Sturz vor Schlussanstieg der Tour-Königsetappe

Dank Buchmann ist Kelderman noch im Rennen um die Top 5

Von Joachim Logisch aus Saint-Lary-Soulan

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Wilco Kelderman (Bora - hansgrohe) auf der Königsetappe der Tour de France | Foto: Cor Vos

14.07.2021  |  (rsn) - Mit blutendem Kinn erreichte Wilco Kelderman (Bora – hansgrohe) das Ziel der 17. Tour-Etappe am Col du Portet in 2215 Metern Höhe. Ein Sturz vor dem 16 Kilometer langen Schlussanstieg verhinderte möglicherweise, dass der Niederländer seinen Plan umsetzen konnte, sich in der Gesamtwertung der Frankreich-Rundfahrt vom sechsten Platz weiter nach vorne zu schieben.

"In der letzten Kurve war ein kleiner Bürgersteig. Ich war ziemlich am Rand, hätte es beinahe vorbeigeschafft und habe mit einem Bein ausgeklickt, doch dann hat mein Vorderrad blockiert und ich bin auf das Gesicht gestürzt", schilderte Kelderman das Malheur. Gut für ihn war, dass Emanuel Buchmann langsam zu alter Stärke zurückfindet.

Der Ravensburger war als letzter Bora-Profi noch bei ihm. "Wilco ist, glaube ich, ein bisschen zu weit rausgekommen und am Randstein hängen geblieben. Das war dann echt eine Schrecksekunde", schilderte der Tourvierte von 2019 den Sturz. Buchmann: "Es hat so 30 Sekunden gedauert, bis er wieder auf dem Rad saß, dann sind wir so schnell wie möglich nachgefahren."

Das Feld, dass sich in rasender Anfahrt auf den Col du Portet befand, war schon ein gutes Stück weit entfernt. "Ich musste schon ganz schön tief gehen, damit wir wieder Anschluss fanden, deshalb konnte ich später nicht so lange bei ihm bleiben", beschrieb Buchmann, wie schwer es war, seinen Kapitän wieder bei den Favoriten abzuliefern.

Denk: "Emanuel hat gute Helferdienste verrichtet"

Dafür erhielt der 28-Jährige ein Lob von seinem Team-Manager. "Emanuel hat da gute Helferdienste verrichtet und ihn nach vorne gebracht. Wir haben die Situation gut gemeistert", sagte Ralph Denk im Ziel zum Sturz von Kelderman.  "Ich muss erst mit ihm sprechen und kenne den Verletzungsgrad nicht. So schlimm kann es aber nicht sein, weil er ist mit den Besten hier oben angekommen."

Bis auf die offensichtlichen Blessuren im Gesicht scheint der Niederländer Glück gehabt zu haben. Denn ihm Ziel, das er als Sechster '1:40 Minuten hinter Tagessieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) erreichte, meinte er nur lapidar: "Das war nicht so toll vor dem letzten Anstieg. Als er begann, war ich aber wieder vorne bei der Gruppe. Dennoch denke ich, es war ein guter Tag. Morgen werde ich um einen besseren Platz im Gesamtklassement kämpfen."

Dabei kann er wieder auf Buchmanns Hilfe bauen, der eigene Ambitionen auf den vielleicht zu Tourbeginn gewünschten Etappensieg zurückstellt. Buchmann: "Ich denke, morgen werde ich wieder bei Wilco bleiben. Man hat heute gesehen, dass es wichtig ist, dass jemand bei ihm bleibt, wenn was passiert. Er hat eine gute Chance, ein gutes Ergebnis einzufahren und ich werde ihm helfen."

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