Nach lebensbedrohendem Bienen- oder Wespenstich

Pöstlberger erhielt Adrenalinspritze im Straßengraben

Von Peter Maurer

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Lukas Pöstlberger (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

19.09.2020  |  (rsn) -  Ein Bienen- oder Wespenstich im Mund war der Grund für das vorzeitige Tourende von Lukas Pöstlberger (Bora – hansgrohe). Dabei war die Situation war für den Österreicher durchaus dramatisch, sogar lebensbedrohend, wie er gegenüber radsport-news.com berichtete. Noch im Straßengraben bekam er vom Tourarzt eine Adrenalinspritze, die Schlimmeres gerade noch so verhinderte.

"Soweit geht es mir jetzt ganz gut, ich bin halt noch sehr erschöpft", berichtete der 28-Jährige am Tag nach seinem Ausscheiden bei der Tour de France 2020. Die Nacht verbrachte Pöstlberger im Krankenhaus: "Es wurden einige Tests durchgeführt, soweit ist alles okay. Die Stresswerte waren hoch und ein paar Untersuchungsergebnisse bekomme ich noch."

In der heißen Phase des Etappenauftakts er, die verschiedenen Fluchtgruppen zu kontrollieren, als es zu dem dramatischen Moment kam. "Irgendetwas hatte mich gestochen. Ich habe gleich ausgespuckt und dann das Loch noch zugefahren", sagte Pöstlberger, der einen allergischen Schock erlitt: "Ich merkte, dass mein Kopf anschwoll und das auch der Kreislauf beeinträchtigt war", so der 28-jährige Vöcklabrucker.

"Ich kannte die Reaktion, mir ist das schon einmal bei einer Trainingsfahrt vor der Tour Down Under in Australien passiert. Damals war es aber nicht so intensiv, wohl auch, weil damals die körperliche Belastung eine ganz andere war", erinnerte sich Pöstlberger, der nach eigenen Worten nicht auf Bienen oder Wespen allergisch ist.

WM-Start abgesagt

"Der Stich muss wohl irgendwo im Rachen gewesen sein und durch die Schleimhäute gelangte das Gift gleich ins Blut", erklärte Pöstlberger, der sich sofort zum Teamauto und zum Tourarzt begab: "Wir haben alles probiert, dass ich im Rennen bleiben kann. Ich habe Antihistamine bekommen und eine Salbe, es ist aber nicht besser geworden." Der Bora-Profi probierte bei langsamerem Tempo weiterzufahren, um so einen Puls zu senken und in der Hoffnung auf Linderung. Doch fiel es ihm zusehends schwerer, Luft zu bekommen.

"Ich habe auch gemerkt, dass das Team und das medizinische Personal immer nervöser wurden. Dann habe ich angehalten und mich in die Wiese gelegt und zum Glück war schnell ein Krankenwagen da", so Pöstlberger, der dann die Adrenalin-Spritze vom Tourarzt erhielt.

Nun wird Pöstlberger nicht an den Weltmeisterschaften in Imola teilnehmen: "Das wird nichts, weil ich zuerst einen Cortisoltest machen muss und da müssen die Werte zuerst wieder passen, bevor ich starten kann. Jetzt konzentriere ich mich wieder darauf, körperlich fit zu werden. Es kann sogar sein, dass ich die nächste Woche gar nicht auf dem Rad verbringe“, kündigte Pöstlberger an.

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