Keine Chance auf Etappensieg im Oman

Ohne Sprintzug läuft´s bei Greipel noch nicht rund

Von Peter Maurer aus Maskat

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André Greipel (Arkéa Samsic) bei der Oman-Rundfahrt | Foto: Cor Vos

21.02.2019  |  (rsn) – Es gibt nicht viele Fahrer, die Profiradrennen auf allen fünf Kontinenten gewonnen haben. Bisher gelang dies lediglich Elia Viviani (Deceuninck – Quick-Step) und Daryl Impey (Mitchelton - Scott), aber seit Kurzem darf sich auch André Greipel zu diesem elitären Kreis zählen. Der deutsche Topsprinter stieg im Januar in diese Kategorie auf, nachdem er im ersten Einsatz für sein neues Team Arkéa Samsic die 6. Etappe der Tropicale Amissa Bongo für sich entscheiden konnte.

"Ich glaube, viele haben erwartet, dass wir mehr Siege in Afrika einfahren. Aber das war alles andere als leicht. Die schnellen Sprints kamen mir nicht so entgegen und auch die Kollegen waren sehr schnell“, erzählte der Hürther radsport-news.com.

Nach seinem fünften Platz bei der Trofeo Palma wollte der 36-Jährige auch bei der Tour of Oman in den Sprintetappen ein Wörtchen mitreden. Doch im Endeffekt blieben Greipel nur zwei Chancen, denn mit den vielen eingebauten Bergwertungen in den restlichen Tagesabschnitten standen die Sprinter abseits der Etappen 1 und 6 auf verlorenem Posten.

Greipels erster Versuch endete beim Auftakt sieben Kilometer vor der Ziellinie. Ein Plattfuß raubte ihm alle Chancen auf den Sprint. Zwar schaffte er es mit Hilfe seiner Teamkollegen wieder zurück in das Feld, allerdings konnte er keine Position im Finale mehr beziehen und landete auf Rang 22.

Am zweiten Tag musste Greipel knapp vor der letzten Bergwertung abreißen lassen. Nur knapp verlor er dabei das Hinterrad von Alexander Kristoff (UAE - Team Emirates). Der Norweger schaffte es in die große Gruppe, aus der am Ende Alexey Lutsenko (Astana) den Sieg errang und den schnellen Männern rund um den Norweger  ein Schnippchen schlagen konnte.

Im "Ofen" den Motor überdreht

Eine weitere zusätzliche Chance hätte sich Greipel beinahe auf der 4. Etappe geboten. Knapp 50 Mann erreichten gemeinsam das Ziel beim Oman Convention & Exhibition Center: "In so einer Gruppe sollte ich dabei sein, aber schon die zweite Überfahrt der Bergwertung war zu schnell für mich", gestand er ein.“ Dreimal ging es an diesem Tag die Al Jabal-Straße hinauf. Der 3,1 Kilometer lange und acht Prozent steile Anstieg bekam in diesem Jahr von den Fahrern den Spitznamen "Ofen“ verpasst. Die hohen Temperaturen heizten die Bergstraße gut auf, wobei vor allem inmitten im Peloton der kühlende Fahrtwind bergauf fehlte.

"Ich habe leider meinen Motor ein wenig überdreht und bei heißen Rennen kannst du dich nicht mehr erholen. In dieser Verfassung hätte ich auch im Finale keine Chance gehabt“, so der 22-malige GrandTour-Etappensieger, der auch am letzten Tag der Tour of Oman nicht mehr in den Sprint eingreifen konnte. Ausgerechnet auf jenem Abschnitt, den er fünf Jahre zuvor souverän gewonnen hatte.

"Damals hatte ich aber einen Sprintzug, das ist jetzt der große Unterschied“, erklärte Greipel, der nach zehn Jahren bei Lotto Soudal im Winter zum französischen Team Arkéa – Samsic wechselte. Gerade einmal zwei Siege erreichte die Mannschaft aus der Bretagne im letzten Jahr und das Thema Massensprint ist ein völlig neues für die Franzosen, denn Greipel ist der erste namhafte Sprinter in den Reihen der Equipe.

Gemeinsam mit Warren Barguil soll der Deutsche dafür sorgen, dass Arkea  Samsic auch in diesem Jahr wieder eine Wildcard für die Tour de France erhält. Noch zwei der wertvollen Tickets werden von der Amaury Sport Organisation (ASO) vergeben und im Rennen sind noch drei französische Zweitdivisionäre. Neben dem Team von Greipel sind dies Direct Energie und Vital COncept – B&B Hotels.

"Den Druck spürt man im Team schon deutlich und wir wissen, dass wir zählbare Ergebnisse abliefern müssen. Ich denke, nach Paris-Nizza wird die Entscheidung fallen“, sagte Greipel, der ein sehr offenes Rennen der drei Mannschaften erwartet.

Heißer Kampf um die restlichen Tour-Wildcards

Wobei die meisten Experten dem Team von Jean-René Bernaudeau eine Wildcard zurechnet, denn für Direct Energie wäre die Teilnahme 2019 das 20. Jahr bei der Tour de France. Auch in der Erfolgsbilanz liegt Direct Energie weit voran. Fünf Siege feierte das Team schon 2019, im Jahr davor waren es 14, davon zwei bei Paris-Nizza.

Achtmal jubelte Vital Concept- B&B Hotels im letzten Jahr, heuer war die Equipe auch schon dreimal erfolgreich. Außerdem ist ihr zweiter Namenssponsor Partner der Tour de France. Mit Bryan Coquard verfügt das Team über einen schnellen Mann und mit Pierre Rolland über einen zweifmaligen Etappengewinner der Tour de France. Auch wenn der mittlerweile 32-Jährige nicht ganz die prophezeite Erfolgskarriere einschlagen konnte, so wäre er sicherlich ein fehlender Name bei der großen Schleife..

Und im Gegensatz zu Arkea Samsic verfügt die erst 2018 gegründete Mannschaft über einen funktionierenden Sprinterzug und mit Coquard und Lorrenzo Manzin über zwei endschnelle Leute, die auch bei Paris-Nizza für Furore sorgen könnten. Ein Erfolg gelang der Mannschaft von Greipel aber auch im Oman. Der erst 23-jährige Élie Gesbert wurde Gesamtfünfter und gewann die Nachwuchswertung.

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