Stimmen zur 13. Tour-Etappe

Zabel: “Momentan beißt sich jeder an Cav die Zähne aus“

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Rick Zabel (Israel Start-Up Nation) | Foto: Cor Vos

09.07.2021  |  (rsn) - Wir sammeln für Sie nach jeder Etappe der 108. Tour de France die ersten Kommentare der Protagonisten, die Sie kurz nach dem Zieleinlauf hier nachlesen können.

Mark Cavendish (Deceuninck - Quick-Step / Etappensieger + Rekordetappensieger + Grünes Trikot): Was ein Tag. Ich bin so kaputt, 220 Kilometer bei dieser Hitze und der Wind, ich musste unglaublich tief gehen, aber die Jungs waren unglaublich stark, da musste ich einfach sprinten . Ich kann es nicht glauben. Am Ende war ich echt am Limit, es ging ja noch leicht bergauf. Cortina hat einen guten Move gemacht am Ende, aber ich bin bei Morkov geblieben, bin ruhig geblieben, auch wenn ich in der letzten Kurve etwas den Anschluss verloren hatte. Während des Sprints war etwas besorgt. Am ersten Tag kamen die Kommissäre zu mir und sagten ich hätte Bouhanni einen Kopfstoß gegeben. Aber das stimmt nicht. also habe ich versucht, nicht meinen Kopf zu benutzen und mich bei keinem Fahrer anzulehnen Die 34 habe ich noch nicht realisiert. Es ist wie mein erster Sieg, ein weiterer Sieg. Hiervon habe ich als Kind geträumt und hierfür habe ich so hart gearbeitet. Wenn irgendeiner meiner Siege ein Kind inspirieren kann auch Rad fahren zu wollen, das wäre für mich das Größte.

Michael Morkov (Deceuninck - Quick-Step / Etappenzweiter + Teamkollege Cavendish):Morkov: "Es war eine sehr harte Etappe, sehr schwer zu kontrollieren. Das ganze Team hat heute vor allem am Schluss ganz viel investiert und Cav hat den vierten von vier Sprints gewonnen. Unglaublich. Ich kann Cav verstehen, dass er versucht, die Rekord-Sache nicht so an sich ran zu lassen. Sonst beschäftigt es einem auch zu sehr. Dass er den Rekord von Eddy Merckx eingestellt hat, ist unglaublich. Selbst wenn ich nicht sein Teamkollege wäre, würde ich es als etwas Besonderes ansehen. Er hat immerhin einen Uralt-Rekord gebrochen. Da Merckx seine Siege auf unterschiedliche Arten heausgefahren hat, kann man sagen, dass Cav der beste Sprinter des Radsports ist."

Ivan Garcia (Movistar): "Ich habe mir in der Kälte eine Erkältung geholt, die mir ganz schön zusetzt. Im ersten Teil der Etappe hatte ich schon ans Aufgeben gedacht. Ich dachte: in so einem Zustand kannst du keine 220 Kilometer fahren. Während der Etappe habe ich dann für Enric Mas gearbeitet und gar nichts ans Sprinten gedacht. Aber als sich dann die Möglichkeit ergab, bin ich noch mal ans Limit gegangen. Ich hoffe, dass die Erkältung schnell weg geht, so dass ich noch mal bei 100 Prozent sein werde. Wenn sich weitere Möglichkeiten ergeben, dann werde ich sie ergreifen"

Danny van Poppel (Intermarché Wanty - Gobert / Fünfter):Van Poppel: "Ich fange an, mich immer besser zu fühlen. Und heute war es gut. Heute bin ich zum ersten Mal zum Sprinten gekommen. Das lag auch daran, dass wir Louis Meintjes für die Gesamtwertung helfen und das kostet Kraft. Wir haben auch keinen so guten Leadout-Zug wie andere Teams. Es geht dann darum, mich auf den letzten zwei Kilometern abzusetzen. Es ist unser erstes Jahr als WorldTour-Team, da müssen wir mit einem fünften Platz zufrieden sein. Aber natürlich hoffen wir jetzt auf mehr, es wird noch weitere Gelegenheiten geben."

Rick Zabel (Israel Start-Up Nation / Anfahrer von André Greipel): "Es ist schwierig zu Dritt. Wir haben versucht uns an Cavs Hinterrad zu positionieren, das ist schon ziemlich kriminell. Denn da will momentan jeder fahren. Wir haben wieder unser bestes probiert. Guillaume Boivin hat einen tollen Job gemacht und dann mussten André und ich schon viel im Wind fahren, um überhaupt vorne dabei zu sein. Das sind dann Körner, die einem Fehlen, wenn man nicht sechs, sieben Mann vor sich hat, wo man dann einfach nur hinterherfahren muss. Deswegen finde ich, dass wir uns keinen Vorwurf machen müssen. Momentan beißt sich jeder an Cavendish die Zähne aus. Dann lieber so, dass einer alles gewinnt als wenn jeden Tag ein anderer gewinnt und wir trotzdem nie. Ich glaube wir können stolz auf uns sein, viel mehr ist bei der Tour de France nicht drin, wenn man am Ende nur zu Zweit ist. Beim Kampf um Cavs Hinterrad entscheiden Sekundenbruchteile, wo man sich entscheidet, ob man bremst oder auf der Nase liegt. Ich will nicht um jeden Preis gewinnen. Wir nehmen schon sehr viel Risiko, aber in manchen Situationen kann man nur verlieren. Wenn man bei Tempo 60-70 einmal kurz auf der Bremse steht und dann wieder antritt, dann sind direkt 10-15 Fahrer an einem vorbei."

Dries Devenyns (Deceuninck - Quick-Step / Teamkollege von Cavendish): "Mit den Statistiken beschäftigen wir uns nicht. Leider ist Tim schwer gestürzt. Wir haben echt für diesen Sieg gearbeitet. Mark war nach dem Radwechsel ziemlich nervös. Aber im Finale war er wieder voll bei der Sache. Zu Beginn der Tour hatte ich die Leistung von Mark nicht erwartet, aber das hatte wohl niemand. Wir arbeiten für ihn und er macht momentan alles richtig."

 Chris Froome (Israel Start-Up Nation / zum Cavendish-Rekord):"Unglaublich. Er ist für viele Menschen eine große Inspiration – auch für mich. Er ist zurück, ich bin auch dabei zurückzukommen. Zu sehen, dass er es geschafft hat motiviert mich enorm.".

Tadej Pogacar (UAE Team Emirates / Gelbes Trikot):"Heute war ein superharter Tag. Ein superlanger Tag. Zuerst ziemlich langweilig, dann ziemlich hektisch. Ich bin nur froh, dass es vorbei ist. „Ich habe Cavendish schon als Kind zugeschaut, da hat er phänomenale Sachen gemacht, ist gesprintet wie eine Rakete. Aber was er jetzt macht, das ist echt verrückt. Man muss ihm einfach Respekt zollen. Leider ist Rafal Majka heute schwer gestürzt, vielleicht sind wir jetzt einen Mann weniger. Er war ein wichtiger Helfer für mich, er war gut drauf. Ich hoffe, er hat keine Brüche und er kann morgen weiterfahren. Aber auch ohne ihn wir sind immer noch ein starkes Team."

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