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29.10.2019 | (rsn) – Christian Knees gehört beim Team Ineos mittlerweile zu den Urgesteinen. Seit 2011 trägt der Rheinbacher das Trikot des britischen WorldTour-Rennstalls, der in den vergangenen Jahren die Tour de France fast nach Belieben dominierte. Als dem 38-Jährigen die Teamleitung nun eine weitere Vertragsverlängerung anbot, zögerte er keine Sekunde.
“Ich mag das Team einfach und die Leute, die hier arbeiten. Außerdem wird man als Helfer sehr wertgeschätzt. Sonst hätte ich wohl keine neun Jahre ohne Sieg hier `überleben` können“, erklärte Knees gegenüber radsport-news.com, weshalb er auch 2020 das Ineos-Trikot tragen wird. Im Herbst der Karriere noch mal für ein anderes Team zu fahren, wäre "bestimmt interessant. Aber hier weiß ich, was ich habe, und ich fühle mich wohl“, fügte er an.
Für seine 17. Saison als Radprofi setzt sich Knees zunächst eher allgemeine Ziele. “Ich möchte ein schönes Jahr 2020 haben, der Erfolg kommt schon“, sagte der Allrounder und äußerte dann aber doch einen persönlichen Wunsch: “Es wäre natürlich ganz toll, nochmals Teil eines Teams zu sein, das eine GrandTour gewinnt.“
Das war zuletzt 2018 der Fall, als er an der Seite von Chris Froome den Giro d`Italia bestritt, den der Brite dank eines starken Finals erstmals für sich entschied. In der jüngst abgelaufenen Saison war Knees ebenfalls bei der Italien-Rundfahrt dabei, da allerdings als Road Captain für eine junge Garde um den Russen Pavel Sivakov, der schließlich Neunter wurde.
“Wenn es einer schafft, dann Chris"
Welche dreiwöchige Landesrundfahrt Knees in der kommenden Saison bestreiten wird, ist derzeit noch offen. Eine eindeutige Präferenz hätte er aber schon: “Nochmal eine Tour de France wäre natürlich toll. Aber teamintern gibt es da natürlich einen starken Konkurrenzkampf um die Plätze.“ Deshalb kann Knees sich auch gut vorstellen, wieder gemeinsam mit der Ineos-Nachwuchsriege den Giro oder die Vuelta in Angriff zu nehmen. “Prinzipiell arbeite ich gerne mit jungen Fahrern zusammen. Es macht Spaß, so eine Art Lehrer für sie zu sein“, meinte der Deutsche Meister von 2010, der in Rheinbach auch ein U19-Bundesliga-Team unterstützt.
Während er seine Chancen für das Tour-Ticket eher gering einschätzt, ist Knees im Fall von Chris Froome ausgesprochen optimistisch. Der viermalige Tour-Sieger bestritt nach seinem schweren Sturz beim Critérium du Dauphiné am Sonntag beim Saitama Criterium sein erstes Rennen seit Monaten. Und sein Teamkollege ist davon überzeugt, dass Froome am 27. Juni in Topform in Nizza am Start der Tour de France stehen wird. “Wenn es einer schafft, dann Chris. Sein Kampfeswille ist bewundernswert. Es ist insgesamt der schwerste Weg, den er je vor sich hatte. Aber ich weiß, dass er sehr gut im Plan liegt“, sagte er.
Doch selbst wenn der mittlerweile 34-jährige Froome sein altes Niveau nicht mehr erreichen sollte, muss sich die Ineos-Teamleitung keine Sorgen machen. Schließlich stehen mit Geraint Thomas und Egan Bernal die Gewinner der beiden vergangenen Ausgaben der Frankreich-Rundfahrt im Aufgebot. Und darauf baut auch Knees: “Mit der Klasse an Fahrern sind wir in einer sehr komfortablen Situation. Und im Endeffekt ist es auch egal, wer von uns die Tour gewinnt. Hauptsache, der Sieg bleibt im Team“, schloss er.
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