Favoriten halten sich auf 6. Dauphiné-Etappe zurück

Um Reifenbreite – Alaphilippe ringt Mühlberger nieder

Foto zu dem Text "Um Reifenbreite – Alaphilippe ringt Mühlberger nieder"
Umkämpfter Zielsprint: Julian Alaphilippe und Gregor Mühlberger auf der 6. Dauphiné-Etappe | Foto: Cor Vos

14.06.2019  |  (rsn- Auf dem längsten Teilstück des diesjährigen Critérium du Dauphiné bekam eine dreiköpfige Fluchtgruppe den Freifahrtsschein ausgestellt. Nach 229 Kilometern von Saint-Vulbas und Saint-Michel-de-Maurienne sicherte sich schließlich Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) in einem umkämpften Sprint gegen Gregor Mühlberger (Bora – hangsgrohe) seinen zehnten Saisonsieg. Platz drei ging 22 Sekunden später an den dritten Ausreißer des Tages, Alessandro De Marchi (CCC). Die Favoriten auf den Gesamtsieg verzichteten auf Attacken, Adam Yates (Mitchelton – Scott) verteidigte sein Gelbes Trikot problemlos.

 "Ich bin immer hungrig nach Erfolgen und jeder Sieg ist wichtig für mich und das Team. In meinem ersten Saisonrennen in Frankreich einen Erfolg einzufahren, ist zudem ein ganz besonderes Gefühl. Ich bin wirklich glücklich nach einem harten Tag in der Fluchtgruppe“, sagte der 27-jährige Alaphilippe.

Zusammen mit Mühlberger war der Franzose das Finale angegangen, hatte seinen Begleiter aber bereits in der kurzen Abfahrt zum Ziel und in der Anfahrt zur Flamme Rouge nicht mehr in der Führung abgelöst. So eröffnete Mühlberger auch den Sprint, ehe Alaphilippe aus dem Windschatten des Österreichers zog und es zur umkämpften Sprintentscheidung kam. Ellenbogen an Ellenbogen warfen beide augenscheinlich zeitgleich ihr Rad über die Linie, ein Sieger war zunächst nicht auszumachen. Das Zielfoto sah schließlich Alaphilippe um wenige Zentimeter vorne.

"Er war wirklich stark und ich weiß, dass er sehr explosiv sein kann“, lobte Alaphilippe seinen Fluchtgefährten. "Ich musste vorsichtig sein, aber es war Gegenwind und so wollte ich meinen Sprint nicht zu früh starten. Am Ende habe ich ihn zu meinem Glück im letzten Moment überholt." Im Vorjahr gewann Alaphilippe ebenfalls eine Etappe beim Critérium du Dauphiné.

"Ich hatte Alaphilippe und De Marchi immer unter Kontrolle und durch meine Konterattacke setzten wir uns schlussendlich von De Marchi ab. Im Sprint gegen Alaphilippe fehlten dann leider dennoch ein paar Zentimeter auf den Sieg", sagte Mühlberger, der ebenso wie gestern sein Teamkollege Sam Bennett nur knapp am ganz großen Coup vorbeischrammte.

Das Feld erreichte das Ziel mit einem Rückstand von 6:10 Minuten. Auf dem bergigen Teilstück mit kurzem Anstieg und kniffliger Abfahrt in der Endphase wagten die Favoriten keine Angriffe.

"Es war keine Vollgasetappe. Das war zu erwarten, da es keine Bergankunft war. Die drei Ausreißer waren in der Gesamtwertung schon weit zurück und alle waren mit der Gruppe einverstanden. Nur im letzten Anstieg hatten wir das Rennen härter erwartet“, erklärte Spitzenreiter Adam Yates das Tagesgeschehen. In der Gesamtwertung führt er weiter mit vier Sekunden vor Dylan Teuns (Bahrain – Merida) und 31 Sekunden vor Tejay van Garderen (EF Education First). Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) belegt Platz sieben (+0:26).

So lief das Rennen:

Die Etappe mit acht Bergwertungen, aufgeteilt auf drei Berge der 4. Kategorie, drei der 3. Kategorie und zwei der 2. Kategorie, galt als Vorgeschmack auf die beiden schweren Abschlussetappen am Samstag und Sonntag. Nach zwölf Kilometern setzten sich Alaphilippe, Mühlberger und De Marchi ab und bauten ihren Vorsprung immer weiter aus – zwischenzeitlich lag das Trio beinahe 14 Minuten vor dem Feld. Insbesondere Alaphilippe zeigte sich unterwegs aktiv, gewann sieben der acht Bergwertungen des Tages und übernahm mit 32 Punkten die Führung in der Sonderwertung. Das von Mitchelton – Scott angeführte Feld ließ es hingegen lange ruhig angehen.

Im letzten Anstieg hinauf zum Col de Beaune (2. Kategorie) versuchte zunächst Alaphilippe mehrfach, sich von seinen beiden Begleitern zu lösen, De Marchi und Mühlberger schafften aber jeweils wieder den Anschluss. Kurz vor dem Gipfel sorgte dann vor allem Mühlberger für mehrere Tempoverschärfungen – und konnte zumindest De Marchi distanzieren. Zusammen mit Alaphilippe stürzte sich der 25-Jährige in die enge und verwinkelte Abfahrt über sechs Kilometer in Richtung Ziel. Im Sprintduell unterlag er dann jedoch seinem französischen Konkurrenten um Reifenbreite.

Das Critérium du Dauphiné wird auf der 7. Etappe über 133,5 Kilometer von Saint-Genix-les-Villages zur Bergankunft nach Les Sept Laux-Pipay fortgesetzt.

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.06.2019Mühlberger: “Gesund bleiben bis zum Juli“

(rsn) – Nur Zentimeter fehlten Gregor Mühlberger (Bora – hansgrohe) zum Etappensieg auf dem sechsten Tagesabschnitt des Critérium du Dauphiné, wo er im Zielsprint nur knapp dem Weltranglisten J

19.06.2019Pernsteiner: “Die Dauphiné ist wirklich gut gelaufen“

(rsn) - Nachdem er keinen Platz in der Giromannschaft seines Teams Bahrain – Merida bekam, musste Hermann Pernsteiner seinen Renneinplan umgestalten. Nach der Tour de Romandie und der Tour of Califo

17.06.2019Großschartner möchte bis zur Meisterschaft in Schwung bleiben

(rsn) – Nach fünf starken Rundfahrten, bei denen Felix Großschartner (Bora – hansgrohe) zumeist eine tragende Rolle in seiner Mannschaft hatte und welche er nie schlechter als auf Platz 12 in de

17.06.2019Das Zeitfahren war das Ass in van Garderens Ärmel

(rsn) - Mit seinem zweiten Rang beim 71. Critérium du Dauphiné hat Tejay van Garderen (EF Education First) nicht nur sein bisher bestes Ergebnis in einem Etappenrennen diesen Jahres eingefahren, son

17.06.2019Buchmann: “Jetzt freue ich mich auf die Tour de France“

(rsn) - Rennen für Rennen setzt Emanuel Buchmann (Bora - hansgrohe) seinen eindrucksvollen Aufstieg in die Weltspitze fort! Nach Platz sieben (2017) und sechs (2018) beendete der Ravensburger nun das

16.06.2019Fuglsang gelingt in diesem Jahr einfach alles

(rsn) - Als er vor zwei Jahren erstmals das Critérium du Dauphiné gewann, gelang das Jakob Fuglsang (Astana) mit zwei spektakulären Etappensiegen zum Rundfahrtende. Bei der 71. Auflage der Tour-Gen

16.06.2019Van Baarles harte Arbeit zahlt sich am Schlusstag aus

(rsn) - Die abschließende 8. Etappe des 71. Critérium du Dauphiné gehörte den Ausreißern. Dylan van Baarle (Ineos) holte sich nach kurzen, aber intensiven 113,5 Kilometern von Cluses nach Champer

16.06.2019Van Baarle gewinnt Schlussetappe, Fuglsang die Gesamtwertung

(rsn) - Dylan van Baarle (Ineos) hat in Champéry die 8. und letzte Etappe des Critérium du Dauphiné gewonnen. Der Niederländer setzte sich im Sprint eines Ausreißerduos gegen Jack Haig (Mitchelto

16.06.2019Buchmann: “Ich gebe alles, um diese Sekunde aufzuholen“

(rsn) - "Uns erwarten sicherlich zwei spannende Tage", hatte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) vor dem Start der vorletzten Etappe des Critérium du Dauphiné gegenüber radsport-news.com geäuße

16.06.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 16. Juni

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wicht

15.06.2019Dauphiné: Poels siegt in der Regenschlacht von Pipay

(rsn) - Schwere Berge und heftige Regenfälle kennzeichneten die 7. Etappe des 71. Critérium du Dauphiné. Den ersten Schlagabtausch der Favoriten hinauf zur Bergankunft in 1.561 Metern Seehöhe in L

15.06.2019Poels gewinnt, Fuglsang schlüpft ins Gelbe, Buchmann Dritter

(rsn) - Gerade einmal 133,5 Kilometer standen auf dem Programm der 7. und vorletzten Etappe des Critérium du Dauphiné. Auf dem mit vier Bergen gespickten Terrain machte sich eine 22-köpfige Spitzen

Weitere Radsportnachrichten

09.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

09.09.2025Vuelta-Boss Guillen will nur ein Radrennen: “Das ist kein Kreuzzug“

(rsn) – Vuelta-Boss Javier Guillen hat mit deutlichen Worten auf die Straßenblockade durch Pro-Palästina-Demonstranten im Schlussanstieg der 16. Etappe dieser 80. Spanien-Rundfahrt am Castro de He

09.09.2025Visma-Teamchef Plugge appelliert an Demonstranten, UCI und Veranstalter

(rsn) – Nach dem Abbruch der 16. Etappe bei der Vuelta a Espana in Galicien hat sich nun auch der Chef des Teams Visma – Lease a Bike um den Gesamtführenden Jonas Vingegaard zu Wort gemeldet und

09.09.2025Ein letzter schwerer Tag in Galicien

(rsn) – Die 17. Etappe der Vueöta a Espana wird in El Barco de Valdeorras gestartet, das erstmals als Gastgeber auftritt. Das letzte Teilstück durch Galicien  führt über 143,2 Kilometer und end

09.09.2025Pogacar startet bei der Straßen-WM auch im Zeitfahren

(rsn) – Tadej Pogacar und Primoz Roglic stehen an der Spitze des slowenischen Aufgebots für die UCI-Straßen-WM in Ruanda. Während der Zeitfahr-Olympiasieger von Tokio 2021 aber nur im Straßenren

09.09.2025Highlight-Video der 16. Etappe der Vuelta a Espana 2025

(rsn) - So hätte sich Egan Bernal (Ineos Grenadiers) seinen größten Sieg seit dem Gewinn des Giro d’Italia 2021 sicher nicht vorgestellt. Der Kolumbianische Meister gewann zwar die 16. Etappe de

09.09.2025Kopecky holt sich einen Sieg für´s Selbstvertrauen

(rsn) – Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) hat sich schon gleich zum Auftakt der Tour de l’Ardèche (9. – 14. September / 2.1) ihren großen Wunsch erfüllt und einen Etappensieg eingefahren.I

09.09.2025Bernal gewinnt wegen Protesten verkürzte 16. Vuelta-Etappe

(rsn) – Auch zu Beginn der dritten und entscheidenden Woche wurde die 80. Vuelta a Espana durch pro-palästinensische Demonstranten behindert. Die ursprünglich 167,9 Kilometer lange 16. Etappe von

09.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 16. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

09.09.2025Red-Bull-Profi Wandahl kehrt nach vier Monaten Pause zurück

(rsn) – Rund vier Monate nach seinem schweren Sturz bei der Ungarn-Rundfahrt kehrt Frederik Wandahl ins Feld zurück. Der 24-jährige Schwede wurde von seinem Team Red Bull – Bora – hansgrohe in

09.09.2025Schwäbisch Hall erster Etappenort der Deutschland Tour 2026

(rsn) – Gute zwei Wochen nach dem Ende der Deutschland Tour (2.Pro) haben die Organisatoren bereits den ersten Etappenort der kommenden Ausgabe bekanntgegeben. Wie es in einer Pressemitteilung hieß

09.09.2025Cofidis verlängert mit Thomas, Decathlon holt Lund Andresen

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)