Souveräner Solosieg zum Katalonien-Auftakt

De Gendt düpiert in Calella Sprinter und Klassementfahrer

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Thomas De Gendt (Lotto Soudal) im Weißen Trikot der Katalonien-Rundfahrt | Foto: Cor Vos

25.03.2019  |  (rsn) - Thomas De Gendt (Lotto Soudal) hat gleich am ersten Tag der 99. Katalonien-Rundfahrt eine weitere Kostprobe seines Könnens gegeben. Aus einer ursprünglich sechsköpfigen Spitzengruppe heraus gewann der Belgier die schwere Auftaktetappe, die über bergige 164 Kilometer rund um Calella führte, und dürfte angesichts des großen Vorsprungs, den er sich herausfuhr, nun sogar ein ernsthafter Rivale für die Favoriten um Titelverteidiger Alejandro Valverde (Movistar) sein.

Der Weltmeister kam im Feld 2:42 Minuten hinter De Gendt ins Ziel und hat als Gesamtvierter sogar schon fast drei Minuten Rückstand gegenüber dem ersten Träger des Weißen Trikots, der sich seinen ersten Saisonsieg mit 2:38 Minuten Vorsprung auf den Berliner Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) sicherte. Der Berliner hatte sich im Finale noch aus dem Feld abgesetzt, das vier Sekunden hinter ihm über den Zielstrich jagte, angeführt von Grega Bole (Bahrain - Merida), der Dritter wurde vor Michael Matthews (Sunweb), Mikel Aristi (Euskadi Basque Country-Murias) und André Greipel (Arkéa Samsic).

“Da, wo ich angriff, war es sehr schwer. Luis Angel Maté war noch bei mir und ihn musste ich auch noch attackieren“, sagte der 32-jährige De Gendt im Ziel. “Ich war 50 Kilometer an meinem Limit, aber das ist der De Gendt-Stil. Ich bin jetzt zum achten Mal in Folge bei dieser Rundfahrt, und ich komme jedes Jahr gerne zurück.“

“Als wir die Verfolgergruppe eingeholt haben, wurde das Tempo rausgenommen und ich dachte mir, dass ich es einfach versuchen sollte. Ich wollte das bestmögliche Ergebnis für uns einfahren sowie einige Sekunden für die kommenden Tage mitnehmen. Am Ende des Tages wurde ich Zweiter und führe nun die Wertung des besten Jungprofis an. Die Attacke war also keine schlechte Idee“, kommentierte der 25-jährige Schachmann den für ihn erfolgreichen Auftakt.

Nach seinem erfolgreichen Soloritt, zu dem er am Coll Formic knapp 60 Kilometer vor dem Ziel angesetzt hatte, führt De Gendt auch die Spitze der Berg- sowie der Punktewertung an. Im Gesamtklassement beträgt sein Vorsprung gegenüber Schachmann 2:54 Minuten. Bole ist mit 2:56 Minuten Rückstand Dritter, gefolgt von Valverde (+2:57) und Paris-Nizza-Gewinner Egan Bernal (Sky / +2:58), der als Fünfter eine große Gruppe von zeitgleichen Fahrern anführt.

So lief das Rennen…

Schon auf den ersten Kilometern machte sich eine sechsköpfige Spitzengruppe mit Ausreißerkönig De Gendt aus dem Staub. Mit dabei waren noch Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale), Luis Ángel Maté (Cofidis), Álvaro Cuadros (Caja Rural), Huub Duijn (Roompot Charles) und Angel Madrazo (Burgos BH), die der Belgier später aber allesamt zu Statisten degradierte. Bei der Jagd über hügeliges bis bergiges Terrain fuhr sich das Sextett nach knapp 90 Kilometern einen Vorsprung von knapp vier Minuten heraus.

Während zunächst vor allem die Sprinterteams die Verfolgung organisierten, übernahm Valverdes Movistar-Helferriege am Col Formic, dem letzten von drei Bergen der 1. Kategorie, das Zepter - was auch dringend nötig war, denn De Gendt ließ im Anstieg seine Begleiter stehen und strebte solo dem Gipfel entgegen. Hier holte er sich auch die Maximalpunktzahl - insgesamt sicherte sich De Gendt vier der fünf Bergwertungen - , und zog in der Abfahrt durch.

Sein Vorsprung, der zwischenzeitlich nur noch rund drei Minuten betragen hatte, wuchs in der Anfahrt zum letzten Anstieg des Tages sogar wieder auf 4:30 Minuten an. Maté, der vergeblich versucht hatte, dem Bergkönig von Paris-Nizza zu folgen, wurde als fünfter und vorletzter Fahrer der ehemaligen Spitzengruppe auf den letzten knapp 30 Kilometern eingefangen.

Doch der Abstand zum bärenstarken De Gendt war zu groß, betrug am Gipfel des drei Kilometer langen und maximal acht Prozent steilen Port de Collsacreu (3. Kat.) noch immer 3:30 Minuten - und schrumpfte auf den letzten 15 Kilometern in Richtung Ziel nur unwesentlich zusammen. Kurz darauf attackierte Schachmann aus dem Feld heraus und konnte zumindest noch Rang zwei hinter dem überragenden De Gendt herausfahren.

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