Slowene nimmt Tour-Favoriten 40 Sekunden ab

Debütant Pogacar kann wieder vom Podium in Paris träumen

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Debütant Pogacar kann wieder vom Podium in Paris träumen"
Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) auf der 8. Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

05.09.2020  |  (rsn) – Nach den ersten drei Bergprüfungen der 107. Tour de France scheint es so, als wäre der jüngste der Favoriten der stärkste Fahrer, wenn es berghoch geht. Gleich auf der ersten Pyrenäenetappe hat Sloweniens Jungstar Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) im Kampf um das Podium wieder Boden gut gemacht, nachdem er am Freitag im Finale abgehängt worden war.

In seiner aktuellen Form ist der Vuelta-Dritte von 2019 auf dem besten Weg, sogar im Kampf um das Gelbe Trikot ein gewichtiges Wort mitzureden. Noch vor 24 Stunden schien nicht daran zu denken zu sein, nachdem der UAE-Kapitän auf der 7. Etappe schlecht platziert war und auf der Windkante 1:25 Minuten einbüßte. Doch davon ließ sich der 21-Jährige nicht entmutigen und schlug am Samstag zurück. Am Col du Peyresourde schüttelte Pogacar mit der letzten von drei Attacken seine Konkurrenten ab.

"Jeder war am Limit und wir haben uns alle einen Moment angesehen. Ich sah eine Gelegenheit zum Angriff und gab auf den letzten fünf Kilometern bis zum Gipfel alles", beschrieb er die Szene, die ihm letztlich 40 Sekunden Vorsprung auf die Gruppe um das Gelbe Trikot einbrachte. Mit seinen Tempobeschleunigungen sorgte Pogacar dafür, dass ein Konkurrent nach dem anderen abreißen lassen musste. Lediglich Landsmann Primoz Roglic (Jumbo – Visma) und Nairo Quintana (Arkea – Samsic) konnten ihm zur Mitte des Peyresourde noch folgen.

Am Sonntag nächste Möglichkeit, weiter Zeit gutzumachen

Als dann die Gruppe der Favoriten nochmals zusammenrollte, probierte es Pogacar erneut und dieses Mal sprang kein Fahrer an sein Hinterrad. Die Lücke zur hochkarätig besetzten Verfolgergruppe wurde immer größer und am Gipfel des Peyresourde hatte sich Pogacar schon einen Vorsprung von einer Minute erkämpft.

Dieser schmolz ein wenig auf der Abfahrt, doch Pogacar unterstrich als Tagesneunter, dass er derzeit die wohl beste Bergform der Kandidaten auf den Gesamtsieg hat. "Es war ein guter Tag für mich, leider konnte ich nicht noch mehr rausholen", erklärte er. Im Gesamtklassement verbesserte sich Pogacar mit seiner beherzten Aktion um sieben Plätze und stieß wieder in die Top Ten vor. 48 Sekunden fehlen dem Gesamtneunten nun auf Yates, der weiterhin das Maillot Jaune auf seinen Schultern trägt.

Vor dem ersten Ruhetag wartet eine weitere schwere Etappe in den Pyrenäen. Mit dem Col de Marie Blanque (Kat.1) beginnt 28 Kilometer vor dem Ziel der letzter schwere Anstieg, ähnlich lang und sogar etwas steiler als der Peyresourde. Vielleicht die nächste Möglichkeit für Pogacar, weitere Sekunden im Klassement gut zu machen. Dort muss dann auch Top-Favorit Roglic zeigen, dass Pogacar ihn noch nicht ans Limit gebracht hat.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.06.2021Madiot: “Wir hätten Pinot früher aus der Tour nehmen sollen“

(rsn) - Sein bisher letztes Rennen bestritt Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) vor mittlerweile zwei Monaten, als er die Tour of the Alps unter ferner liefen auf Rang 60 beendete. Danach entschied der Fra

23.12.2020Bernal wieder schmerzfrei auf dem Rad

(rsn) - Egan Bernals Genesung macht offensichtlich deutliche Fortschritte. Wie der Tour-de-France-Sieger von 2019 gegenüber dem Internetportal primertiempo.co sagte, könne er wieder schmerzfrei trai

11.12.2020Dumoulin zuversichtlich: “Mir fehlt nur noch ein Prozent“

(rsn) - 2020 war für Tom Dumoulin ein Jahr mit vielen Tiefen und nur wenigen Hochs. Nach dem mit großen Hoffnungen verbundenen Wechsel von Sunweb zu Jumbo - Visma warf zunächst ein bakterieller Dar

15.11.2020Pogacar lobt Roglic als slowenischen Vorreiter

(rsn) - Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) hätte seinem Landsmann Primoz Roglic (Jumbo - Visma) den Tour-de-France-Sieg gegönnt. Das sagte der 22-jährige Slowene im Gespräch mit der spanischen Sp

27.10.2020Bernals Genesung dauert länger als gedacht

(rsn) - Egan Bernals Rückenprobleme, die ihn zum Ausstieg bei der Tour de France und zum vorzeitigen Saisonende zwangen, sind offensichtlich ernsthafter als bisher angenommen. Wie der Kolumbianer geg

10.10.2020Bernal: “Ich hatte eine schwierige Zeit“

(rsn) - Der bei der Tour de France vorzeitig ausgestiegene Egan Bernal (Ineos Grenadiers) wird in diesem Jahr keine Rennen mehr bestreiten. Das kündigte der Kolumbianer auf Instagram an und bestätig

03.10.2020War der Toursieg für Roglic im Zeitfahren unmöglich?

(rsn) - Radsportjournalist Thijs Zonneveld von der niederländischen Zeitung AD hat nach eigenen Angaben Einblick in die Leistungswerte des Tour-Zeitfahrens von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) erhalte

24.09.2020Pogacar: “Die Saison ist noch lange nicht vorbei“

(rsn) - Nach seinem Tour-de-France-Triumph hat Tadej Pogacar (UEA - Team Emirates) schon die nächsten großen Ziel im Blick. "Ich muss konzentriert und fit bleiben für die Weltmeisterschaft und die

23.09.2020Viviani: Beim Giro zurück in die Erfolgsspur?

(rsn) - Im letzten Jahr gewann Elia Viviani im Trikot von Deceuninck - Quick-Step  bei der Tour de France eine Etappe und fuhr auf drei weiteren Teilstücken aufs Podium. Die 107. Austragung lief fÃ

22.09.2020UAE Emirates streicht das mit Abstand meiste Preisgeld ein

(rsn) - Kein Wunder: Durch den Gesamtsieg von Tadej Pogacar, der auch das Weiße Trikot als bester Jungprofi sowie die Bergwertung und drei Etappen gewann, sowie den Etappensieg von Alexander Kristoff

21.09.2020Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?

(rsn) - Tadej Pogacar hat mit seinem Toursieg nicht nur Rekorde gebrochen, sondern damit auch Fragen aufgeworfen. Ist der Slowene einfach ein Jahrhunderttalent, für den die üblichen Maßstäbe nicht

21.09.2020Die Tour-Bubbles werden aufgelöst

(rsn) - Die Tour de France ist beendet. Die Bubbles werden aufgelöst. Neue werden errichtet, für die WM, die BinckBank Tour, den Giro d´Italia und die großen Klassiker. Primoz Roglic kann jetzt Tr

Weitere Radsportnachrichten

22.01.2025Zimmermann wird mit Blumen und fünf Sekunden belohnt

(rsn) – Auch wenn die entscheidenden Etappen noch folgen, ist Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty) bei der 25. Tour Down Under auf gutem Weg, seinen zwölften Gesamtrang aus dem Vorjahr zu verb

22.01.2025Radsport ist schon ein komischer Teamsport

(rsn) – Danny van Poppel hat auf der 2. Etappe der Tour Down Under (2.UWT) alles getan, um seinem Kapitän Sam Welsford und dem Team Red Bull – Bora – hansgrohe den zweiten Etappensieg in Folge

22.01.2025Vielversprechende Talente sollen den Umbruch abschließen

(rsn) – Viele WorldTour-Rennställe im Radsport schreiben sich das Wort Gleichberechtigung inzwischen auf die Fahne. Einer der größten Vorreiter  kommt aus Australien. Denn schon als die GreenEdg

22.01.2025Früh gestürzt, spät abgehängt und trotzdem siegt Welsford

(rsn) – Sam Welsford hat sich in Tanunda weder durch einen frühen Sturz noch vom Anstieg über den Menglers Hill davon abbringen lassen, seinen zweiten Etappensieg bei der 25. Tour Down Under (2.UW

21.01.202576. Valencia-Rundfahrt: Zum Auftakt ein langes Teamzeitfahren

(rsn) – Nachdem die Valencia-Rundfahrt 2025 in Folge der verheerenden Überschwemmungen in der Region, die im vergangenen November mehr als 200 Menschenleben kostete, kurzzeitig in Gefahr schien, ko

21.01.2025Vuelta Femenina 2025 beginnt in Barcelona

(rsn) – Die Vuelta Femenina 2025 beginnt am 4. Mai in der katalanischen Hauptstadt Barcelona, wie die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt der Frauen in einer Pressemitteilung ankündigten. Details

21.01.2025U23-Cross-Weltmeisterin Bäckstedt will in Liévin Titel verteidigen

(rsn) – Zoe Bäckstedt (Canyon – SRAM - zondacrypto) wird bei den kommenden Cyclocross-Weltmeisterschaften im französischen Liévin als Vorjahressiegerin im U23-Wettbewerb antreten und somit auf

21.01.2025Es fehlt nur ein überragender Rundfahrer

(rsn) – Kaum ein Team war 2024 in der Breite so gut aufgestellt wie Lidl – Trek. Obwohl in Mattias Skjelmose der beste Profi in der Abschluss-Weltrangliste erst auf Rang zwölf zu finden war, kam

21.01.2025Teutenberg sprintet nach Beinahe-Sturz noch auf Platz vier

(rsn) – Nachdem er als Sechster der Villawood Men´s Classic, einem nationalen Rennen drei Tage vor dem Start der 25. Tour Down Under, bereits bei den Besten hatte mitmischen können, hat Tim Torn T

21.01.2025Alle Etappen im Detail: Strecke der UAE Tour 2025

(rsn) – Auch bei ihrer siebten Auflage bleibt die UAE Tour (2.UWT) ihrem Konzept aus den vergangenen Jahren treu: Die siebentägige Rundfahrt durch die Vereinigten Arabischen Emirate bietet auf offi

21.01.2025Zum Saisonstart erleidet van Baarle einen schweren Rückschlag

(rsn) – Nach zwei schweren Verletzungen im vergangenen Jahr – Schlüsselbeinbruch beim Critérium du Dauphiné, Hüftbruch bei der Vuelta a Espana – sollte es für Dylan van Baarle in der Saison

21.01.2025Emirate setzen für ihre Frauen-Rundfahrt auf bewährtes Konzept

(rsn) – Ohne viele Neuerungen geht die UAE Tour Women (6. bis 9. Februar) in ihre dritte Auflage. Die zweite WorldTour-Rundfahrt des Jahres, die das Abu Dhabi Sports Council unter Mithilfe von Giro-

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Santos Tour Down Under (2.UWT, AUS)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Sahel (2.2, 000)