Tour: Auch Porte und Landa Windkanten-Verlierer

Mollema schlecht informiert, Pogacar durch Sturz aufgehalten

Foto zu dem Text "Mollema schlecht informiert, Pogacar durch Sturz aufgehalten"
Bauke Mollema (Trek - Segafredo) | Foto: Cor Vos

04.09.2020  |  (rsn) - Wie bereits im Vorjahr hat auch bei der 107. Tour de France eine Windkantenaktion einige Klassementfahrer im Kampf um eine Spitzenplatzierung ins Hintertreffen gebracht. 

Diesmal erwischte es auf der 7. Etappe nach der Attacke von Ineos Grenadiers etwa 30 Kilometer vor dem Ziel den bisherigen Gesamtdritten Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates), das Trek-Duo Richie Porte und Bauke Mollema sowie den Spanier Mikel Landa (Bahrain - Merida), die allesamt 1:21 Minuten auf die Spitzengruppe einbüßten.

Pogacar erklärte nach Etappenende, dass er in der vorentscheiden Situation durch einen Sturz aufgehalten worden sei. "Wir haben alles versucht, um wieder zurückzukommen. Aber es sollte nicht sein. Letztlich ist es nicht dramatisch, das zieht uns nicht runter. Wir werden weiter kämpfen", sagte der Tour-Debütant, der  auch sein Weißes Trikot an Egan Bernal (Ineos Grenadiers) abgeben musste. 

Durch den Sturz war auch Landa ins Hintertreffen geraten. "Mikel war zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort", sagte sein Sportdirektor Gorazd Stangelj und Teamkollege Pello Bilbao ergänzte. "Es ist wirklich bitter. Den ganzen Tag waren wir aufmerksam und dann wurden wir durch einen Sturz aufgehalten." Landa selbst wollte sich nicht äußern.

Besonders ärgerlich war die Situation für Trek - Segafredo, wo gleich beide Kapitäne Zeit einbüßten. Mollema gab zu, dass er durch einen Fehler selbst Schuld an dem Rückschlag gewesen sei. "Ich war einfach zu weit hinten. Wir haben nicht erwartet, dass das Feld an der Stelle bricht. Dass da Kreisel sind, habe ich leider nicht gewusst, ansonsten wäre ich weiter vorn gewesen", erklärte der Niederländer gegenüber NOS und muss sich nun wie das gesamte Team von Trek - Segafredo die Frage gefallen lassen, wie intensiv man die Etappen der Tour de France vorbereitet.

Auch Ineos zählte zu den späten Verlieren

Ähnlich  äußerte sich auch Teamkollege Porte. "Der Tag heute verlief nicht ideal, aber es ist weit davon entfernt, eine Kastrophe gewesen zu sein", sagte der Australier. "Wir alle wissen, was in den nächsten zwei Wochen noch bevor steht. Und jetzt, da wir im Klassement nicht mehr ganz vorne sind, bekommen wir vielleicht etwas mehr Freiheiten", zog Porte sogar noch einen positiven Aspekt aus der Pleite.

Immerhin konnten die abgehängten Fahrer auch dank starker Helfer den Schaden begrenzen. "Meine 1:20 Minuten Rückstand sind 1:20 zu viel für so eine Etappe. Aber es geht noch, die letzten zehn Kilometer haben wir wenig verloren. Als es 30 Kilometer vor dem Ziel brach dachte ich, dass es noch mehr Rückstand werden würde", sagte Mollema, der vom elften auf den 18. Rang der Gesamtwertung zurückfiel..

Zu den Verlierern des Tages konnte man sogar Ineos Grenadiers zählen. Denn im Finale hatte Richard Carapaz Defekt und schaffte aufgrund des horrenden Tempos auch mit Unterstützung des sich zurückfallen lassenden Jonathan Castroviejo nicht mehr den Anschluss  und kam ebenfalls 1:21 Minuten hinter der Spitze ins Ziel. 

Für Ineos war das insofern ärgerlich, als man aufgrund des Rückstands des Ecuadorianers in der Gesamtwertung nun in den Bergen die Konkurrenz mit einer Attacke von Carapaz die Konkurrenz kam mehr unter Druck setzen kann.  "So etwas kann man nicht beeinflussen, es tut mir leid für Richard", sagte Kapitän Egan Bernal nach der Etappe.


Mehr Informationen zu diesem Thema

16.06.2021Madiot: “Wir hätten Pinot früher aus der Tour nehmen sollen“

(rsn) - Sein bisher letztes Rennen bestritt Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) vor mittlerweile zwei Monaten, als er die Tour of the Alps unter ferner liefen auf Rang 60 beendete. Danach entschied der Fra

23.12.2020Bernal wieder schmerzfrei auf dem Rad

(rsn) - Egan Bernals Genesung macht offensichtlich deutliche Fortschritte. Wie der Tour-de-France-Sieger von 2019 gegenüber dem Internetportal primertiempo.co sagte, könne er wieder schmerzfrei trai

11.12.2020Dumoulin zuversichtlich: “Mir fehlt nur noch ein Prozent“

(rsn) - 2020 war für Tom Dumoulin ein Jahr mit vielen Tiefen und nur wenigen Hochs. Nach dem mit großen Hoffnungen verbundenen Wechsel von Sunweb zu Jumbo - Visma warf zunächst ein bakterieller Dar

15.11.2020Pogacar lobt Roglic als slowenischen Vorreiter

(rsn) - Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) hätte seinem Landsmann Primoz Roglic (Jumbo - Visma) den Tour-de-France-Sieg gegönnt. Das sagte der 22-jährige Slowene im Gespräch mit der spanischen Sp

27.10.2020Bernals Genesung dauert länger als gedacht

(rsn) - Egan Bernals Rückenprobleme, die ihn zum Ausstieg bei der Tour de France und zum vorzeitigen Saisonende zwangen, sind offensichtlich ernsthafter als bisher angenommen. Wie der Kolumbianer geg

10.10.2020Bernal: “Ich hatte eine schwierige Zeit“

(rsn) - Der bei der Tour de France vorzeitig ausgestiegene Egan Bernal (Ineos Grenadiers) wird in diesem Jahr keine Rennen mehr bestreiten. Das kündigte der Kolumbianer auf Instagram an und bestätig

03.10.2020War der Toursieg für Roglic im Zeitfahren unmöglich?

(rsn) - Radsportjournalist Thijs Zonneveld von der niederländischen Zeitung AD hat nach eigenen Angaben Einblick in die Leistungswerte des Tour-Zeitfahrens von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) erhalte

24.09.2020Pogacar: “Die Saison ist noch lange nicht vorbei“

(rsn) - Nach seinem Tour-de-France-Triumph hat Tadej Pogacar (UEA - Team Emirates) schon die nächsten großen Ziel im Blick. "Ich muss konzentriert und fit bleiben für die Weltmeisterschaft und die

23.09.2020Viviani: Beim Giro zurück in die Erfolgsspur?

(rsn) - Im letzten Jahr gewann Elia Viviani im Trikot von Deceuninck - Quick-Step  bei der Tour de France eine Etappe und fuhr auf drei weiteren Teilstücken aufs Podium. Die 107. Austragung lief fÃ

22.09.2020UAE Emirates streicht das mit Abstand meiste Preisgeld ein

(rsn) - Kein Wunder: Durch den Gesamtsieg von Tadej Pogacar, der auch das Weiße Trikot als bester Jungprofi sowie die Bergwertung und drei Etappen gewann, sowie den Etappensieg von Alexander Kristoff

21.09.2020Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?

(rsn) - Tadej Pogacar hat mit seinem Toursieg nicht nur Rekorde gebrochen, sondern damit auch Fragen aufgeworfen. Ist der Slowene einfach ein Jahrhunderttalent, für den die üblichen Maßstäbe nicht

21.09.2020Die Tour-Bubbles werden aufgelöst

(rsn) - Die Tour de France ist beendet. Die Bubbles werden aufgelöst. Neue werden errichtet, für die WM, die BinckBank Tour, den Giro d´Italia und die großen Klassiker. Primoz Roglic kann jetzt Tr

Weitere Radsportnachrichten

28.03.2024Zeckenbiss möglicher Grund für De Lies Formschwäche

(rsn) – Da Arnaud De Lie in den vergangenen Wochen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben war, hatte sein Team Lotto – Dstny in Absprache mit dem 22-jährigen Belgier entschieden, dass diese

28.03.2024Huppertz: Vor Rennen abends einen trinken? Heute unvorstellbar

(rsn) – Eine so lange Zusammenarbeit wie die zwischen Joshua Huppertz und Teamchef Florian Monreal gibt es im Kontinental-Bereich sehr selten. Seit August 2014 steht der mittlerweile 29-Jährige Aa

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Männer

(rsn) – Der Ostersonntag wirft seine Schatten voraus: Am 31. März versammelt sich das WorldTour-Peloton in Antwerpen zum Start der 270,8 Kilometer langen Ronde van Vlaanderen. Das Heiligtum des bel

28.03.2024Die Aufgebote aller Teams zur Flandern-Rundfahrt der Frauen

(rsn) – Wenn die Männer nach ihrem Start in Antwerpen bereits 120 Rennkilometer hinter sich haben und erstmals durch Oudenaarde kommen, stellen sich dort auf dem Marktplatz des Zielorts der Ronde v

28.03.2024Movistar verlängert mit “Sensation“ Meijering

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

28.03.2024Märkl will auch bei der Ronde “vor das Radrennen“

(rsn) – Wie schon beim E3 Saxo Classic schaffte Niklas Märkl (DSM Firmenich – PostNL) auch bei Dwars door Vlaanderen den Sprung unter die Ausreißer des Tages. Doch während sein Fluchtbegleiter

28.03.2024Trotz Sturz: Pedersen ist für Ronde-Start zuversichtlich

(rsn) – Ausgerechnet kurz vor der Flandern-Rundfahrt, dem Höhepunkt der flämischen Klassikersaison, wurde Lidl – Trek mächtig gebeutelt. Bei Dwars door Vlaanderen waren mit Gent-Wevelgem-Sieger

27.03.2024Nach Van-Aert-Crash: Kanarieberg hat bei Klassikern wohl ausgedient

(rsn) – Positionskampf bei Höchstgeschwindigkeiten, auf breiter Straße abschüssig in Richtung Ronse: Das waren die Bilder, die die flämischen Klassiker auf der N48 in der Anfahrt zum engen Recht

27.03.2024Teamchef Stam bestätigt: Vollering verlässt SD Worx

(rsn) – Demi Vollering wird SD Worx – Protime nach der Saison 2024 verlassen. Das bestätigte Sportdirektor Danny Stam am Mittwochmittag gegenüber GCN. "Ja, das ist definitiv sicher", sagte der N

27.03.2024Rennarzt-Wagen baut Unfall mit Soudal-Teamfahrzeug

(rsn) – Der Unfall zweier wichtiger Begleitfahrzeuge im Männerrennen von Dwars door Vlaanderen hat am Mittwoch für eine halbstündige Unterbrechung des Frauenrennens gesorgt. Da die Frauen hinter

27.03.2024Van Aert erleidet beim Dwars-Crash multiple Brüche

(rsn) – Die Ronde van Vlaanderen wird am Sonntag ohne ihren großen Lokalmatador Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike) über die Bühne gehen. Der 29-jährige Belgier war am Mittwoch bei Dwars doo

27.03.2024Politt entgeht mit Glück van Aerts Sturz bei Dwars door Vlaanderen

(rsn) – Zweimal landete Nils Politt (UAE Team Emirates) schon in den Top Ten bei Dwars door Vlaanderen, diesmal schrammte er mit dem zwölften Rang knapp vorbei. Angesichts des schweren Sturzes gut

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine