Auf 19. Tour-Etappe als Ausreißer imponiert

Rutsch hielt Wort und gab bei der letzten Chance nochmal alles

Von Joachim Logisch aus Libourne

Foto zu dem Text "Rutsch hielt Wort und gab bei der letzten Chance nochmal alles"
Jonas Rutsch (EF Education - First) | Foto: Cor Vos

17.07.2021  |  (rsn) - Gleich zu Beginn der 19. Etappe von Mourenx nach Libourne zeigte sich ein pinkfarbenes Trikot an der Spitze des Feldes. Es war Jonas Rutsch (EF Education - Nippo), der aber nicht nur wegen seines auffälligen Jerseys, sondern auch wegen seiner 197 Zentimeter Körpergröße kaum zu übersehen ist. “Ich habe heute Morgen gesagt, dass ich in die Gruppe will. Und wenn ich sage, ich will in die Gruppe, versuche ich, Wort zu halten", erklärte der der Erbacher nach dem Rennen.

Rutsch hielt Wort! Begünstigt durch einen Sturz im Feld, in dessen Folge dort das Tempo herausgenommen wurde, stand schnell eine sechsköpfige Gruppe, zu der neben dem jungen Deutschen auch sein Landsmann Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty - Gobert) und der spätere Etappensieger Matej Mohoric (Bahrain Victorious) gehörten.

Mehr als vier Minuten Vorsprung auf den 207 Kilometern von Mourenx nach Libourne waren zwar nicht genug. Nach diversen Attacken aus dem Feld heraus stiegen die Chancen der Ausreißer aber sprungartig, als nämlich 100 Kilometer vor dem Ziel eine große Verfolgergruppe um Nils Politt (Bora – hansgrohe) und Max Walscheid (Qhubeka - NextHash) zur Spitze aufschloss, die damit aus 20 Fahrern bestand.

Danach wurde im Feld das Tempo wieder gedrosselt, so dass die Ausreißer schließlich den Sieg ausmachten konnten. 37 Kilometer vor dem Ziel schließlich ging Rutsch in die Offensive und sorgte mit einer ersten Attacke dafür, dass aus der 20er- eine 13er-Gruppe wurde. Und auch danach gab der Odenwälder keine Ruhe und ritt noch mehrere Attacken. "Ich habe versucht, den Unterschied zu machen mit den Möglichkeiten, die ich habe", erklärte Rutsch im Ziel.

“Nur der Herr Mohoric, der war heute wieder taufrisch“

Als Mohoric dann aber 26 Kilometer vor dem Ziel zu seinem Solo ansetzte, war Rutsch mit seinen Möglichkeiten am Ende und konnte dem Tempo der Verfolgergruppe um Politt nicht mehr folgen. "Ich hoffte, dass die genauso tot sind wie ich selbst. Die waren dann aber am Ende vielleicht ein bisschen frischer“, sagte er mit Blick auf seine Konkurrenten, die nicht von Anfang an in der Gruppe dabei gewesen waren.

In einer anderen Dimension sah Rutsch nur den Etappengewinner. “Der Herr Mohoric, der war heute wieder taufrisch“, setzte er eine kleine Spitze gegen den Slowenischen Meister, der mit riesigem Gang zu seinem zweiten Tageserfolg bei dieser Tour fuhr, während sich hinter ihm die Jäger nicht einig waren.

Auch Rutsch selber gab alles, um noch mal den Anschluss an die Politt-Gruppe zu schaffen. “Am Schluss an der Welle haben ein paar Meter zur Gruppe gefehlt, es war nicht mehr drin“, befand er. So erreichte Rutsch 2:37 Minuten nach Mohoric gemeinsam mit Walscheid und fünf weiteren Fahrern als Fünfzehnter das Ziel.

Mit seinem bisher besten Tagesergebnis bei dieser Tour bestätigte er eindrucksvoll den Eindruck aus den vergangenen Wochen, in denen er als Helfer von Rigoberto Uran überzeugte und auch in den Bergen lange an der Seite seines Kapitäns blieb.

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.12.2021Frau mit “Allez Opi – Omi“-Schild zu einer Geldstrafe verurteilt

(rsn) - Zu einer Geldstrafe von 1200 Euro wurde die Zuschauerin verurteilt, die mit dem Schild "Allez Opi – Omi" bei der vergangenen Tour de France einen Massensturz verursacht hatte. Ein Gericht in

13.10.2021Verursacherin des Tour-Massensturzes vor Gericht

(rsn) – Während am Donnerstag in Paris die Strecke der Tour de France 2022 vorgestellt wird, beginnt in Brest der Strafprozess gegen die junge Frau, die auf der 1. Etappe der diesjährigen Frankrei

23.07.2021Zimmermann kämpfte sich mit Kahnbeinfraktur durch die Tour

(rsn) - Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty - Gobert) ist seine erste Tour de France mit einem Kahnbeinbruch zu Ende gefahren, den er sich bereits bei einem Sturz auf der 1. Etappe zugezogen hatte.

21.07.2021Verstärkt Soler ab 2022 die Helferriege von Tour-Sieger Pogacar?

(rsn) - Nach seinem Sturz zum Auftakt der Tour de France, bei dem er sich Frakturen in beiden Ellbogen zuzog, erholt sich Marc Soler nur langsam von den Folgen. “Ich trainiere schon seiteiniger Zeit

21.07.2021Highlight-Video der 108. Tour de France

(rsn) - Vom Grand Départ am 26. Juni in Brest bis zum großen Finale am 18. Juli auf den Champs Élysées: Das Highlight-Video zur 108. Tour de France liefert einen Rückblick auf die 21 Etappen des

20.07.2021Pogacar und UAE Team Emirates auch in Geldranglisten vorn

(rsn) - Tadej Pogacar und sein UAE Team Emirates sind die Großverdiener der 108. Tour de France. Nach seinen Galavorstellungen vor allem in der letzten der drei Wochen kommt der Titelverteidiger auf

19.07.2021Martinez mit Corona infiziert: Olympiastart abgesagt

(rsn) – Wie das kolumbianische Portal Mundo Ciclístico berichtet, hat sich Daniel Martinez mit dem Coronavirus infiziert und wird deshalb nicht wie vorgesehen am Olympischen Straßenrennen am 24.

19.07.2021Krebs, Herzprobleme: Brailsford denkt an Rücktritt

(rsn) – Dave Brailsford, Gründer und Team-Manager von Ineos Grenadiers, hat in einem Interview mit der Tageszeitung The Guardian erklärt, dass ihn massive gesundheitliche Probleme zum Rücktritt

19.07.2021Konrad: “Wir haben zwei von drei Zielen erreicht“

(rsn) – Zum dritten Mal stand Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) am Start der Tour de France. Mit seinem grandios herausgefahrenen Sieg auf der 16. Etappe von El Pas de la Casa nach Saint-Gaudens s

19.07.2021Cavendish verpasst alleinigen Rekord und ist dennoch glücklich

(rsn) - Obwohl sein Team Deceuninck - Quick-Step nochmals alles gab, konnte Mark Cavendish eine bis dahin für ihn perfekt verlaufene Tour de France nicht mit dem fünften Etappensieg krönen. Nachdem

19.07.2021Politt jubelte, Rutsch überraschte, Buchmann half

(rsn) - Nach der 108. Tour de France ziehen wir Bilanz von den Vorstellungen der insgesamt zwölf deutschen Starter, von denen nach drei schweren Wochen acht in Paris das Ziel auf den Champs Élysée

19.07.2021Auf den Champs Élysées pokerte Greipel etwas zu lange

(rsn) - In den Jahren 2015 und 2016 holte sich André Greipel zum Abschluss der Tour de France auf den Champs Élysées den jeweils letzten Etappensieg, 2017 musste er sich nur Dylan Groenewegen gesch

Weitere Radsportnachrichten

02.11.2025“Projekt Pidcock“ soll bei Q36.5 ausgebaut werden

(rsn) – Die Tatsache, dass Radprofis sich in ihrer Umgebung wohl und von ihrem Team gesehen fühlen möchten, um für den Arbeitgeber bestmögliche Leistungen abliefern zu können, ist nicht neu im

02.11.2025Degenkolb feiert in Chemnitz ersten UCI-Sieg

(rsn) – Anfang des Jahres noch Austragungsort der Deutschen Crossmeisterschaften, fand in Chemnitz der neunte Lauf zur Cross-Bundesliga statt. Das international ausgeschriebene Rennen war damit in

02.11.2025Mallorca Challenge nimmt Mannschaftszeitfahren ins Programm

(rsn) – Zum fünftägigen Rennprogramm der Mallorca Challenge wird 2026 erstmals ein Mannschaftszeitfahren gehören. Im Süden der Insel soll am 29. Januar, dem zweiten Tag der ohne Gesamtwertung au

02.11.2025Nieuwenhuis in Lokeren eine Klasse für sich

(rsn) – Joris Nieuwenhuis (Ridley) hat bei der X2O Badkamers Trofee in Lokeren seinen zweiten Saisonsieg gefeiert. Der Niederländer war 48 Sekunden schneller als Michael Vanthourenhout (Pauwels Sau

02.11.2025Milan gewinnt Tour-de-France-Kriterium in Singapur

(rsn) – Noch einmal durfte Jonathan Milan (Lidl – Trek) sein Grünes Trikot überstreifen, das er im Sommer bei der Tour de France gewonnen hatte. Beim Singapore Criterium, ausgetragen auf einem 2

02.11.2025Brand baut in Lokeren mit einem Sieg ihre Podiumsserie aus

(rsn) – Einen Tag nach ihrem Auftaktsieg bei der X2O Badkamers Trofee auf dem Koppenberg hat Titelverteidigerin Lucinda Brand (Baloise – Glowy Lions) auch das zweite Event der Serie für sich ents

02.11.2025Neustart für Wagner Bazin WB als Konti-Team

(rsn) – Es geht doch weiter für das Team Wagner Bazin WB. Mitte Oktober meldete Le Dernière Heure, dass beider belgischen Mannschaft die Lichter ausgehen, ein für alle Mal. Doch mittlerweile sieh

02.11.2025Lazkano wehrt sich gegen Doping-Anschuldigungen: “Bin ein sauberer Sportler“

(rsn) – Oier Lazkano hat sein Schweigen gebrochen. Der Spanier, der am 30. Oktober nach Auffälligkeiten in seinem biologischen Pass von der UCI vorläufig suspendiert und daraufhin auch von seinem

02.11.2025Tour of Norway vor dem Aus

(rsn) – Noch zu Beginn des Jahres waren die Schlagzeilen positiv. Die Tour of Norway, als .Pro-Rennen seit Jahren zum UCI-Rennkalender zählend, fügte dem Männerrennen zusätzlich eine Frauenver

02.11.2025Felline verabschiedet sich endgültig

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

01.11.2025UCI will Cyclocross auch außerhalb Flanderns populär machen

(rsn) – Obwohl der Niederländer Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) den Crosssport seit fast einem Jahrzehnt schon dominiert, so schlägt das Herz dieser Disziplin in Flandern. Das muss auc

01.11.2025Van Eenoo: “Alle biologischen Werte schwanken bei jedem“

(rsn) – Der Fall Oier Lazkano schlägt in der Radsportwelt weiter hohe Wellen. Das Team Red Bull – Bora – hansgrohe hat sich nach dem Bekanntwerden von Auffälligkeiten im Biologischen Pass vom

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine