Wallonie-Sieg 350 Tage nach Polen-Sturz

Jakobsen unter Tränen: “Ich bin zurück“

Foto zu dem Text "Jakobsen unter Tränen: “Ich bin zurück“"
Fabio Jakobsen (Deceuninck- Quick-Step) hat die 2. Etappe der Tour de Wallonie gewonnen. | Foto: Luc Claeesen / Getty Images

21.07.2021  |  (rsn) - 350 Tage nach seinem bisher letzten Sieg hat Fabio Jakobsen (Deceuninck- Quick-Step) wieder jubeln können. Am belgischen Nationalfeiertag gewann der 24-jährige Niederländer die 2. Etappe der Tour de Wallonie (2.Pro im Massensprint vor dem Kolumbianer Fernando Gaviria (UAE Team Emirates) sowie den beiden Belgiern Amaury Capiot (Arkéa - Samsic) und Piet Allegaert (Cofidis).

"Ich denke, das bedeutet das Ende meiner Rehabilitation", sagte Jakobsen, dem im Ziel die Tränen kamen. "Ich kann sagen, dass ich jetzt komplett zurück bin. Ich freue mich darauf, weitere Etappen zu gewinnen!"

Da aufgrund von Hochwasser die ursprünglich vorgesehene Strecke von Verviers nach Herve nicht befahren werden konnte, wurde das Rennen kurzfristig auf den Formel-1-Kurs von Zolder verlegt. Auf dem Kurs, wo Mario Cipollini 2002 vor Robbie McEwen und Erik Zabel Weltmeister wurde, standen 30 Runden (120 Kilometer) auf dem Programm.

Für Jakobsen war es der erste Sieg seit dem 5. August 2020. Damals wurde der Sprinter nach einem schlimmen Sturz im Finale der der 1. Etappe der Polen-Rundfahrt mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Dylan Groenewegen (Jumbo - Visma) hatte seinen Landsmann auf abfallender Zielgerade in Katowice in das Absperrgitter gedrängt und war dabei selbst gestürzt. Kaum zu glauben, aber wahr: Da Jakobsens Rad samt Transponder als erstes über die Ziellinie geschleudert wurde, gilt er bis heute offiziell als Gewinner dieser Etappe.

Nach vielen Operationen und einer langen Rekonvaleszenz gab Jakobsen im April bei der Türkei-Rundfahrt sein viel beachtetes Comeback, gefolgt von Starts bei der Algarve-Rundfahrt, dem Critérium du Dauphiné und den Niederländischen Meisterschaften. Zum Auftakt der Tour de Wallonie war er im Sprintfinale, in dem übrigens Groenewegen seinen ersten Sieg seit sogar eineinhelb Jahren feierte, noch eingebaut und musste sich mit Rang 21 begnügen. Nur 24 Stunden später hatte er freie Fahrt und holte sich den 19. Sieg seiner Profikarriere.

Anruf von Teamchef Lefevere

“Ich habe vielen Menschen zu danken. Jeder vom medizinischen Personal, meine Familie, Freunde, das Team... Ohne sie wäre ich nicht hier“, sagte Jakobsen laut Sporza später in der Mixed Zone, wo er auch bestätigte, einen Anruf von seinem Team-Manager Patrick Lefevere erhalten zu haben. “Er hat sich sehr gefreut, genau wie ich“, so Jakobsen, der allerdings zugab, nicht nur körperlich im Stress gewesen zu sein.“ "Ich hatte ein bisschen Angst, wieder in der Absperrung zu landen. In dem Moment, als Fernando Gaviria den Sprint startete, musste ich mich für eine Seite entscheiden. Links gab es den meisten Platz, also habe ich mich dafür entschieden.“

Zuvor hatten auf dem Hochgeschwindigkeitsparcours die Sprintermannschaften das Geschehen jederzeit unter Kontrolle und hielten eine zunächst siebenköpfige Spitzengruppe an der kurzen Leine. Rund 20 Kilometer vor dem Ziel wurden die letzten verbliebenen Ausreißer wieder eingefangen. Auf den letzten fünf Kilometern formierten sich die Sprintzüge von Deceuninck - Quick-Step, Lotto Soudal, und Jumbo-Visma, um ihren Kapitänen das Finale vorzubereiten Am Ende war es Jakobsen, der sein Rad vor Gaviria und Capiot als Erster über die Ziellinie schob.

Groenewegen belegte diesmal nur den 15. Platz, behauptete aber seine Führung in der Gesamt, in der er nun vor dem zeitgleichen Jakobsen liegt. Der Etappensieger von Zolder wurde auch nach seinem Landsmann befragt, der nur einen Tag zuvor seine Serie ohne Sieg beendet hatte, und antwortete diplomatisch: "Wir waren beide eine Weile draußen und hatten eine schwierige Zeit. Ich bin froh, dass ich hier gewinnen kann. Aber es ist schade, dass das alles passieren musste."

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.07.2021Nach Ackermann ist auch Anfahrer Selig wieder in der Erfolgsspur

(rsn) - Wie für seinen Teamkollegen Pascal Ackermann verlief auch für Rüdiger Selig (Bora - hansgrohe) die Saison nicht so wie erhofft. Der Tiefpunkt war Ende Juni erreicht, als bekannt wurde, dass

25.07.2021Simmons reichten 20 Kilometer Vollgas zum Gesamtsieg

(rsn) – Die erste Saisonhälfte verlief für Quinn Simmons (Trek – Segafredo) gar nicht nach Wunsch. Bei seinem ersten Saisonhighlight, der Strade Bianche, stürzte der 20-Jährige und verpasste s

24.07.2021Wallonie: Jakobsen gewinnt Abschluss vor Selig, Simmons holt GC

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Tour

24.07.2021Vorschau auf die Rennen des Tages / 24. Juli

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

23.07.2021Groenewegen sprintet zu zweitem Sieg, Simmons bleibt vorn

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Tour

22.07.2021“Ein echtes Tier“: Simmons schlägt Dewulf im Sprintduell

(rsn) - Wie sein Vorgänger Remco Evenepoel auch wechselte Quinn Simmons nach seinem WM-Titelgewinn bei den Junioren direkt aus der U19-Klasse zu den Profis und unterschrieb Ende 2019 einen Vertrag

22.07.2021Simmons mit erstem Profisieg ins Führungstrikot

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Tour

21.07.2021Jakobsen jubelt auf dem Formel-1-Kurs von Zolder

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Tour

21.07.2021Platz 21: Jakobsen zum Wallonie-Auftakt im Finale eingebaut

(rsn) - Bei der Tour de Wallonie treffen Fabio Jakobsen (Deceuninck - Quick-Step) und Dylan Groenewegen (Jumbo - Visma) erstmals seit dem furchtbaren Sturz zum Auftakt der Polen-Rundfahrt aufeinander.

20.07.2021Groenewegen: “Ich spüre eine große Erleichterung“

(rsn) – Vor knapp einem Jahr stand die Karriere von Dylan Groenewegen (Jumbo – Visma) am Scheitelpunkt. Der Niederländer verursachte im Finale der 1. Etappe der Polen-Rundfahrt einen schweren Zwi

20.07.2021Groenewegen feiert ersten Sieg seit Polen-Disqualifikation

(rsn) - In der Rubrik Ergebnisse liefern wir in kompakter Form und unmittelbar nach Zieleinlauf einen kurzen Überblick über die Ergebnisse der wichtigsten UCI-Rennen unterhalb der WorldTour. Tour

20.07.2021Wegen Hochwasser: 2. Wallonie-Etappe nach Zolder verlegt

(rsn) - Die für Mittwoch geplante 2. Etappe der Tour de Wallonie (2.Pro) muss doch nicht abgesagt werden. Dies war aufgrund von Hochwasser in der Region der eigentliche Plan. Nun hat der Veranstalter

Weitere Radsportnachrichten

12.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

12.08.2025Uijtdebroeks will es langsam angehen lassen und “lernen zu gewinnen“

(rsn) – Cian Uijtdebroeks hat sich bei der Tour de l`Ain zurückgemeldet. Mit seinem Erfolg bei der schweren Rundfahrt durch Frankreich, die ihm seine ersten beiden Profisiege bescherte, hat sich de

12.08.2025Pedersen krönt sich zum König von Bornholm

(rsn) – Das Resultat kommt nicht unbedingt überraschend, der Etappenverlauf schon eher. Mads Pedersen (Lidl – Trek) ist mit einem Sieg in die Dänemark-Rundfahrt (2.Pro) gestartet. Dabei pokerte

12.08.2025Consonni gewinnt Auftakt der Polen-Rundfahrt

(rsn) – Chiara Consonni (Canyon – Sram – zondacrypto) hat den Auftakt der Polen-Rundfahrt der Frauen (2.1) gewonnen. Rund um Zamosc nahe der Grenze zur Ukraine gewann die Italienerin den Massens

12.08.2025Kitzki zieht die Handbremse: Wenn die Angst mitfährt

(rsn) – Mit nur 21 Jahren hat Louis Kitzki seine Karriere beendet. Am Montag verkündete das deutsche Nachwuchstalent in den Sozialen Medien seinen Rücktritt – und ließ dabei tief blicken. "Ohne

12.08.2025Vermaerke wechselt als Allround-Helfer zu UAE

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.08.2025Hamburger Cyclassics im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(ran) - Die Cyclassics in Hamburg sind seit Jahren fester Bestandteil des WorldTour-Rennkalenders. Das meistens Ende August ausgetragene Rennen kommt den Sprintern entgegen, auch wenn im Finale mehrm

12.08.2025Fürsprecher Hushovd: Trondheim für Start der Tour de France 2030 im Gespräch

(rsn) – So langsam kommen sie alle aus der Deckung. Nachdem sich Dresden und Mitteldeutschland als Kandidat für den Grand Départ 2030 zuletzt nochmal etwas lauter ins Spiel gebracht haben, wird nu

11.08.2025McNulty widmet Sieg in Polen verletztem Teammitglied

(rsn) – Brandon McNulty (UAE – Emirates – XRG) feierte mit dem Gesamtsieg bei der Tour de Pologne (2. UWT) seinen ersten Rundfahrten-Sieg bei einem WorldTour-Rennen. Im Augenblick des Triumphs

11.08.2025Tour de Romandie Féminin im Rückblick: Die ersten drei Jahre

(ran) - Während die Tour de Romandie der Männer seit Jahren fester Bestandteil des Kalenders ist, existiert die Tour de Romandie Féminin erst seit 2022. Radsport-news.com blickt auf die ersten Aus

11.08.2025“Zeit für etwas Neues“ – Evenepoel über Red-Bull-Wechsel

(rsn) – Remco Evenepoel hat sich bislang noch nicht ausführlich zu seinem Wechsel von Soudal – Quick-Step zu Red Bull-Bora-hansgrohe geäußert. Der Doppel-Olympiasieger ging nach Abschluss des

11.08.2025Gianetti: “Pogacar zu sein ist schön, aber nicht einfach“

(rsn) – Mauro Gianetti, der Teamchef von UAE – Emirates – XRG hat sich zum kommenden Rennkalender und zum Vuelta-Verzicht von Tadej Pogacar geäußert. Am Ende der Tour de Pologne sagte er gege

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Maurice (2.2, 000)
  • Tour of Szeklerland (2.2, ROU)
  • PostNord Tour of Denmark (2.Pro, DEN)