Vorjahressieger tritt zur Königsetappe nicht mehr an

Bernal verlässt die Tour de France

Von Matthias Seng

Foto zu dem Text "Bernal verlässt die Tour de France "
Völlig ausgepumpt erreicht Egan Bernal (Ineos Grenadiers) das Ziel der 15. Tour-Etappe. | Foto: Cor Vos

16.09.2020  |  (rsn) - Als er sich den vorletzten Berg des Tages hinaufquälte und mit 27:27 Minuten Rückstand auf Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) über den Zielstrich der 16. Etappe rollte, deutete sich schon an, dass für Egan Bernal die 107. Tour de France früher als gedacht zu Ende sein könnte.

Nun steht es fest: Der Vorjahressieger, im Gesamtklassement 19 Minuten hinter dem GelbenTtrikot von Primoz Roglic (Jumbo - Visma) abgeschlagener Sechzehnter, wird nicht mehr zur heutigen Königsetappe antreten und die Frankreich-Rundfahrt verlassen. "Er wird sich jetzt auf seine Genesung konzentrieren und sich für den Rest der Saison neue Ziele setzen", teilte Bernals Ineos Grenadiers am Mittwochmorgen mit.

Schon am Samstag büßte der Kolumbianer am Grand Colombier 7:20 Minuten auf die Besten ein und musste sich vom Traum Titelverteidigung verabschieden. Am zweiten Ruhetag verbesserte sich Bernals Zustand augenscheinlich nicht. Auf der ersten Alpenetappe verlor er sogar zehn Minuten auf die Favoritengruppe und verschwand danach kommentarlos aus dem Ziel.

Dafür meldete sich nun auf der Ineos-Website zu Wort. "Auf keinen Fall wollte ich die Tour so beenden", wurde er da zitiert. “Aber ich stimme zu, dass dies unter den gegebenen Umständen die richtige Entscheidung für mich ist. Ich habe großen Respekt vor der Tour de France und freue mich schon darauf, in den kommenden Jahren wiederzukommen.“

Mit Blick auf das junge Alter seines Kapitäns ergänzte Ineos-Team-Manager Dave Brailsford zu. "Wir haben diese Entscheidung im Interesse von Egan getroffen", sagte der Waliser über Bernal, der 2019 mit 22 Jahren der zweitjüngste Tour-Sieger der Geschichte war. “Egan ist ein echter Champion, der gerne Rennen fährt, aber er ist auch noch jung und bei der Tour eine glänzende Zukunft vor sich. Im Moment denken wir, dass der Ausstieg die beste Wahl ist.“

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