DVV Trofee: Trotz Sturz Sieg in Loenhout

Nichts kann van der Poel beim Azencross stoppen

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Nichts kann van der Poel beim Azencross stoppen"
Mathieu van der Poel, die derzeitig unumstrittene Nummer eins im Crosssport | Foto: Cor Vos PRÃœFEN

27.12.2019  |  (rsn) - Nicht einmal ein Sturz und mehrere Radwechsel können Mathieu van der Poel (Corendon – Circus) derzeit stoppen. Zwar musste der Niederländer beim Azencross, dem fünften Stopp der DVV Trofee alles geben um seinen dritten Sieg in Loenhout nach 2017 und 2018 zu erzielen, trotzdem ließ er erneut die Kontrahenten wie Statisten aussehen und gewann das Rennen vor Eli Iserbyt (Marlux – Bingoal / + 0:08).

"Es war eine sehr schwierige Aufholjagd für mich. Es gibt kaum Überholmöglichkeiten hier. Nach dem Sturz musste ich ruhig bleiben, meine eigene Route fahren und Fahrer für Fahrer wieder einholen bis ich an der Spitze war. Ich denke das habe ich gut gemanagt", erklärte der aktuelle Weltmeister nach dem Rennen.

Den dritten Platz holte sich mit Corne van Kessel (Telenet Fidea Lions / + 0:52) ein Niederländer. Gemeinsam mit Iserbyt führte er in der ersten Rennhälfte beim Azencross, ehe er den Anschluss an den Belgier verlor und wenig später von seinem Landsmann van der Poel überholt wurde. Tagesvierter wurde Tim Merlier (Creafin – Fristads / + 1:13) vor Wout Van Aert (Jumbo – Visma / + 1:14), der bei seinem Comeback Fünfter wurde und schon zweimal in Loenhout gewinnen konnte.

So lief das Rennen:

Zur Überraschung aller setzte sich beim Start Van Aert in die Führung. Der Belgier, der in Loenhout sein erstes Rennes seit seinem schweren Sturz im Zeitfahren der Tour de France im Juli bestritt, führte das Feld in die erste Schlammpassage und ähnlich wie bei den Frauen zuvor kam es auch dort zu den ersten dramatischen Szenen. Der neben Van Aert fahrende van der Poel fiel über den Lenker und fiel weit zurück.

An der Spitze zog sich das Rennen schnell auseinander, während dahinter van der Poel noch weitere Positionen verlor, als er in der Boxengasse sein Rad wechselte, dass scheinbar vom Sturz einige Folgen davontrug. Vorne übernahm Merlier die Führungsposition, verlor diese aber durch einen Sturz. Danach bildete sich ein Duo an der Spitze mit Iserbyt und van Kessel. Hinter dem Belgier und dem Niederländer formierte sich eine große Verfolgergruppe, in der sich auch Van Aert befand.

In seiner typischen Weise pflügte van der Poel durch den Matsch und das Feld und mit Zdenek Stybar (Deceuninck – Quick-Step) am Hinterrad erreichte er am Ende der zweiten Runde die Verfolgergruppe, die gerade einmal 15 Sekunden hinter dem Spitzenduo lag. Doch Ausrasten im Windschatten ist keine Angelegenheit für den aktuellen Weltmeister aus den Niederlanden und so dauerte es nicht lange, bis das Tempo der Gruppe bestimmte und diese wenig später stehen ließ.

Vorne attackierte zunächst van Kessel um für Tempo zu sorgen und den geringen Vorsprung auf van der Poel zu halten. Doch wenig später war es Iserbyt, der neben dem niederländischen Überflieger der einzige Weltcupsieger diese Saison war, der sich alleine an die Spitze des Rennens setzte. Zuerst erreichte van der Poel van Kessel, überholte diesen und vor Beginn der vorletzten Runde holte der Niederländer auch Iserbyt ein. Weder die zwei Radwechsel in den zwei letzten Runden noch ein kleiner Zwischenfall, wo die tiefen Fahrrillen ihn in die Begrenzung drückten, konnten den Sieg noch verhindern. Nach einer Stunde Fahrzeit feierte van der Poel seinen dritten Erfolg beim Azencross nach 2017 und 2018.

Acht Sekunden dahinter fuhr Iserbyt auf den zweiten Rang, van Kessel wurde Dritter vor Merlier, der sich im Sprint knapp gegen Van Aert durchsetzte, der sich über seinen fünften Rang bei seinem Comeback freuen konnte. In der Gesamtwertung konnte Iserbyt seine Gesamtführung sogar ausbauen, da der Zweite Toon Aerts auf einen Start in Loenhout verzichtete. 4:30 Minuten hinter dem Belgier liegt nun van der Poel an der zweiten Position, drei Sekunden vor Michael Vanthourenhout (Marlux - Bingoal), der Siebter beim Azencross wurde.

Bester deutschsprachiger Fahrer wurde der Schweizer Lukas Ruegg auf Rang 16. Sein Landsmann Simon Zahner belegte Rang 23. Bester Deutscher wurde Frederik Hähnel auf Platz 37. Heinrich Haussler (Bahrain - Merida) beendete den Azencross als 41ster mit zwei Runden Rückstand.

Tagesergebnis:
1. Mathieu van der Poel (Corendon – Circus) 1:00:27 Stunden
2. Eli Iserbyt (Marlux – Bingoal) + 0:08
3. Corne van Kessel (Telenet Fidea Lions) + 0:52
4. Tim Merlier (Creafin – Fristads) + 1:13
5. Wout Van Aert (Jumbo – Visma) + 1:14
6. Tom Meeusen (Corendon – Circus) + 1:16
7. Michael Vanthourenhout (Marlux – Bingoal) + 1:19
8. Wietse Bosmans (Creafin – Fristads) + 1:21
9. Jim Aernouts (Telenet Fidea Lions) + 1:39
10. Lars Van der Haar (Telenet Fidea Lions) + 1:41

Gesamtwertung:
1. Eli Iserbyt (Marlux – Bingoal) 5:07:03 Stunden
2. Mathieu van der Poel (Corendon – Circus) + 4:30
3. Michael Vanthourenhout (Marlux – Bingoal) + 4:33
4. Lars Van der Haar (Telenet Fidea Lions) + 5:44
5. Tim Merlier (Creafin - Fristads) + 6:07

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