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15.09.2020 | (rsn) - Wir sammeln für Sie nach jeder Etappe der 107. Tour de France die ersten Kommentare der Protagonisten, die Sie wenige Minuten nach dem Zieleinlauf hier nachlesen können.
Lennard Kämna (Bora - hansgrohe / Etappensieger): "Ich freue mich riesig. Das Team hat so hart garbeitet und wir hatten so viele Rückschläge zu verarbeiten. Der Sieg bedeutet mir sehr viel. Mein Teamkollege Daniel hat mich schön aus dem Wind gehalten. Ich wusste, dass Ineos was probieren wird am letzten Berg. Mir war klar, dass ich alleine ankommen muss. Über die Kuppe bin ich dann All-In gegangen und ich wusste, dass mich im Flachen so gut wie keiner einholen kann, wenn ich mich klein mache und voll drauf trete. Das kann ich sehr gut, das ist meine größte Stärke.
Enrico Poitschke (Sportdirektor Bora - hansgrohe): "Wir waren sehr fokussiert, das Ziel war, Lennard oder Max in der Gruppe zu haben. Es war eine gute Situation mit Daniel und Lennard. Daniel hat einen unglaublichen Job gemacht. Wir konnten somit Lennard für den wichtigen Anstieg aufsparen. Dort wollten wir den Besten folgen und auch attackieren. Alles lief perfekt, denn wir gewannen die Etappe."
Simon Geschke (CCC / Etappenfünfter): "Fünfter Platz, damit bin ich sehr zufrieden. Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Als ich losgefahren bin, war die Gruppe eigentlich schon weg. Wir sind dann eine Stunde hinterhergefahren, das hat super viel Kraft gekostet. Das war für das Endergebnis ein bisschen schade. Als ich irgendwann bei der großen Gruppe vorne war, da war ich komplett breit. Und dachte: wärst du mal lieber im Feld geblieben. Aber dann konnte ich mich bis zum letzten Berg noch etwas fangen und die anderen waren auch platt. Lennard ist ein guter Freund von mir, wir waren lange Teamkollegen, er war auch mal in Freiburg zum Trainieren. Ich habe ihm heute in der Gruppe schon gesagt: Heute ist dein Tag. Schön, dass es dann auch geklappt hat. Er hat ein Spitzenjahr, erst bei der Dauphiné eine Etappe gewonnen, jetzt hier. Hut ab."
Sebastien Reichenbach (Groupama - FDJ/ Etappendritter): "Ich hatte heute mit stärkeren Fahrern zu tun. Ich konnte zwei, drei Mal folgen… Ich hoffte, dass wir den Gipfel zusammen überqueren, ich habe nicht erwartet, dass sie so früh angreifen. Ich wäre beinahe 200-300 Meter vor dem Gipfel zurückgekommen, aber dann haben sie nochmal eine Attacke nachgelegt. Ich bedaure nichts, die anderen waren stärker."
Benoit Cosnefroy (AG2R / Bergtrikot): "Die Gegner machen das gut. Seit einer Woche teilen sie sich die Punkte. Das passt mir gut. Es stimmt, ich war am Anfang im Kampf um die Gruppe, aber es hat nicht geklappt. Ehrlich gesagt, ich bin schon zufrieden, dass ich es heute behalten habe. Ich will es so gut wie möglich verteidigen. Aber ich erwarte, dass dies heute mein letzter Tag im Bergtrikot war."
Sam Bennett (Deceuninck - Quick-Step / Grünes Trikot): “Ich hatte mit einem harten Start gerechnet, aber letztlich war es ok. Das Team hatte einen großartigen Tag, das war sehr gut! Nach dem Zwischensprint geht es für mich immer nur um die Vorbereitung für den nächsten Tag. Energie sparen, die Beine schonen. Wenn du eine besondere Anstrengung unternimmst, musst du am nächsten Tag dafür bezahlen, vor allem in dieser schweren Tour de France. Es wird noch ein harter Kampf bis Sonntag. Diesen Tag werde ich genießen. Ich werde immer zuversichtlicher, weil ich mich heute auf dem Rad so gut gefühlt habe. Aber die Dinge können sich schnell ändern.“
Primoz Roglic (Jumbo - Visma, Gelbes Trikot): “Das war ein guter Tag, auch wenn es ein sehr schneller Start war. Am Ende musste ich dann sehr konzentriert bleiben, denn das Tempo wurde nochmal angezogen. Es bleiben noch schwere Tage, aber wir sind bereit, die Jungs machen einen super Job und ich freue mich auf die Etappe morgen. Das wird der Höhepunkt, die Königsetappe, mit sehr schweren letzten Kilometern. Aber wir sind nicht weit von Courchevel, das kenne ich vom Skispringen. Wir werden unser Bestes geben.“
Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates, Gesamtzweiter, Weißes Trikot): “Ich wollte noch ein paar Sekunden klauen, aber es war nicht die beste Situation dafür. Heute hatte ich keine super-explosiven Beine. Es war dennoch ein gutes Warmfahren für die Königsetappe morgen. Ich glaube, jeder hat sich den Col de la Loze vorher angeschaut. Meiner Meinung nach ist das einer der härtesten Anstiege, die ich je gefahren bin. Du kannst dich selber killen, wenn du es zu früh versuchst. Du kannst bis zur Ziellinie leiden. Ich werde sehen, wie die anderen sich auf dem Weg zum Col de la Loze fühlen. Dann werden wir auch sehen, wer gute Beine hat und wer nicht. Es wird Abstände und Lücken in der Gesamtwertung geben. Ich hoffe, dass ich noch ein bisschen was in den Beinen habe.“
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