Bora wollte Keldermans Klassementplatz schützen

Konrad Zweiter in Quillan, weil er nicht nachführen durfte

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Konrad Zweiter in Quillan, weil er nicht nachführen durfte"
Patrick Konrad (li./Bora - hansgrohe) setzt sich im Sprint um den zweiten Rang gegen Sergio Higuita (re./EF Education Nippo) durch. | Foto: Cor Vos

10.07.2021  |  (rsn) - Zum dritten Mal im Verlauf der 108. Tour de France fand sich der Niederösterreicher Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) unter den Ausreißern des Tages wieder. Auch auf dem 14. Abschnitt schaffte der 29-Jährige den Sprung in die Fluchtgruppe und wurde am Ende mit dem zweiten Rang belohnt. Einziger Wermutstropfen für den Österreichischen Straßenmeister war dabei, dass er erneut nicht um den Tageserfolg mitreden konnte.

Diesen holte sich der Niederländer Bauke Mollema (Trek – Segafredo), der sich 43 Kilometer vor dem Ziel aus der 14-köpfigen Spitzengruppe in einer Abfahrt löste und sich als Solist bis ins Tagesziel nach Quillan in den Ausläufern der Pyrenäen durchschlug. Konrad entschied 1:04 Minuten dahinter den Sprint der Verfolgergruppe im Fotofinish gegen den starken Kolumbianer Sergio Higuita (EF Education - Nippo) für sich.

"Ich habe es jetzt das dritte Mal probiert und zum dritten Mal hat am Ende nur um einen Podiumsplatz gegangen", berichtete der 29-Jährige ein wenig enttäuscht gegenüber radsport-news.com im Etappenziel in Quillan. Schon auf der 7. Etappe traf ihn ein ähnliches Schicksal, damals löste sich der Slowene Matej Mohoric (Bahrain – Victorious) früh und kam wie diesmal Mollema ebenfalls durch. Auf der 9. Etappe nach Tignes wurde Konrad dann von seinem Team zurückbeordert und half im Finale seinem Kapitän Wilco Kelderman noch berghoch in den französischen Skiort.

Der Niederländer spielte im Finale der heutigen Etappe dann auch noch eine Rolle für Konrad. Unter den Ausreißern befand sich nämlich der Franzose Guillaume Martin (Cofidis), vor dem Start Neunter des Gesamtklassements: "Deshalb durfte ich keine Führungsarbeit leisten." Und so hielt sich der Österreicher zumeist am Ende der Gruppe auf, um ein paar Körner für das Finale aufzusparen.

Als Mollema antrat, konnte Konrad nicht folgen. "Aber ich darf dann nicht nachfahren, denn ich kann den Guillaume Martin dann nicht noch mit einer Minute mehr auf das Feld ins Ziel bringen", erklärte er die taktische Zwickmühle, in der er sich befand. So war Konrad gezwungen, auf den fünften und letzten Anstieg des Tages zu warten. Als es in diesen hineinging, hatte Mollema allerdings schon eineinhalb Minuten auf seine Verfolger rausgefahren.

Angeschlagenes Knie der ersten Woche kein Problem mehr

Konrad nutzte dann aber auch gleich eine der ersten Gelegenheiten, um den für seine Ambitionen und die seines Kapitäns so gefährlichen Franzosen abzuschütteln. "Das war mein Plan dann und der hat auch genauso geklappt", berichtete der Achte des Giro d’Italia 2020. Eine Woche vor der Tour bewies er seine gute Form mit einem eindrucksvollen Sieg bei den Nationalen Straßenmeisterschaften, wo er schon in der ersten Runde mit Marco Haller (Bahrain Victorious) und seinem Teamkollegen Patrick Gamper ausbüxte und am Ende zu seinem zweiten Titel fuhr.

In der ersten Tourwoche war er in einen der vielen schweren Stürze involviert,  trug etliche Abschürfungen davon und büßte viel Zeit ein. Auch das Knie war leicht lädiert: "Das ist jetzt kein Problem mehr, es behindert mich auch nicht beim Fahren."

“Vielleicht probiere ich es dann auch mal früher“

Fast zwei Stunden musste auf der in Carcassonne gestarteten 184 Kilometer langen Etappe kämpfen, um es in die entscheidende Gruppe zu schaffen. Gleich nach dem Start hatte er dann auch noch einen Defekt. "Das kostete Körner und am Ende habe ich es an der letzten Bergwertung mit der Brechstange probiert", erzählte Konrad.

Trotzdem konnte er nach zwei Drittel seiner dritten Tourteilnahme schon ein zufriedenes Resümee ziehen: "Es kommen noch vier Chancen auf mich zu. Vielleicht probiere ich es dann auch mal früher. Man sieht, dass die Beine da sind und deshalb darf ich nicht unzufrieden sein."

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.12.2021Frau mit “Allez Opi – Omi“-Schild zu einer Geldstrafe verurteilt

(rsn) - Zu einer Geldstrafe von 1200 Euro wurde die Zuschauerin verurteilt, die mit dem Schild "Allez Opi – Omi" bei der vergangenen Tour de France einen Massensturz verursacht hatte. Ein Gericht in

13.10.2021Verursacherin des Tour-Massensturzes vor Gericht

(rsn) – Während am Donnerstag in Paris die Strecke der Tour de France 2022 vorgestellt wird, beginnt in Brest der Strafprozess gegen die junge Frau, die auf der 1. Etappe der diesjährigen Frankrei

23.07.2021Zimmermann kämpfte sich mit Kahnbeinfraktur durch die Tour

(rsn) - Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty - Gobert) ist seine erste Tour de France mit einem Kahnbeinbruch zu Ende gefahren, den er sich bereits bei einem Sturz auf der 1. Etappe zugezogen hatte.

21.07.2021Verstärkt Soler ab 2022 die Helferriege von Tour-Sieger Pogacar?

(rsn) - Nach seinem Sturz zum Auftakt der Tour de France, bei dem er sich Frakturen in beiden Ellbogen zuzog, erholt sich Marc Soler nur langsam von den Folgen. “Ich trainiere schon seiteiniger Zeit

21.07.2021Highlight-Video der 108. Tour de France

(rsn) - Vom Grand Départ am 26. Juni in Brest bis zum großen Finale am 18. Juli auf den Champs Élysées: Das Highlight-Video zur 108. Tour de France liefert einen Rückblick auf die 21 Etappen des

20.07.2021Pogacar und UAE Team Emirates auch in Geldranglisten vorn

(rsn) - Tadej Pogacar und sein UAE Team Emirates sind die Großverdiener der 108. Tour de France. Nach seinen Galavorstellungen vor allem in der letzten der drei Wochen kommt der Titelverteidiger auf

19.07.2021Martinez mit Corona infiziert: Olympiastart abgesagt

(rsn) – Wie das kolumbianische Portal Mundo Ciclístico berichtet, hat sich Daniel Martinez mit dem Coronavirus infiziert und wird deshalb nicht wie vorgesehen am Olympischen Straßenrennen am 24.

19.07.2021Krebs, Herzprobleme: Brailsford denkt an Rücktritt

(rsn) – Dave Brailsford, Gründer und Team-Manager von Ineos Grenadiers, hat in einem Interview mit der Tageszeitung The Guardian erklärt, dass ihn massive gesundheitliche Probleme zum Rücktritt

19.07.2021Konrad: “Wir haben zwei von drei Zielen erreicht“

(rsn) – Zum dritten Mal stand Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) am Start der Tour de France. Mit seinem grandios herausgefahrenen Sieg auf der 16. Etappe von El Pas de la Casa nach Saint-Gaudens s

19.07.2021Cavendish verpasst alleinigen Rekord und ist dennoch glücklich

(rsn) - Obwohl sein Team Deceuninck - Quick-Step nochmals alles gab, konnte Mark Cavendish eine bis dahin für ihn perfekt verlaufene Tour de France nicht mit dem fünften Etappensieg krönen. Nachdem

19.07.2021Politt jubelte, Rutsch überraschte, Buchmann half

(rsn) - Nach der 108. Tour de France ziehen wir Bilanz von den Vorstellungen der insgesamt zwölf deutschen Starter, von denen nach drei schweren Wochen acht in Paris das Ziel auf den Champs Élysée

19.07.2021Auf den Champs Élysées pokerte Greipel etwas zu lange

(rsn) - In den Jahren 2015 und 2016 holte sich André Greipel zum Abschluss der Tour de France auf den Champs Élysées den jeweils letzten Etappensieg, 2017 musste er sich nur Dylan Groenewegen gesch

Weitere Radsportnachrichten

24.04.2024Hindley und Lipowitz verlängern bei Bora - hansgrohe

(rsn) – Bora – hansgrohe hat die Verträge seiner beiden Kletterer Jai Hindley und Florian Lipowitz verlängert. Wie immer machten die Raublinger keine Angaben über die Laufzeiten der Arbeitspapi

23.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Mo

23.04.2024Pogacar: “Ich kann noch etwas besser werden“

(rsn) – Nach seinem überragenden Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er sich mit einem 35-Kilometer-Solo zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg sicherte, verbringt Tadej Pogacar (UAE Team Emira

23.04.2024Del Toro verlängert bei UAE Emirates vorzeitig bis Ende 2029

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

23.04.2024Zijlaard fliegt am schnellsten um die 13 Kurven von Payerne

(rsn) – Maikel Zijlaard (Tudor) hat seinem Ruf als Spezialist für sehr kurze Prologe alle Ehre gemacht und in Payerne das 2,3 Kilometer lange Auftaktzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen.

23.04.2024Berlin nach Kraftakt in der Gruppe, Dorn verteidigt Weiß

(rsn) - Während Rembe Sauerland bei der Tour of Türkiye (2.Pro) erstmals die Gruppe des Tages verpasste, konnte das Team Bike Aid auch auf der 3. Etappe einen Fahrer in der hart umkämpften Fluchtg

23.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Für Bora – hansgrohe will es bei der 59. Türkei-Rundfahrt einfach nicht laufen. Auch auf der 3. Etappe über 147 Kilometer zwischen Fethiye und Marmaris ging das Raublinger Team leer aus

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

23.04.2024Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die sechstägige Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertypen etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen ihr

23.04.2024Tour de France Femmes ohne Vorjahreszweite Kopecky

(rsn) – Die Vorjahreszweite Lotte Kopecky (SD Worx-Protime) wird auf die am 12. August in Rotterdam beginnende 3. Tour de France Femmes verzichten. Stattdessen wird sich die Weltmeistern auf die Oly

23.04.2024Kletterspektakel mit gehörigem Zeitfahr-Einschlag

(rsn) – Die Tour de Romandie war einst die letzte große und wichtige Vorbereitungs-Rundfahrt für den Giro d´Italia. Giro-Favoriten entschieden sich damals zwischen der Schweizer Rundfahrt und dem

23.04.2024Startliste zum Prolog der 77. Tour de Romandie

(rsn) – Der Schweizer Nationalfahrer Luca Jenni eröffnet um 14.50 Uhr den Prolog zur 77. Tour de Romandie (2.WWT). Der nur 2,3 Kilometer lange Parcours von Payerne ist zwar bretteben, dürfte mit s

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)