit plus 18 Prozent – egal wie schnell die Siegerin sein würde. Dass Van Vleuten 'Le Markstein' 13 Minuten früher erreichte, als per mittlerer Marschtabelle vorgesehen war, spielte keine Rolle.

Bei der Tour der Männer gibt es für diese Fälle eine stufenweise Anpassung der Karenzzeit. Je schneller der Sieger, desto größer der für die Berechnung der Karenzzeit angelegte Prozentsatz.

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