Fünf Österreicher bei Paris-Nizza am Start

Ein mehr als unterschiedliches rot-weiß-rotes Quintett in Plaisir

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Ein mehr als unterschiedliches rot-weiß-rotes Quintett in Plaisir"
Patrick Konrad (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

08.03.2020  |  (rsn/örv) - Mit gleich fünf Österreichern beginnt am Sonntag die Radfernfahrt Paris-Nizza. Mit durchaus unterschiedlichen Aufgaben ist das Quintett, bestehend aus Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide Bora – hansgrohe), Hermann Pernsteiner (Bahrain – Merida), Michael Gogl (NTT) und Sebastian Schönberger (B&B Hotels – Vital Concept p/b KTM), in ihren Mannschaften betraut.

"Die Form ist okay, aber noch ein weiter Weg zum absoluten Top. Ich bin aber hier um Konni und Schachi zu unterstützen und dann schauen wir mal, was so geht", berichtete Großschartner, der in den letzten Jahren mit den Rängen 12 und 10 in der Gesamtwertung immer wieder gut platziert war beim Rennen zur Sonne, wie die achttägige Fernfahrt von Paris nach Nizza auch genannt wird.

"Es ist eines der größten Rennen des Jahres. Da will jeder, der am Start steht auch gut fahren", erklärte Konrad, vor zwei Jahren Gesamtsiebter der Rundfahrt. Gemeinsam mit Maximilian Schachmann wird er das achtköpfige Aufgebot von Bora – hansgrohe anführen, in dem sich auch die starken Sprinter Pascal Ackermann und Peter Sagan finden. Im Kampf um das Gesamtklassement wird sich der 28-jährige Niederösterreicher, der im Vorjahr Dritter der Tour de Suisse wurde, mit starken Gegnern auseinandersetzen müssen.

So finden sich Richie Porte, Vincenzo Nibali (beide Trek – Segafredo) Nairo Quintana (Arkea – Samsic), Thibaut Pinot (Groupama – FDJ), Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step), Romain Bardet (AG2R La Mondiale), Philippe Gilbert (Lotto Soudal) oder Dylan Teuns (Bahrain – Merida) in den Aufgeboten ihrer Teams. Aber Konrad, der zuletzt bei der nach fünf Tagen abgebrochenen UAE Tour auf Gesamtrang 13 landete, hat einiges vor bei Paris – Nizza: "Mit der UAE Tour war ich nicht unzufrieden, möchte aber noch bessere Ergebnisse einfahren."

Sein großes Saisonziel in der ersten Hälfte des Jahres ist der Giro d’Italia, der kurz nach dem Start in Budapest auf der zweiten Etappe sogar nahe an seine Wahlheimat das Burgenland führt. Nach dem Ausfall der italienischen Frühlingsrennen oder der möglichen Absage der Romandie-Rundfahrt wackeln zurzeit auch andere Vorbereitungsrennen. Aber Konrad gibt sich da entspannt: "Im Hinblick auf den Giro bin ich eigentlich relaxed. Ich kann nichts erzwingen, bin fokussiert und versuche mich sowieso auf jedes Rennen bestmöglich vorzubereiten."

Direkt vom Trainingslager in Teneriffa stieß Pernsteiner nach Paris. "Es war eine sehr kurzfristige Einberufung für mich, da eigentlich nicht vorgesehen war, dass ich das Rennen fahre. Ich kam erst am Montag retour und bin gespannt, wie es mir jetzt geht", erzählte der 29-jährige Niederösterreicher. Der starke Kletterer aus der Buckeligen Welt wird vor allem in der zweiten, bergigen Hälfte des achttägigen Etappenrennens für seine Mannschaft zum Einsatz kommen: "Mit Dylan Teuns und Pello Bilbao haben wir zwei starke Leader und das ganze Team ist auf die beiden ausgerichtet. Meine Aufgabe wird sein, sie in den letzten vier Etappen in den Bergen so gut es geht zu unterstützen."

Eine kleine Odyssee bei der Anreise nach Paris hatte der 26-jährige Gogl hinter sich zu bringen. Ähnlich wie Pernsteiner war auch für ihn eigentlich Tirreno-Adriatico im Rennplan vorgesehen gewesen. Am Samstag um 7:00 Uhr morgens saß der Oberösterreicher schon im Flieger nach Frankfurt, als dieser ersatzlos gestrichen wurde: "Ich habe an Bord schon geschlafen", nahm Gogl es mit Galgenhumor. Mit dem Taxi ging es dann vom Flughafen in Linz zum Bahnhof und mit dem Zug nach Wien, da das Team mittlerweile einen neuen Transportweg nach Paris über Wien buchte: "Es folgten dann noch 40 Minuten Taxitransfer ins Hotel und dann sind sich sogar noch zwei Stunden Radfahren ausgegangen", lachte Gogl über seine nicht einfache Anreise zum Start von Paris-Nizza am Samstag.

Als fünfter Österreicher wird Sebastian Schönberger für den französischen Zweitdivisionär B&B Hotels – Vital Concept p/b KTM das Rennen zur Sonne bestreiten. Eigentlich hatte seine Mannschaft ja nicht einmal eine Einladung erhalten, aber aufgrund der Absagen einiger Teams rückten die Bretonen zurück ins Starterfeld. "Die Nichteinladung traf uns schon hart, aber nachdem es gleichzeitig mit der Wildcard für die Tour de France kam, war es zu verschmerzen und nun stehen wir ja auch wieder im Starterfeld für Paris-Nizza, was eines der Rennhighlights des Jahres für uns ist."

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.05.2020Dumoulin beendet seine persönliche MPCC-Mitgliedschaft

(rsn) - Tom Dumoulin hat seine Mitgliedschaft in der "Bewegung für einen glaubwürdigen Radsport", kurz MPCC, für beendet erklärt. Der Niederländer kann sich nicht mehr mit allen Aussagen und Rich

10.04.2020Maximilian Schachmann: Da kann noch viel kommen

(rsn) - Sein Antlitz wird angesichts der Corona-Pandemie wohl noch einige Wochen prominent oben angepinnt sein auf den Ergebnis-Websites des Radsports: Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe). Der De

20.03.2020Niermann: “Es kann dauern, bis wir wieder Rennen fahren“

(rsn) - Das niederländische Team Jumbo - Visma trat im Gegensatz zu den meisten anderen Rennställen wegen der Corona-Pandemie schon vor Paris - Nizza in eine Zwangspause. Im Interview mit radsport-n

19.03.2020Team Sunweb: Angriffslustig zum Erfolg

(rsn) - Nicht wenige Beobachter haben dem Team Sunweb nach dem Weggang von Superstar Tom Dumoulin und dem personellen Umbruch samt strategischer Neuausrichtung eine schwierige Saison 2020 prognostizie

17.03.2020Arkea - Samsic will mit Quintana die Tour de France gewinnen

(rsn) - Das starke Frühjahr von Neuzugang Nairo Quintana lässt Arkéa-Samsic träumen. "Wir wollen natürlich die Tour gewinnen", sagte Sportdirektor Yvon Ledanois nach dem Etappensieg seines KapitÃ

17.03.2020Wiggins: “Warum wurde Paris-Nizza nicht abgesagt?“

(rsn) - Warum fuhr Paris-Nizza immer noch durch Frankreich, während sich rundherum das Coronavirus ausbreitete und fast alle Sportevents abgesagt wurden? Das fragten sich viele. Auch Ex-Toursieger Br

16.03.2020Schachmann: “Der Sport ist jetzt Nebensache“

(rsn) - Nach dem bisher größten Erfolg seiner Karriere stehen für Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) angesichts der Corona-Pandemie andere als sportliche Aspekte im Fokus. Gegenüber radsport

16.03.2020Nibali geht zufrieden in die Zwangspause

(rsn) - Mit einer soliden Vorstellung bei Paris-Nizza hat sich Vincenzo Nibali in die nun anstehende “Corona-Pause“ verabschiedet. Der neue Star von Trek - Segafredo zeigte sich auf den beiden abs

15.03.2020Die ASO präsentierte sich als das kleine gallische Dorf

(rsn) - Widerstand ist eine französische Nationaltugend. Schon in einer ganzen Galaxie von Comic-Heften wurde ausgebreitet, wie ein kleines gallisches Dorf den Römern trotzte. Der Asterix dieser Tag

15.03.2020Bora - hansgrohe auch zu viert wie ein Champion-Team

(rsn) - Einen Tag früher als geplant ging ein in mehrfacher Hinsicht denkwürdiges Paris-Nizza zu Ende. Die deutschen Fans konnten sich über den letztlich souverän herausgefahrenen Sieg von Maximil

15.03.2020Großschartner: “Ich bin froh, dass es nun vorbei ist“

(rsn) - Fünf Plätze in der Gesamtwertung ging es noch zurück für Felix Großschartner am letzten Tag von Paris-Nizza. Der junge Österreicher opferte seine gute Platzierung zu Gunsten seines Teamk

15.03.2020Pömer: “Max ist ein absoluter Siegfahrer“

(rsn) - Maximilian Schachmann gewinnt Paris – Nizza. “Das ist sicher der größte Erfolg für Max, und auch einer der größten für Bora hansgrohe“, sagte Christian Pömer, sportlicher Leiter d

Weitere Radsportnachrichten

06.06.2025Nach Flandern-Sturz: Degenkolb muss auf die Tour verzichten

(rsn) – Ohne John Degenkolb und Fabio Jakobsen wird das Team Picnic - PostNL am 5. Juli in Lille zur 112. Tour de France antreten müssen. Wie der niederländische Rennstall mitteilte, laboriert der

06.06.2025Lipowitz: Mit starkem Dauphiné-Auftritt zum Tour-Debüt?

(rsn) – Nach seinem zweiten Platz bei Paris-Nizza und Gesamtrang vier bei der Baskenland-Rundfahrt erhält Florian Lipowitz nun bei der Tour-Generalprobe freie Fahrt. Der 24-Jährige aus dem schwäb

06.06.2025Roodhooft: “Mathieu hat mit schmerzendem Handgelenk trainiert“

(rsn) – Nach den Stürzen beim Mountainbike-Weltcup im tschechischen Nové Mesto und der folgenden Zwangspause herrschte bei Alpecin – Deceuninck einige Wochen Unklarheit darüber, ob Mathieu van

06.06.2025Knüpft Pogacar in Frankreich an sein überragendes Frühjahr an?

(rsn) – Bei seiner bisher einzigen Teilnahme am Critérium du Dauphiné verpasste Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) im Jahr 2020 als Vierter das Podium um 15 Sekunden. Zur 77. Ausgabe der Tou

06.06.2025Buchmann: “Die Konkurrenz ist dieses Jahr extrem stark“

(rsn) – An das Critérium du Dauphiné hat Emanuel Buchmann zwiespältige Erinnerungen. Von 2017 bis 2109 reihte der gebürtige Ravensburger bei der Tour-Generalprobe Spitzenergebnisse aneinander, m

06.06.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

05.06.2025Tour de France Femmes 2026 beginnt in der Schweiz

(rsn) – Der Grand Départ der Tour de France Femmes 2026 findet in der Schweiz statt. Wie die Organisatoren ankündigten, wird die Frankreich-Rundfahrt der Frauen am 1. August mit der Eröffnungseta

05.06.2025Schnelle Genesung: Van der Poel startet bei Dauphiné

(rsn) - Mathieu van der Poel hat sich von den Folgen seines Sturzes beim Mountainbike-Weltcup in Nové Mesto erholt und wird wie vorgesehen sein Debüt beim Critérium du Dauphiné (8.–15. Juni) geb

05.06.2025Lüttich-Gewinnerin Le Court schlägt Olympiasiegerin Faulkner

(rsn) - Kimberley Le Court (AG Insurance – Soudal) hat den Auftakt der Tour of Britain Women (2.WWT) für sich entschieden und dabei gemeinsam mit Kristen Faulkner (EF Education – Oatly) den Spri

05.06.2025Rui Oliveira relegiert, Fabio Christen großer Gewinner des Tages

(rsn) - Nachdem in den vergangenen Jahren bei der Slowenien-Rundfahrt (2.Pro) die Sprinter in Rogaska Slatina den Sieg unter sich ausgemacht hatten, triumphierte diesmal ein Ausreißer. Über 162,7 Ki

05.06.2025Critérium du Dauphiné im Rückblick: Die letzten 10 Jahre

(rsn) - Das Critérium du Dauphiné ist gemeinsam mit der Tour de Suisse das wichtigste Vorbereitungsrennen auf die Tour de France. radsport-news.com blickt auf die letzten zehn Austragungen der Run

05.06.2025Lidl - Trek und Red Bull führen Startliste der Deutschland Tour an

(rsn) – Elf WorldTeams und fünf Zweitdivisionäre stehen am 20. August am Start der Deutschland Tour 2025 (2.Pro). Das kündigten die Organisatoren der fünftägigen Rundfahrt an, die am 24. August

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour du Cameroun (2.2, CMR)
  • Tour of Lithuania (2.2, LTU)
  • Ronde de l`Oise (2.2, FRA)
  • Tour of Malopolska (2.2, POL)
  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)
  • Tour of Slovenia (2.Pro, SLO)