--> -->
19.01.2019 | (rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.
Teil 4: Astana Pro Team
Rückblick 2018: Es hätte kaum besser laufen können. Vor Saisonbeginn verlor Astana mit Fabio Aru zwar seinen großen Star, doch schnell sprangen neue Leistungsträger in die Bresche. Michael Valgren gelang der Durchbruch bei den Klassikern und siegte zuerst beim Omloop Het Nieuwsblad und später beim Amstel Gold Race. Sein dänischer Landsmann Magnus Cort sowie Omar Fraile sicherten dem Team je eine Etappe bei der Tour de France.
Dazu bestätigte Miguel Angel Lopez seinen Ruf als einer der kommenden großen Rundfahrer als Gesamtdritter des Giro d’Italia und der Vuelta a Espana. Weitere bedeutende Etappensiege auf der WorldTour gelangen im Baskenland (Fraile), bei der Tour de Romandie (Fraile, Jakob Fuglsang) sowie je einer beim Critérium du Dauphiné (Pelle Bilbao) und der BinckBank Tour (Nielsen). Dazu kam der Gesamtsieg von Alexey Lutsenko bei der Oman-Rundfahrt. Am Ende standen 30 Saisonsiege zu Buche – eine Ausbeute, die deutlich über den Prognosen lag.
Die wichtigsten Zu- und Abgänge: Mit Valgren musste Astana einen der besten Perspektivfahrer im Team zu Dimension Data ziehen lassen. Ansonsten verlor das Team mit Tanel Kangert (31 Jahre, EF - Drapac), Oscar Gatto (33, Bora - hansgrohe) und Andriy Grivko (35, Bahrain - Merida) vor allem an Erfahrung. Unter den zehn Abgängen befanden sich zudem Jesper Hansen (Cofidis), Moreno Moser (Nippo Vini Fantini) und Sergei Chernetski (Caja Rural), die ihre Karrieren auf ProContinental-Ebene fortsetzen.
Gut zu Gesicht stehen Astana hingegen die Izagirre-Brüder Ion und Gorka (beide von Bahrain - Merida), die entscheidende Adjutanten für Lopez in Hochgebirge der großen Landesrundfahrten sein können, daneben in der Vergangenheit aber auch genügend eigene Resultate einfuhren. Ebenfalls von Bahrain - Merida kommt mit Manuel Boaro ein routinierter Tempobolzer, Merhawi Kudus (Dimension Data) dagegen galt einst als eines der größten afrikanischen Rundfahrertalente, rief dieses Potenzial allerdings bislang zu selten ab. Der 22-jährigen Däne Jonas Gregaard (Riwal - Ceramicspeed) sicherte sich mit einigen hoffnungsvollen Resultaten im U23-Bereich den Profivertrag in der kasachischen Equipe.
Im Fokus: Omar Fraile gehört mittlerweile zur ersten Liga der Ausreißerspezialisten und legte sich innerhalb weniger Jahre ein beachtliches Palmarès zu. Insbesondere in der vergangenen Saison polierte er sein Standing mit drei Etappensiegen bei WorldTour-Rennen gehörig auf – inklusive dem Tagessieg bei der Tour de France. Der Spanier ist relativ spurtstark, findet sich in Anstiegen zurecht, besitzt das Gespür für die richtigen Fluchtgruppen und beherrscht auch die taktischen Spielchen in der Endphase eines Rennens. In Summe macht ihn das zu einem vielversprechenden Anwärter auf den einen oder anderen Ausreißercoup 2019.
Aufgepasst auf … Davide Ballerini. Der 24-jährige Italiener legte in der vergangenen Saison bei Androni Giocattoli einen bemerkenswerten Herbst hin und gewann dabei die Eintagesrennen Trofeo Matteotti und Memorial Marco Pantani gegen namhafte Konkurrenz aus der WorldTour. Und auch beim Giro d’Italia machte er in diversen Fluchtgruppen auf sich aufmerksam, blieb zwar bis auf einen fünften Etappenplatz ohne nennenswertes Einzelergebnis, belegte am Ende aber Platz drei in der Punktewertung. 2016 schnupperte Ballerini kurzzeitig WorldTour-Luft als Stagiaire bei Tinkoff, ehe das Team aus dem Radsport verschwand. Nach zwei Lehrjahren bei Androni Giocattoli mit vielen guten Resultaten könnte sich die Verpflichtung des sprintstarken Allrounders für Astana als guter Griff erweisen.
Ausblick 2019: Astana geht mit einem gut ausbalancierten Aufgebot in die Saison, das über Potenzial für Siege auf beinahe jedem Terrain verfügt. Die mit den Abgängen von Vincenzo Nibali und Aru entstandene Lücke in der Rundfahrerfraktion hat Lopez mittlerweile gefüllt. Mit seinen beiden Podestplätzen 2018 brachte sich der Kolumbianer als aussichtsreicher Kandidat für einen künftigen Grand-Tour-Sieg in Position – insbesondere, da die Entwicklung mit immer weniger Zeitfahrkilometern bei den großen Landesrundfahrten dem kolumbianischen Kletterer entgegen kommt. 2019 soll erneut das Giro-Vuelta-Doppel auf dem Programm stehen, bei beiden Rundfahrten gilt er als Podiumsanwärter.
Mit den Verpflichtungen der Izaggire-Brüder und Boaro sowie Fahrern wie Luis Leon Sanchez, Pelle Bilbao, Dario Cataldo oder Jan Hirt verfügt Astana mittlerweile auch über den notwendigen Support für das Unterfangen Grand-Tour-Sieg. Darüber hinaus ist dem Team mit diesem Personal auch bei einwöchigen Rundfahrten der eine oder andere Achtungserfolg zuzutrauen. Für die kommende Tour de France bekommt einmal mehr der Däne Jakob Fuglsang als Kapitän das Vertrauen – allerdings dürften die Einsätze von Lopez mehr Erfolg versprechen.
Was dem Team nach wie vor fehlt, ist ein konkurrenzfähiger Sprinter – den hat es in der Vergangenheit dank der immer stärker werdenden Allroundertruppe um Cort Nielsen, Fraile, Lutsenko oder Bilbao aber auch nicht wirklich gebraucht. 2019 reiht sich mit Ballerini möglicherweise ein weiterer Akteur in diese Garde ein. Außen vor dürfte das Team indes nach dem Abgang von Valgren bei den Frühjahrsklassikern sein. Der Fokus liegt aber ohnehin mehr auf Etappensiege und den Grand-Tour-Ambitionen mit Lopez.
Eckdaten:
Land: Kasachstan
Hauptsponsor: Samruk-Kazyna
Branche: Kasachische Unternehmensgruppe
Teamchef: Alexander Winokurow
Radausrüster: Argon 18
Fahrer im Aufgebot: 28
WorldTour-Ranking 2018: 6
(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 18:
28.01.2019Team Jumbo - Visma: Die neuen Überflieger?(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 17:
28.01.2019Bora - hansgrohe: Durchbruch bei den Grand Tours?(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 16:
27.01.2019Mitchelton - Scott: Bereit zu weiteren Großtaten(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 15:
26.01.2019Deceuninck – Quick-Step: Belgischer Klassenstreber(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 14:
25.01.2019EF Education First: Sehnsucht nach Siegen(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 13:
24.01.2019Trek - Segafredo: Raus aus dem Mittelmaß(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 12:
24.01.2019Team Sunweb: Mit Dumoulin diesmal ganz nach oben?(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 11:
23.01.2019Movistar Team: Ein wegweisendes Jahr?(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 10:
22.01.2019Groupama - FDJ: Démare, Pinot und die Schweizergarde(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote. Teil 9:
22.01.2019UAE Emirates: Nach weiterer Transferoffensive unter Erfolgsdruck(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote. Teil 8
21.01.2019Dimension Data: Mehr Erfolge nach dem Kaderumbruch?(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote. Teil 7
(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,
25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen
25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en
25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea
25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren
25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe
24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w
24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts
24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä