Deceuninck-Teamchef weiter sauer auf seinen Star

Lefevere behauptet wieder, dass Bennett zurück zu Bora geht

Von Joachim Logisch aus Pontivy

Foto zu dem Text "Lefevere behauptet wieder, dass Bennett zurück zu Bora geht"
Sam Bennett gewann im letzten Jahr auch die letzte Etappe der Tour in Paris | Foto: Cor Vos

28.06.2021  |  (rsn) - Hat Patrick Lefevere (Deceuninck – Quick-Step) mal wieder Lust am Zündeln? Ein Satz, gesagt vor dem Start der 3. Tour-de-France-Etappe in Lorient, lässt das vermuten: "Ich verstehe Sam Bennett nicht. Erst kam er weinend von Bora zu uns, nun unterschreibt er wieder bei denen."

Ob etwas an dieser Aussage stimmt? Von Bora – hansgrohe kann man keine Auskunft erwarten. Weder Fahrer noch Team dürfen vor dem 1. August eines Jahres etwas über ihre Wechsel verraten.

Der für seine flotten Sprüche bekannte Lefevere streitet sich wohl gerade mit dem 2020 vom deutschen Rennstall zu ihm gewechselten Weltklasse-Sprinter. Der Transfer hatte 2019 monatelang für Gesprächsstoff gesorgt, weil Bennett sich mündlich bereits mit Boras Teamchef Ralph Denk auf eine Vertragsverlängerung geeinigt hatte.

Lefevere befeuert die Spekulationen

Derzeit ärgert sich Lefevere über den Iren, der im letzten Jahr acht Siege feierte, darunter zwei Tageserfolge bei der Tour, wo er auch das Grüne Trikot eroberte. Lefevere: "Ich habe ihn angerufen. Er sagte, er säße gerade auf dem Rad. Ich bin der Boss, als solcher erwarte ich, dass er zurückruft, wenn er fertig ist. Anscheinend fährt er immer noch Rad."

Der erfolgreichste Teamchef der Welt hat offenbar nicht verwunden, dass Bennett für die Tour absagte. Auch in diesem Jahr war der Deceuninck-Sprintzug wieder  auf den 30-Jährigen ausgerichtet, der Grün verteidigen sollte. Doch Bennett beklagte Kniebeschwerden, die einen Tour-Start verhinderten. Das aber scheint Lefevere anzuzweifeln. Er warf dem Sprinter  "Versagensängste" vor und befeuerte nun weiter seine Spekulation, dass Bennett wieder mit Denk in Verbindung stünde.

Während er Bennett hart anfasst, geht er mit einem Rückkehrer sehr soft um. "Mark Cavendish ist ein Super-Ersatz. Wenn er heute gewinnt, wäre das schön. Er muss aber nicht. Der Sprintzug war ganz auf Bennett ausgerichtet. Da geht die Anpassung auf Cav nicht so schnell", sagte Lefevere vor dem wahrscheinlich ersten Sprint Royal dieser Tour de France, der am Ende der 3. Ezappe erwartet wird.

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