Nach Sturz zum Auftakt gab´s in Paris Lob von Merckx

Zimmermann kämpfte sich mit Kahnbeinfraktur durch die Tour

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Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty - Gobert) | Foto: Cor Vos

23.07.2021  |  (rsn) - Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty - Gobert) ist seine erste Tour de France mit einem Kahnbeinbruch zu Ende gefahren, den er sich bereits bei einem Sturz auf der 1. Etappe zugezogen hatte. Das bestätigte der Augsburger im Rennrad-Podcast “Ride with Passion“, der von seinem ehemaligen Team-Manager Thomas Pupp (Tirol KTM) moderiert wird.

“Ich hatte die erste Woche ziemlich starke Schmerzen in der linken Hand und dachte nicht, dass ich das Rennen zu Ende fahre. Von Tag zu Tag ging es aber besser und ab Mitte der zweiten Woche konnte ich ein bisschen mehr Gas geben und habe immer gespürt, dass was drin“, sagte Zimmermann, der dann aber doch bis zum drittletzten Tag warten musste, ehe er sich noch in Szene setzen konnte.

“Bis dahin war nie alles zusammengekommen. Die allerletzte Möglichkeit, mich zu präsentieren, die habe ich genutzt und da hat alles gepasst. Da konnte ich mein volles Potenzial zeigen und bin aus einer stark besetzten Gruppe heraus Achter geworden. Darauf bin ich stolz“, sagte der 23-Jährige, der in Libourne 1:08 Minuten nach Tagessieger Matej Mohoric (Bahrain Victorious) ins Ziel kam und hinter Nils Politt (Bora - hansgrohe) zweitbester deutscher Profi war. “Ich bin super happy, wie es ausgegangen ist. Ich habe ein, zwei Monate fast wie im Kloster gelebt - und wenn Du dann nur mitfährst, hättest Du Dir das auch sparen können.“

Anerkennung für seine Vorstellung auf der 19. Etappe erhielt der Spezialist für Eintagesrennen dann auch vom größten Radsportler aller Zeiten. “In Paris hat mich in der VIP-Area Eddy Merckx angesprochen und dafür gelobt. Das war auch eine Riesenehre und das gibt mir Selbstvertrauen“, sagte Zimmermann.

Die Kahnbeinfraktur wurde nach seinen Angaben erst nach der 2. Etappe festgestellt, da am Ende des ersten Tages zu viele andere verletzte Fahrer versorgt werden mussten. “Am Röntgen-Truck war wegen der vielen Stürze eine unglaublich lange Schlange und dort wurde bis nachts um zehn geröntgt. Da die Hand auch nicht so weh getan hat, haben wir uns dazu entschlossen, erst am nächsten Tag röntgen zu lassen“, berichtete Zimmermann. “Die 2. Etappe lief dann wirklich schlecht und es hat auch recht weh getan. Als beim Röntgen rauskam, dass das Kahnbein gebrochen ist, brach erst mal eine Welt für mich zusammen.“

In Absprache mit dem Radiologen, dem Teamarzt und einem Orthopäden in der Heimat entschloss sich der Dritte der Deutschen Straßenmeisterschaften von Stuttgart dann doch dazu, weiterzumachen. “Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass ich das Rennen fortsetzen könnte, wenn die Hand gut bandagiert ist und ich sie ruhig halte. Die Schwellung und die Schmerzen haben von Tag zu Tag nachgelassen. Ich hatte in der letzten Woche nicht den Eindruck, dass das gebrochene Kahnbein ein Handicap war. Aber davor habe ich ziemlich gelitten, was man auch an den Ergebnissen sehen kann. Das war allerdings meiner Verletzung geschuldet und es ging für mich jeden Tag nur darum, irgendwie ins Ziel zu kommen“, sagte Zimmermann.

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