Bundesliga-Blog von Christopher Hatz

An manchen Tagen wollen die Beine nicht so wie man selbst

Von Christopher Hatz

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Christopher Hatz (Herrmann Radteam) | Foto: Herrmann Radteam

16.09.2019  |  (rsn) - Die ersten drei Wochenenden im September sind dieses Jahr für die Bundesliga reserviert. Nach dem Mannschaftszeitfahren vergangene Woche stand gestern bereits der vorletzte Lauf der Serie an. In Sebnitz, an der tschechischen Grenze, ging es wieder um wichtige Punkte, sowohl in der Einzelwertung als auch in der Mannschaftswertung. Pünktlich um 13.30 Uhr ging es mit einem sehr überschaubaren Feld auf die 130 selektiven Kilometer. Schon früh im Rennen gab es unzählige Attacken, ständig lösten sich kleinere Gruppen und bildeten vorne schließlich eine rund 30-köpfige Spitzengruppe.

Wir drei Bestplatzierten in der Gesamtwertung - Jonas Rutsch, John Mandrysch und meine Wenigkeit - hielten uns zunächst zurück und beteiligten uns kaum an den unzähligen Attacken. Nach 6 Runden hatte sich der Abstand der vorderen Gruppe auf knappe 2 Minuten eingependelt. Bis auf Miguel Heidemann konnte ich irgendwie keinen meiner Teamkollegen wiederfinden. Scheinbar hatten sich alle aus dem Staub gemacht und waren in die Spitzengruppe gefahren. Einer nach dem anderen – bis nur noch wir beide da waren. Das war schon eine seltsame und für mich eher ungewohnte Konstellation.

Das Tempo in unserer Gruppe war nie besonders hoch, aber so richtig langsam war es auch nicht. P&S hat immer mal wieder 1-2 Leute abgestellt, um für Tempo zu sorgen, um den Abstand zur Spitzengruppe konstant zu halten. So fuhren wir eine Runde nach der anderen ohne große Aktionen im Feld. Das war, wie sich später herausstellen sollte, die sogenannte Ruhe vor dem Sturm. Ich persönlich hatte nicht meinen besten Tag erwischt, schon zur Rennhälfte spürte ich die Strapazen heftiger als gewohnt. Ich war mir nicht sicher, was meine Beine an dem Tag noch hergeben konnten. 5 Runden vor Schluss kam dann die erwartete Attacke von unseren blau/schwarzen Kollegen (P&S Metalltechnik, d. Red), die bis dahin auffällig passiv unterwegs waren. Auch wenn ich damit rechnete, konnte ich in dieser Situation mit Rutsch und Mandrysch am Berg nicht mitgehen. An manchen Tagen wollen die Beine einfach nicht so wie man selbst – und für mich war das Rennen damit gelaufen.

Meine Teamkollegen machten es dagegen deutlich besser. Mit dem dritten Platz für Florenz Knauer und dem zweiten Platz in der Tagesmannschaftswertung konnten wir uns an die Spitze der Gesamtmannschaftswertung setzten. Auch wenn es im Einzel für mich “nur“ noch um den dritten Platz geht, wollen wir unsere Führung im finalen Rennen im Sauerland verteidigen.

Mit hoffentlich besseren Beinen melde ich mich schon nächste Woche wieder!

Bis dahin

Christopher

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