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19.07.2021 | (rsn) – Dave Brailsford, Gründer und Team-Manager von Ineos Grenadiers, hat in einem Interview mit der Tageszeitung The Guardian erklärt, dass ihn massive gesundheitliche Probleme zum Rücktritt zwingen könnten. Der 57-jährige Waliser wird seit zwei Jahren wegen Krebs und Herzproblemen behandelt.
“Wenn ich weitere gesundheitliche Probleme bekomme, kann ich nicht weitermachen. Da bin ich mir ziemlich sicher. Ich versuche, für mich selbst zu sorgen, aber ich bin hier, um anderen zu helfen, andere zu führen und zu unterstützen. Wenn der Punkt erreicht ist, an ich mich mehr um mich als um andere kümmern muss, ist es an der Zeit aufzuhören“, sagte Brailsford, der in zur Schlussetappe der Tour am Sonntag nach Paris gereist war.
Brailsford gründete seinen Rennstall 2010 unter dem Namen Sky und feierte nach einer holprigen Anfangsphase ab 2012 vor allem bei der Tour de France riesige Erfolge. Sein Team sammelte insgesamt sieben Gesamtsiege durch Chris Froome (4), Bradley Wiggins, Geraint Thomas und Egan Bernal. In den vergangenen beiden Jahren lief es allerdings nicht mehr nach Wunsch. 2020 schied der damalige Titelverteidiger Bernal wegen Rückenproblemen aus, bei der diesjährigen 108. Auflage wurde der Ecuadorianer Richard Carapaz Gesamtdritter. Bei der Jagd auf Etappensiege ging Ineos Grenadiers leer aus.
Dennoch zeigte sich Brailsford mit dem Ausgang des Rennens und dem Auftritt seiner Fahrer zufrieden. “Wir wussten, dass wir auf zwei sehr starke Gegner treffen würden, Tadej Pogacar und Primoz Roglic. Nach den Etappenrennen vor der Tour wussten wir, dass wir mehrere Optionen haben. Aber die Stürze in der ersten Woche haben die Dynamik für uns komplett verändert“, sagte Brailsford und spielte damit vor allem auf den frühen Sturz von Thomas an, mit dessen Folgen der Toursieger von 2018 die gesamte Rundfahrt über zu kämpfen hatte.
Brailsford: "Stolz auf Richard Carapaz"
“Andererseits bin ich sehr stolz auf Richard Carapaz. Er ist der erste Ecuadorianer, der auf dem Podium der Tour stand, und ist mit Leib und Seele gefahren“, lobte er den 28-Jährigen, der in Paris neben dem überlegenen Titelverteidiger Pogacar (UAE Team Emirates) und dem Sensationszweiten Jonas Vingegaard (Jumbo - Visma) auf dem Podium stand.
Auch wenn der Griff nach dem Gelben Trikot im zweiten Jahr in Folgeins Leere ging, sah Brailsford keinen Grund für Kritik. “Wir haben eine Grand Tour gewonnen (Bernal beim Giro d’Italia) und sind in der anderen Dritter geworden. Wir haben in dieser Saison mehr Etappenrennen gewonnen als je zuvor, daher weiß ich nicht, woher der Pessimismus kommt."
Deutlich weniger optimistisch äußerte er sich zu seinem Gesundheitszustand. "Wenn man in zwei Jahren Momente erlebt, die man für lebensgefährlich hält, fragt man sich, was passieren wird", sagte der Brite. “Der Krebs war beängstigend, aber beherrschbar, aber das Herzproblem fühlte sich anders an, viel beängstigender. Dann fängt man an sich zu fragen: ‘Wie lange wird meine Gesundheit mitspielen?‘“
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