Ire vermisst den Spaßfaktor

Dan Martin beendet nach 14 Jahren seine Profi-Karriere

Von Kevin Kempf

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Sein letzter großer Sieg: Daniel Martin (Israel Start-Up Nation) gewann die 17. Etappe des Giro d´Italia 2021 in Sega di Ala. | Foto: Cor Vos

04.09.2021  |  (rsn) – Mit 35 Jahren und nach 14 Saisons als Profi hat Dan Martin (Israel Start-Up Nation) genug vom Profiradsport. Der Ire wird sein Rad am Ende des Jahres an den Nagel hängen. Das teilte er am Samstagmorgen auf seinen Social-Media-Kanälen mit.

"Obwohl ich viel über diese große Entscheidung nachgedacht habe, merke ich, dass die Zeit reif ist, um etwas Neues zu machen. Es gibt noch so viele Dinge, die ich im Leben erreichen möchte", twitterte Martin. "In vielerlei Hinsicht war die Entscheidung aufzuhören schwierig und komplex. Andererseits war sie leicht", fügte er hinzu.

An die Resultate seiner besten Jahre konnte Martin, der 2020 noch Vierter der Vuelta a Espana wurde, diese Saison nicht anknüpfen. Mit dem zehnten Platz beim Giro d'Italia und dem dortigen Solosieg an der Sega di Ala, mit dem er es in den Club der Fahrer schaffte, die Etappen in allen Grand Tours gewonnen haben, bewies er aber, nach wie vor nicht zum alten Eisen zu gehören. 

"Obwohl ich noch immer mitfahren kann, habe ich gemerkt, dass der Radsport für mich den Spaßfaktor verloren hat. Und der ist eigentlich der wichtigste Grund für mich gewesen, mit Radrennen zu beginnen", verriet der Ire, der bis 2005 unter britischer Flagge unterwegs war. 

Ein anderer Grund für die Wahl seines Sports war sicherlich seine Familie. Sein Vater Neil Martin war 1980 Olympiateilnehmer im Straßenrennen. In den 1980ern war er zwei Jahre Profi. Deutlich erfolgreicher war Daniels Onkel Stephen Roche, der sowohl die Tour de France als auch den Giro d'Italia und die Weltmeisterschaften gewann. Auch dessen Bruder Laurence war Profi in den 1980ern. Stephen Roches Sohn Nicolas, der Cousin von Dan Martin, fährt zurzeit bei DSM. Er wird somit 2022 das vorerst letzte aktive Mitglied dieser Radsportdynastie sein.

In ein Schwarzes Loch wird Martin nach seiner Karriere nicht fallen. "In den letzten Jahren habe ich im Winter Spaß daran gefunden, Betriebe zu entwickeln und in ihnen zu arbeiten. Dieses Interesse führte zu Rubix Ventures, einem Betrieb, den ich gemeinsam mit ein paar guten Kontakten gegründet habe", so der Kletterer. Diese Firma helfe Athleten bei der Investition in wachsende Unternehmen, erklärte er.

Als Radprofi fiel Martin vor allem in Rundfahrten auf. Er gewann nicht nur Etappen in allen Grand Tours, er schloss auch sowohl Giro (10.) als auch Tour (6.) und Vuelta (4.) mindestens einmal unter den besten Zehn im Klassement ab. Auf WorldTour-Niveau konnte er die Polen-Rundfahrt und die Katalonien-Rundfahrt für sich entscheiden. Seine beiden wohl größten Siege stammen jedoch aus Eintagesrennen, denn 2013 gewann er Lüttich-Bastogne-Lüttich, ein Jahr später schrieb er auch die Lombardei-Rundfahrt auf seinen Palmares.

Bei dem Monument in Norditalien wird die Karriere des Iren in diesem Oktober nun enden. "Ich freue mich auch darauf, öfter zu Hause zu sein und Dinge zu tun, die nicht zum Leben eines Radprofis passen. Joggen mit meiner Frau, zum Beispiel", blickte er auf die Zeit nach dem 9. Oktober voraus. Seine Frau Jessica Martin, geborene Andrews, ist eine britische Langstreckenläuferin, die 2016 in Rio auch an den Olympischen Spielen teilnahm. Gemeinsam sind sie seit September 2018 Eltern von Zwillingen.

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