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25.01.2019 | (rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.
Teil 13: EF Education First
Rückblick 2018: Es dauerte bis Ende August, ehe die amerikanische Equipe bei der Vuelta a Espana durch Simon Clarke und Michael Woods die ersten WorldTour-Siege der Saison einfuhr. Die Bilanz war durch die beiden Etappenerfolge aber nicht mehr zu retten. Die Probleme waren 2018 die gleichen wie in den Vorjahren: Es fehlt dem Team von Manager Jonathan Vaughters an Erfolgsgaranten. Für achtbare Resultate war seine Mannschaft auch 2018 gut, wie Woods mit seinem zweiten Platz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich sowie Sep Vanmarckes dritte Plätze beim Omloop Het Nieuwsblad und der Flandern-Rundfahrt zeigten. Doch am Ende standen nur sechs Saisonsiege, die schwächste Ausbeute seit 2007. Der erhoffte Effekt durch die beiden Neuzugänge Sacha Modolo und Daniel McLay blieb aus, die beiden Sprinter fuhren nur je einen Saisonsieg ein. Auch Rigoberto Uran, 2017 sensationell Zweiter der Tour de France, kam nicht an die Ergebnisse des Vorjahres heran. Die Tour musste der Kolumbianer verletzt aufgeben, die Vuelta beendete er immerhin auf Position sieben.
Die wichtigsten Zu- und Abgänge: Im Team von Vaughters haben Personalrochaden fast schon Tradition. Sieben Abgängen stehen für 2019 elf Neuzugänge gegenüber. Vom Team verabschiedeten sich diesmal unter anderem Will Clarke (Trek - Segafredo), Daniel Moreno (Ziel unbekannt), Tom Van Asbroeck (Israel Cycling Academy) sowie Pierre Rolland (Vital Concept).
Die Neuzugänge sind, budgetbedingt, eine für das Team klassische Mischung aus erfahrenden Profis, die jedoch in ihren alten Teams keine Perspektive mehr besaßen, und vielversprechenden Nachwuchsfahrern. Tejay van Garderen (30, BMC), Moreno Hofland (27, Lotto Soudal), und Tanel Kangert (31, Astana) zählen zur ersten Gruppe, James Whelan (22) und Julius van den Berg (22, Neo-Profis) sowie Sean Bennett (22, Hagens Berman Axeon) und der kolumbianische Kletterer Jonathan Klever Caicedo (25, Medellin) zur zweiten Kategorie. Mit Lachlan Morton (Dimension Data) und Alberto Bettiol (BMC) kehrten zudem zwei Fahrer ins Team zurück.
Im Fokus: Mittlerweile darf Michael Woods als echter Glücksgriff für die amerikanische Equipe angesehen werden. 2016 holte man den ehemaligen Langstreckenläufer ins Team, dürfte sich seine folgende Entwicklung aber selbst nicht ausgemalt haben. Schon 2017 erzielte Woods mit Platz sieben bei der Vuelta seine erste Top-Ten-Platzierung bei einer großen Landesrundfahrt, 2018 holte der Kletterspezialist WM-Bronze in Innsbruck. Dabei ist Woods ein Spätstarter, begann erst vor acht Jahren mit dem Radsport. "Ich fange gerade erst an, das Radfahren zu verstehen", sagte der 32-Jährige Ende der vergangenen Saison. 2019 steht wahrscheinlich sein Debüt bei der Tour de France an – ob als Kapitän oder Co-Leader neben Uran ist noch offen. Setzt Woods seine kometenhafte Entwicklung fort, ist eine gute Endplatzierung oder ein Tagessieg fast folgerichtig.
Aufgepasst auf … Daniel Martinez. Der 22-Jährige ist einer von zahlreichen jungen Kolumbianern, die derzeit für Furore im Peloton sorgen. EF Education First holte sich bereits zur Vorsaison den vielversprechenden Kletterer ins Team. Im Trikot des Zweitdivisionärs Willier - Trestina machte Martinez 2017 mit guten Resultaten bei italienischen Eintagesrennen auf sich aufmerksam, im Vorjahr ließ er mit Platz sieben und drei bei der Katalonien- beziehungsweise der Kalifornien-Rundfahrt aufhorchen. Seine Saisonpläne sind noch unbekannt, naheliegend ist die erneute Konzentration auf kleinere Etappenrennen – nicht ausgeschlossen ist allerdings auch eine erste Bewährungschance als GrandTour-Kapitän, etwa beim Giro d‘Italia.
Ausblick 2019: Wenn es ein übergeordnetes Ziel für 2019 gibt, dann vor allem eine höhere Anzahl an Siegen. Wo, wer, wie, das ist im Prinzip nebensächlich, Hauptsache ein Fahrer von EF Education First gewinnt überhaupt. Allerdings galten die Neuzugänge bei ihren früheren Stationen nicht unbedingt als konstante Siegfahrer und auch der vorhandene Kader wird diesen Ansprüchen nur mit Abstrichen gerecht. Die Sprinter Modolo und McLay bekommen Verstärkung und Konkurrenz durch Hofland, wie die Teamleitung das Trio kombiniert oder eventuell auch zusammenführt, ist noch unbekannt – zur Weltspitze der schnellen Leute gehören alle drei aber nicht. Entsprechend liegen hier nur Siege bei weniger erstklassig besetzten Rennen in Reichweite.
Deutlich besser aufgestellt ist EF Education First dagegen für die Klassiker. Sep Vanmarcke gehört seit Jahren zu den profiliertesten Profis auf dem Pavé, verpasste aber aufgrund von Krankheit, Pech oder, weil ein Fahrer an jenem Tag einfach besser war, bislang einen großen Klassikersieg. Für 2019 gehört der Belgier trotzdem wieder zum Favoritenkreis. Um Vanmarcke herum hat das Team mit Matti Breschel, Mitchell Docker, Sebastian Langeveld und Taylor Phinney mittlerweile eine schlagkräftige Truppe aufgebaut, auch Modolo hat mit Top-Ten-Platzierungen bei der Flandern-Rundfahrt und Gent-Wevelgem seine Eignung für das Kopfsteinpflaster schon nachgewiesen. Vielversprechende Fähigkeiten für hügeligere Eintagesrennen wie etwa die Ardennenklassiker bringt Rückkehrer Bettiol mit. Für die großen Landesrundfahrten scheint ein Debüt von Woods bei der Tour wahrscheinlich, vermutlich als Doppelspitze mit Uran – wobei dem Kolumbianer möglicherweise aufgrund seiner Erfahrung bessere Chancen für eine Spitzenplatzierung einzuräumen sind.
Die Saisonpläne von Neuzugang van Garderen sind ebenfalls noch offen. Der US-Amerikaner galt nach zwei fünften Plätzen bei der Tour de France (2012 / 2014) als kommender großer Rundfahrer, kämpfte in den Folgejahren allerdings mit Erwartungsdruck, Formschwankungen und Verletzungen. Besser lief es zuletzt als Etappenjäger (Tagessieg beim Giro 2017) und vor allem bei Etappenrennen in den USA (Platz zwei bei der Kalifornien-Rundfahrt 2018) – in der Hinsicht dürfte der mittlerweile 30-jährige van Garderen für seinen neuen Arbeitgeber und die Interessen des Sponsors ein lohnenswerter Transfer sein.
Bleiben noch die Talente im Team. Den Neuzugängen Bennett und van den Berg wird viel Potenzial nachgesagt, für Fahrer wie Joe Dombrowski, Hugh Carthy oder Lawson Craddock galt in der Vergangenheit das gleiche – doch speziell in Europa konnten die jungen Fahrer das noch nicht umsetzen.
Achtungserfolge sind EF Education First auch 2019 zuzutrauen, eine konstante und hohe Anzahl von Erfolgserlebnissen angesichts des Kaders dagegen nicht.
Eckdaten:
Land: USA
Hauptsponsor: EF Education First
Branche: Bildungs- und Reisedienstleistungen
Teamchef: Jonathan Vaughters
Radausrüster: Cannondale
WorldTour-Platzierung 2018: 16
Fahrer im Aufgebot: 28
(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 18:
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