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04.12.2021 | (rsn) – Nach zwei Jahren, in denen vor allem aus gesundheitlichen Gründen nicht viel zusammenlief, kehrte André Greipel (Israel Start-Up Nation) in seiner letzten Profisaison in die Erfolgsspur zurück und gewann zum Abschluss seiner langen und herausragenden Karriere nochmals zwei Rennen. Doch nicht nur deswegen zeigte sich der Hürther im Gespräch mit radsport-news.com mit seinem Radsportjahr zufrieden.
“Ich glaube, es war eine solide Saison. Sicherlich hätte ich mir hier und da gerne mehr erhofft und wäre mein Ziel Giro d`Italia gerne mit meinem Sprintzug angegangen. Aber es war dann auch schön, die Tour gefahren zu sein“, blicke Greipel auf das letzte seiner 16 Jahre als Profi zurück
Die elfte Teilnahme an der Tour de France war dabei neben seinen beiden Siegen bei der Mallorca Challenge (1.1) und der Andalusien-Rundfahrt (2.Pro) auch das herausragende Ereignis des Jahres. In das Tour-Team war Greipel spät berufen worden, nachdem er zuvor ebenso kurzfristig mit seinem Sprintzug aus dem Aufgebot für den Giro d`Italia gestrichen worden war. "Natürlich war es eine Enttäuschung, nicht den Giro fahren zu können. Aber die Tour hat es wettgemacht. Nochmal in Paris einzufahren war auch noch mal ein Highlight“, betonte der 39-Jährige.
Zu seinen beiden Saisonsiegen, mit denen er es in seiner Laufbahn auf insgesamt 158 brachte, kamen noch 18 Top-Ten-Resultate. Dabei stachen der zweite Etappenrang bei der Tour of Britain (2.Pro), ein dritter Etappenplatz bei der Deutschland Tour (2.Pro), drei Podiumsplatzierungen bei der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) sowie der fünfte Platz zum Abschluss der Frankreich-Rundfahrt auf den Champs Elysées heraus.
Das verdeutlichte, dass die als Rundfahrermannschaft aufgebaute Israel Start-Up Nation im vergangenen Jahr oft auch auf die Sprintkarte Greipel spielte. "Dass die Mannschaft wieder mehr auf den Sprintzug und damit auch auf mich gesetzt hat, das war schön“, befand der elfmalige Tour-Etappensieger, der nach eigenen Angaben "ohne Erwartungen in die Saison reingegangen“ war.
Künftig nur noch die Ortschildsprints gewinnen
Seine Abschiedsvorstellung gab Greipel am 3. Oktober beim Münsterland Giro (1.Pro). Beim deutschen Saisonabschluss hatte er zwar nicht die besten Beine, bewies dafür aber großen Kampfgeist und rollte schließlich als Zehnter über den Zielstrich. "Die Gefühlslage nach dem Münsterland Giro war okay. Ich habe mir bewusst die Zeit genommen, alleine ins Ziel zu fahren und natürlich war ich auch erleichtert, dass die Karriere vorbei ist. Ich bin stolz auf meine Karriere und froh, dass es mein letztes Rennen war“, sagte Greipel, der es künftig lockerer angehen lassen will.
"Die Kollegen bereiten sich auf die Rennen vor, für mich ist es so, dass – wenn das Wetter mitspielt – ich gerne mit den Jungs mitfahre. Es ist schön, ein bisschen freier auf dem Rennsattel zu sitzen, aber es macht immer noch Spaß, die Ortschildsprints zu gewinnen", meinte Greipel mit einem Augenzwinkern.
Wehmut verspüre er am Ende seiner mit vielen großen Siegen gespickten Karriere nicht. "Vielleicht kommt das, wenn die Rennen losgehen. Natürlich würde ich jetzt gerne in wärmeren Gefilden fahren, aber das hatte ich die ganzen letzten Jahre. Es ist auch schön, die Weihnachtszeit komplett zu Hause zu verbringen und jedes Adventskästchen, das meine Frau so schön verpackt hat, zu Hause aufzumachen und nicht aus dem Koffer herauszuholen", fügte der zweifache Familienvater an.
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