Katalonien: Froome kassiert nach Sturz 14 Minuten

Matthews bezwingt Weltmeister Valverde im Bergaufsprint

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Matthews bezwingt Weltmeister Valverde im Bergaufsprint"
Michael Matthews (Sunweb) hat die 2. Etappe der Katalonien-Rundfahrt gewonnen. | Foto: Cor Vos

26.03.2019  |  (rsn) – Schon am vergangenen Samstag präsentierte sich Michael Matthews (Sunweb) mit seinem zwölften Platz bei Mailand-Sanremo wieder völlig genesen von seinem schweren Sturz bei Paris-Nizza, bei dem er sich eine Gehirnerschütterung zuzog. Wenige Tage später ließ der Australier mit einem starken Spurt auf der 2. Etappe der Katalonien-Rundfahrt seinen ersten Saisonsieg folgen.

Matthews verwies nach 166,7 Kilometern von Mataro nach Sant Feliu de Guixols im Sprint auf ansteigender Zielgeraden Weltmeister Alejandro Valverde (Movistar) und Daryl Impey (Mitchelton – Scott) auf die weiteren Plätze. Seine tolle Form stellte auch Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) wieder zur Schau. Mit einer sehenswerten Attacke auf den letzten drei Kilometern sorgte der Berliner für viel Tempo im Feld und konnte als Tagesvierter sogar nochmals in den Schlussspurt miteingreifen.Gegen Matthews war allerdings auch Schachmann chancenlos.

"Ich war voller Selbstvertrauen, weil ich solche Bergaufsprints liebe. Als ich sah wie Valverde an meinem Hinterrad zu kämpfen hatte, wusste ich, dass ich die Geschwindigkeit für den Sieg habe. Wir haben diesen Sieg wirklich nötig gehabt, es ist erst unser zweiter in diesem Jahr. Es war ein wirklich schöner Erfolg für uns heute", berichtete der schnelle Mann aus Canberra im Ziel.

Matthews schob sich hinter Valverde nun auf den dritten Rang der Gesamtwertung, die weiterhin der Belgier Thomas De Gendt (Lotto Soudal) mit 2:47 Minuten Vorsprung auf den Titelverteidiger anführt. Der 25-jährige Schachmann rangiert nun als Vierter hinter dem Trio. In der Wertung der Nachwuchsfahrer führt der Deutsche weiterhin mit neun Sekunden Vorsprung auf Egan Bernal (Sky).

Dessen Teamkollege Froome war sicherlich der Pechvogel des Tages. Der viermalige Tour de France-Sieger kam in der Schlussrunde zu Sturz, konnte mit einigen Abschürfungen zwar das Ziel erreichen. Froome kassierte aber 14 Minuten auf den Tagessieger und liegt nun in der Gesamtwertung aussichtslos zurück.

So lief das Rennen:

Von Mataro aus, 30 Kilometer nordöstlich von Barcelona gelegen, führte die Route durch das Hinterland der Costa Brava in die Nähe von Girona, der Wahlheimat vieler Radprofis. Rund um den Zielort Sant Feliu de Guixols wurde dann noch eine 35 Kilometer lange Schlussrunde bestritten. Der Tagesabschnitt war gespickt mit drei Bergwertungen der 3. Kategorie sowie einer Sprintwertung bei der ersten Zieldurchfahrt.

Kurz nach dem Start machten sich Josef Cerny (CCC Team), Marco Minnard (Wanty – Groupe Gobert) und Jonas Gregaard (Astana) davon und erarbeiteten sich zwischenzeitlich einen Vorsprung von viereinhalb Minuten, wodurch Minnaard virtuell im Trikot des Spitzenreiters fuhr. Der Niederländer aus der belgischen Equipe holte sich die ersten beiden Bergwertungen des Tages. Den Zwischensprint bei der ersten Zieldurchfahrt gewann Cerny.

Im Hauptfeld dahinter kam es zu einem Sturz, in dem Chris Froome (Sky) sowie der US-Amerikaner Jay McCarthy (Bora – hansgrohe) verwickelt waren. Die beiden konnten das Rennen fortsetzen, allerdings suchten sie nicht mehr den Anschluss an das Hauptfeld und schleppten sich mit ihren Abschürfungen ins Ziel.

Schon zu Beginn der Etappe war das Rennen für einen anderen Kletterer beendet. Nach einem Sturz konnte Jesus Herrada (Cofidis) die Rundfahrt nicht mehr fortsetzen. Die Einigkeit in der Spitzengruppe endete dann auch auf der Schlussrunde. Cerny ließ seine zwei Gefährten stehen und probierte es alleine. Der Soloversuch dauerte aber nicht lange und 25 Kilometer vor dem Ende wurde der Tscheche eingeholt. Die letzte Bergwertung des Tages sicherte sich dann der Gesamtführende De Gendt, der damit seinen Vorsprung in der Bergwertung ausbaute.

Vor allem das Team Astana sorgte dann auf den letzten 20 Kilometern für ein hohes Tempo im Feld. Die letzte Sprintwertung, acht Kilometer vor dem Ziel holte sich Valverde vor seinem Teamkollegen Nairo Quintana und Steven Kruijswijk (Jumbo – Visma). Kurz danach probierte es dann Natnael Berhane. Der Cofidis-Profi wurde aber nach nur 1.000 Meter wieder gestellt. Die nächste Attacke am welligen Zielterrain übte dann Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe), der es rund drei Kilometer vor dem Ende versuchte. Bis zum Finale führte der Berliner das Feld an, ehe dann Mitchelton – Scott den Sprint als erstes für Impey eröffnete.

Doch es war Matthews, der mit einem richtig langen Sprint davonzog. Verzweifelt und vergeblich versuchte Valverde sich vom Hinterrad des Australiers aus noch an diesem vorbeizuschieben. Dahinter wurde Impey Dritter vor Schachmann, der auf den letzten 25 Metern noch den Norweger Odd-Christian Eiking (Wanty – Groupe Gobert) abfing und Vierter wurde. Gregor Mühlberger (Bora – hansgrohe) landete als bester Österreicher auf Rang 47 und kam mit dem Hauptfeld ins Ziel. Hermann Pernsteiner (Bahrain – Merida) und Riccardo Zoidl (CCC Team) verloren jeweils 16 Sekunden auf das Peloton.

Die Führung in der Gesamtwertung verteidigte De Gendt. 2:47 Minuten beträgt sein Vorsprung auf Valverde, neuer Dritter ist der Tagessieger Matthews. Dank der Bonussekunden bei der letzten Sprintwertung schoben sich auch Quintana als Sechster sowie Kruijswijk als Achter unter die Top Ten. De Gendt behielt auch sein Bergtrikot und führt auch weiterhin in der Sprintwertung der Rundfahrt.

Mehr Informationen zu diesem Thema

29.03.2020Video-Rückblick: Schachmanns Etappensieg 2019 in Katalonien

(rsn) - 29. März 2019: Maximilian Schachmann vom Team Bora - hansgrohe gewinnt die 5. Etappe der Katalonien-Rundfahrt als Solist nach einer späten Attacke und rettet 13 Sekunden Vorsprung auf das he

03.04.2019Schachmann: “Zuhause ist es hart, im Rennen habe ich Spaß“

(rsn) - Bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Katalonien-Rundfahrt lieferte Maximilian Schachmann im Team Bora – hansgrohe mit den Etappenplätzen 1, 2, 3 und 4 eine starke Vorstellung ab. Schon bei

03.04.2019Barguil zieht sich “kleine Fraktur“ am rechten Becken zu

(rsn) - Die Stürze auf der Abschlussetappe der Katalonien-Rundfahrt haben nicht nur für ein erneutes Aus von Simon Geschke (CCC Team) gesorgt, sondern werden auch Warren Barguil (Arkéa - Samsic) se

02.04.2019Pernsteiner: “Auf die großen Namen fehlt nicht mehr viel“

(rsn) - 5:42 Minuten fehlten Hermann Pernsteiner (Bahrain-Merida) auf Gesamtsieger Miguel Angel Lopez (Astana) bei der Katalonien-Rundfahrt, die der Österreicher auf Rang 14 abschloss. Er war damit

01.04.2019Wellens vor Flandern-Premiere

(rsn) - Programmänderung bei Tim Wellens (Lotto Soudal). Entgegen seiner Ankündigung wird der Belgier nun doch am Sonntag bei der Flandern-Rundfahrt starten. Bei seiner ersten “Ronde“ sieht sich

31.03.2019Geschke bleibt das Pech treu: beim Comeback schwer verletzt

(rsn) - Simon Geschke (CCC Team) ist schon jetzt einer der großen Pechvögel des Jahres. Nachdem er sich bei seinem Saisondebüt bei der Murcia-Rundfahrt den rechten Ellenbogen gebrochen hatte, zog d

31.03.2019Formolo saust am Montjuic zu seinem zweiten großen Sieg

(rsn) – Fast vier Jahre lang musste Davide Formolo (Bora – hansgrohe) auf seinen zweiten Karriereerfolg warten. Der 26-jährige Venetier gewann am Sonntag den finalen Tagesabschnitt der 99. Katalo

31.03.2019Lopez feiert Gesamtsieg, Formolo gewinnt Schlussetappe

(rsn) - Der Kolumbianer Miguel Angel Lopez (Astana) hat am letzten Tag der 99. Katalonien-Rundfahrt souverän sein Führungstrikot verteidigt und sich den Gesamtsieg gesichert. Die Schlussetappe über

31.03.2019Bauhaus: “Werde bald den einen Platz besser sein“

(rsn) - Mit einem vierten und fünf sechsten Plätzen war Phil Bauhaus in dieser Saison noch gutes Stück von seinem ersten Sieg im Trikot seines neuen Teams Bahrain - Merida entfernt. Das änderte si

31.03.2019Vorschau auf die Rennen des Tages / 31. März

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

30.03.2019Matthews schiebt sein Vorderrad gerade noch an Bauhaus vorbei

(rsn) - Michael Matthews (Sunweb) scheint genau der Typ Sprinter zu sein, den es für die schweren Etappen der Katalonien-Rundfahrt braucht. Der Australier hat in Vila-seca auf der 6. Etappe seinen zw

30.03.2019Matthews ringt Bauhaus in Vila-seca nieder

(rsn) - Phil Bauhaus (Bahrain - Merida) hat einen Etappensieg bei der Katalonien-Rundfahrt am vorletzten Tag nur um wenige Zentimeter verpasst. Der 24-Jährige musste sich im Massensprint nach 169,1 K

Weitere Radsportnachrichten

18.12.2024Red Bull wird 2025 auch Partner bei Tudor Pro Cycling

(rsn) - Das Schweizer ProTeam Tudor wird in der kommenden Saison mit dem österreichischen Energy-Drink-Hersteller Red Bull zusammenarbeiten. Das gab der Rennstall am Mittwoch via Pressemitteilung bek

18.12.2024Die Trikots der WorldTeams für die Saison 2025

(rsn) - Wie bunt wird das Peloton 2025? Und welche werden die vorherrschenden Farben in der kommenden Saison sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor -

18.12.2024Nach einem Jahr als Leader künftig in Pidcocks Schatten

(rsn) – Nach vier Jahren beim belgischen Quick-Step-Team stand im vergangenen Winter für Jannik Steimle ein Tapetenwechsel an. Mit dem Wechsel zum Zweitdivisionär Q36.5 verband er die Hoffnung, vo

18.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

17.12.202483. Paris-Nizza mit zwei Bergankünften und Teamzeitfahren

(rsn) – Die 83. Ausgabe der Fernfahrt Paris – Nizza (9. – 16. März) 2.UWT) hat je drei Etappen für Sprinter und Kletterer, ein Teilstück für Puncheure und auch wieder ein Teamzeitfahren im P

17.12.2024Pogacar-Helfer will den “Killerinstinkt“ wieder erwecken

(rsn) - Felix Großschartner (UAE Team Emirates) steckt zwar gerade in Spanien, im Luxusresort Grand Hotel Luxor in Benidorm, in dem es von pharaonischen Symbolen wie Obelisken, Sphinxen und Pyramiden

17.12.2024UAE: Sechsjahresvertrag mit neuem Sponsor XRG

(rsn) – Bereits vor einer Woche wurde beim Medientag des UAE Teams Emirates bekannt, das der Rennstall künftig auf einen weiteren finanzstarken Geldgeber bauen kann, der ab 2025 als neuer Co-Namens

17.12.2024Pidcock verzichtet in diesem Winter auf Crossrennen

(rsn) – Tom Pidcock wird in diesem Winter auf Einsätze im Gelände verzichten. Das teilte der 25-jährige Brite auf Instagram mit. “Am Sonntag habe ich mir meinen ersten Cyclocross dieser Saison

17.12.2024Behrens und Lippert Deutschlands Radsportler des Jahres

(rsn) – Niklas Behrens, Liane Lippert und Anastasia Kuniß sind Deutschlands Radsportler des Jahres. U23-Weltmeister Behrens ließ bei der zum 54. Mal von den Zeitschriften Radsport und RennRad durc

17.12.2024Zwischen riesigem Jubel und einer bitteren Zwangspause

(rsn) – Besser als die Saison 2024 hat ein Jahr für Kevin Geniets (Groupama – FDJ) aus sportlicher Sicht wohl noch nie begonnen: Gleich am ersten Renntag gewann er den Grand Prix La Marseillaise

17.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

17.12.2024Felline steigt vom Rad, Schweizer Vizemeister Pellaud nach China?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine