Slowakei ein gutes Pflaster für den Schwaben

Steimle schlägt Lokalmatador Sagan: “Genugtuung“ nach WM-Aus

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Steimle schlägt Lokalmatador Sagan: “Genugtuung“ nach WM-Aus"
Jannik Steimle (Deceuninck - Quick-Step) gewann die 2. Etappe der Slowakei-Rundfahrt | Foto: Cor Vos

18.09.2021  |  (rsn) - Die Slowakei erweist sich für Jannik Steimle (Deceuninck - Quick-Step) immer mehr als gutes Pflaster. Nachdem der 25-Jährige dort im Vorjahr bereits das Einzelzeitfahren und die Gesamtwertung gewinnen konnte, seitdem aber keinen Sieg mehr errang, kehrte er am Freitag bei der Slowakei-Rundfahrt (2.1) wieder in die Erfolgsspur zurück:

Im Prolog schon Zweiter, entschied Steimle am Freitag in Dolny Kubin die 2. Etappe vor Ex-Weltmeister Peter Sagan (Bora - hansgrohe) für sich.

"Ich bin gerade echt gut in Form. Bei der Tour de l`Ain, der Tour of Denmark und der Deutschland Tour war ich schon bereit, nach einem Sieg zu greifen, hatte aber leider nicht die Möglichkeit dazu", so Steimle gegenüber radsport-news.com. Für ihn sei dieser Erfolg eine "große Erleichterung" nach seiner sturzbedingten Rennpause im Frühjahr, aber auch eine "Genugtuung".

Denn die Straßen-EM, für die er sich viel vorgenommen hatte, war am letzten Sonntag alles andere als nach Wunsch verlaufen. Dazu wurde Steimle vom Bund Deutscher Radfahrer für die Straßen-WM nur als Ersatzfahrer nominiert, so dass es in Flandern wohl nichts wird mit dem erhofften Einsatz. "Mir ist wichtig, dass ich die Erfolge für das Team hole. Sie sind die, die immer an mich geglaubt haben. Wenn man nicht für die WM nominiert wird, dann eine Etappe gewinnt und fast noch den Prolog, dann ist das nicht so schlecht. Aber so ist es nun mal. Ich bin gespannt, was die Jungs in Belgien zaubern werden", so Steimle.

Der Schwabe war auf der 2. Etappe bei Deceuninck - Quick-Step ursprünglich gar nicht als Siegfahrer eingeplant gewesen. Eigentlich war das Finale für Sprinter Alvaro Hodeg vorgesehen, der am Vortag erfolgreich gewesen war und die Führung in der Gesamtwertung übernommen hatte. Allerdings verloren sich Steimle und der Kolumbianer auf den letzten 500 Metern, wodurch sich für den Deutschen spontan freie Fahrt ergab.

An der Spitze durch die letzte Kurve

"Der letzte Kilometer war brutal hektisch, schwierig zu fahren mit den Links- und Rechtskurven und vielen Bahnkreuzungen. Ich habe mich umgeblickt, habe gesehen, dass ich Alvaro verloren habe und habe gewusst, dass die letzte Kurve viel ausmacht", so Steimle, der als Erster - mit Sagan an seinem Hinterrad - um die Kurve fuhr.

Hinter dem Duo kam es dann zu Stürzen, so dass Steimle und der Slowake den Sieg unter sich ausmachten, mit dem deutlich besseren Ende für den Deutschen. "Ich habe meinen Sprint schon 400 Meter vor dem Ziel eröffnet, habe die Kurve mit relativ wenig Risiko genommen, wusste aber auch, dass ich gut um die Kurve fahren kann. Ich habe dann einfach durchgezogen und habe gesehen, dass niemand mehr kommt", so Steimle, der vor den beiden Schlussetappen im Gesamtklassement nur drei Sekunden hinter Teamkollege Hodeg auf Rang zwei liegt. Der Kolumbianer hatte sich als Tagesdritter noch die nötige Bonifikation geschnappt, um am der Spitze zu bleiben.

"Der Fokus liegt schon auch auf dem Gesamtsieg. Aber wir haben ja keine schlechte Ausgangslage. Ich mache mir keinen Stress. Egal, ob Alvaro oder ich gewinnen, Hauptsache einer von uns. Aber Sagan ist auch noch dicht dahinter", so Steimle über den Bora-Kapitän, der vier Sekunden Rückstand aufweist.

Steimle neutralisiert Sagan-Angriff

Sagan selbst hatte sich im Etappenfinale offensiv gezeigt und attackiert. Allerdins konnte da Steimle den Vorstoß schon neutralisieren. "Wir wollten am letzten Anstieg das Gelbe Trikot (Hodeg, d. Red) distanzieren. Mir ist es gelungen mit Steimle wegzufahren. Auf der gefährlichen Abfahrt hat Steimle aber nicht mitgeführt, so dass von hinten weitere Fahrer aufschließen konnten. Am Ende kam es dann zu einem Massensprint", berichtete Lokalmatador Sagan, der in der letzten Kurve nach eigener Aussage noch weniger Risiko einging als Steimle und so die entscheidenden Meter verlor:

"Ich wusste, dass die letzte Kurve gefährlich war, also wollte ich nichts riskieren. Steimle war mutiger und hatte vier, fünf Meter an Vorsprung - und so war es für mich nicht mehr möglich, ihn noch zu überholen."

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.09.2021Slowakei-Rundfahrt: Steimle tritt zufrieden die Heimreise an

(rsn) - Auch wenn es mit der Titelverteidigung nichts wurde, trat Jannik Steimle (Deceuninck - Quick-Step) zufrieden die Heimreise von der Slowakei-Rundfahrt (2.1) an. Der Schwabe feierte bei dem fü

19.09.2021Trofeo Matteotti: Trentin mit erstem Saisonsieg

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Trofeo

19.09.2021Sagan unterliegt Einhorn, verteidigt aber souverän Gelb

(rsn) – Zwar konnte Peter Sagan (Bora – hansgrohe) den größten israelischen Sieg im Straßenradsport nicht verhindern, als Zweiter hinter Itamar Einhorn (Israel Start-Up Nation) verteidigte er a

19.09.2021Sagan profitiert von missratenem Deceuninck-Leadout

(rsn) - Die Ausgangslage vor der 3. Etappe der Slowakei-Rundfahrt war für das von Sieg zu Sieg eilende Team Deceuninck - Quick-Step perfekt. Alvaro Hodeg und Jannik Steimle ein konnten jeweils eine

19.09.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 19. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

18.09.2021Quick-Step-Gala: Sénéchal holt Primus Classic nach vdP-Defekt

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Primus

16.09.2021Hodeg strahlt nach Deceunincks Geburtstagsgeschenk in Gelb

(rsn) - Deceuninck - Quick-Step hat am zweiten Tag der Okolo Slovenska (2.1) dem Kolumbianer Alvaro Hodeg ein sportliches Geburtstagsgeschenk gemacht. Nach wieder einmal überragender Vorarbeit der wo

16.09.2021Diesmal fehlte Steimle ein Wimpernschlag zu Gelb

(rsn) - Seinen bisher letzten Sieg feierte Jannik Steimle vor ziemlich genau einem Jahr, als der Profi von Deceuninck - Quick-Step die Gesamtwertung der Slowakei-Rundfahrt mit einem Wimpernschlag vor

15.09.2021Bennett nun doch im Aufgebot für Kampioenschap van Vlaanderen

(rsn) - Ivan Garcia Cortina (Movistar) wird das spanische Team im WM-Straßenrennen anführen. Dabei wird er unterstützt von Alex Aranburu (Astana – Premier Tech), Sechster beim Omloop Het Nieuwsbl

Weitere Radsportnachrichten

24.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

24.04.2024Godon und Vendrame sorgen für Decathlon-Doppelschlag

(rsn) – Synchroner Jubel auf Platz eins und zwei, dahinter kollektiver Ärger: Decathlon – AG2R La Mondiale hat durch Dorian Godon und Andrea Vendrame auf der 1. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT

24.04.2024“Unglaublich“: Dorn fährt auf Ansage ins Bergtrikot

(rsn) – Das Team Bike Aid, allen voran Vinzent Dorn, zeigt sich bei der Tour of Turkiye (2.Pro) weiterhin von der allerbesten Seite. Dorn schaffte es auf der 4. Etappe, die über 138 Kilometer von

24.04.2024Uhlig bremst, Andresen gewinnt vor van Poppel

(rsn) – Tobias Lund Andresen (dsm-firmenich – PostNL) hat auf der 4. Etappe der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Sieg als Profi gefeiert und damit auch die Gesamtführung an sich gerissen.

24.04.2024Bahn WM 2025 zum zweiten Mal nach Südamerika vergeben

(rsn) - Wie der Weltradsportverband UCI am Mittwoch bekanntgab, werden die Bahnweltmeisterschaften vom 15. bis zum 19. Oktober im Velódromo Peñalolén in Santiago de Chile stattfinden. Zunächst hat

24.04.2024Hindley und Lipowitz verlängern bei Bora - hansgrohe

(rsn) – Bora – hansgrohe hat die Verträge mit Jai Hindley und Florian Lipowitz verlängert. Wie immer machten die Raublinger keine Angaben über die Laufzeiten. Außerdem gab der deutsche WorldTo

23.04.2024Pogacar: “Ich kann noch etwas besser werden“

(rsn) – Nach seinem überragenden Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er sich mit einem 35-Kilometer-Solo zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg sicherte, verbringt Tadej Pogacar (UAE Team Emira

23.04.2024Del Toro verlängert bei UAE Emirates vorzeitig bis Ende 2029

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

23.04.2024Zijlaard fliegt am schnellsten um die 13 Kurven von Payerne

(rsn) – Maikel Zijlaard (Tudor) hat seinem Ruf als Spezialist für sehr kurze Prologe alle Ehre gemacht und in Payerne das 2,3 Kilometer lange Auftaktzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen.

23.04.2024Berlin nach Kraftakt in der Gruppe, Dorn verteidigt Weiß

(rsn) - Während Rembe Sauerland bei der Tour of Türkiye (2.Pro) erstmals die Gruppe des Tages verpasste, konnte das Team Bike Aid auch auf der 3. Etappe einen Fahrer in der hart umkämpften Fluchtg

23.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Für Bora – hansgrohe will es bei der 59. Türkei-Rundfahrt einfach nicht laufen. Auch auf der 3. Etappe über 147 Kilometer zwischen Fethiye und Marmaris ging das Raublinger Team leer aus

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)