--> -->
24.07.2018 | (rsn) - Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) hat in Bagnères-de-Luchon seine zweite Tour-Etappe gewonnen und seinen Vorsprung im Bergklassement weiter ausgebaut. Zweiter wurde Gorka Izagirre (Bahrain-Merida) vor dem in der letzten Abfahrt des Tages unglücklich gestürzten Adam Yates (Mitchelton-Scott).
Im Gesamtklassement gab es trotz einer späten Attacke von Mikel Landa (Movistar) keine Veränderungen. Geraint Thomas (Sky) verteidigte souverän das Gelbe Trikot und führt unverändert mit 1:39 Minuten Vorsprung auf seinen Teamkollegen Chris Froome. Dritter bleibt der Niederländer Tom Dumoulin (Sunweb / + 1:50)..
"Das war ein total verrückter Tag. Ich hatte viele Schmerzen in meinen Beinen, aber ich denke, die hatte jeder. Ich kann noch gar nicht glauben, dass ich erneut gewonnen habe“, sagte Alaphilippe nach seinem Solo-Sieg. Dabei profitierte der Franzose von dem Sturz seines in Führung liegenden Kontrahenten Adam Yates.
Der Brite hatte sich zuvor im Anstieg zum Col de Portillon aus einer Spitzengruppe abgesetzt und führte mit 15 Sekunde Vorsprung. In einer Linkskurve sechs Kilometer vor dem Ziel rutschte ihm das Vorderrad weg, was Alaphilippe den Weg zum Solo-Erfolg ebnete. Yates' Sportdirektor Matt White erklärte gegenüber den Medien: "Als Alaphilippe, einer der besten Abfahrer der Welt, schnell herankam, hatte Adam viel Druck und ist ein hohes Risiko eingegangen. Natürlich ist das enttäuschend, denn er wollte gewinnen. Aber er hat eine richtig gute Form und wird es in den nächsten Tagen vielleicht nochmal versuchen.“
Guter Tag für die Trikotträger
Auch der Zweitplatzierte Gorka Izagirre zeigte sich im Interview ein wenig enttäuscht: "Ein weiteres Mal bin ich Zweiter geworden. Ich habe es wieder einmal probiert, aber so ist leider der Radsport. Ich muss Julian Alaphilippe gratulieren, er war einfach fantastisch unterwegs.“ Für deb Träger des Bergtrikots waren nicht nur seine Kletter- und Abfahrtsfähigkeiten, sondern auch seine Streckenkenntnis der Schlüssel zum Erfolg: "Ich habe die Etappe im Vorfeld besichtigt und wusste, dass die Abfahrt gefährlich ist. Yates ist gestürzt, er hat das vielleicht unterschätzt. Ich werde diesen Tag wohl nie vergessen, genauso wenig wie jenen, als ich das Bergtrikot zum ersten Mal bekommen habe.“ Mit dem auf der heutigen Etappe erarbeiteten Vorsprung von 49 Bergpunkten, darf sich Alaphilippe große Hoffnungen machen, das Punktetrikot bis Paris zu verteidigen.
Auch zwei andere Trikotträger machten heute große Fortschritte auf dem Weg zum Klassementssieg in Paris: Peter Sagan (Bora-Hansgrohe) ist das Grüne Trikot nun auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Der Weltmeister muss nur noch am Sonntag im Ziel ankommen. Und Pierre Latour konnte in der Spitzengruppe wertvolle Zeit auf Egan Bernal (Sky), seinen Verfolger in der Nachwuchswertung, gewinnen. Der Kolumbianer war im Feld damit beschäftigt, die Angriffe von Jakob Fuglsang (Astana) und Mikel Landa (Movistar) zu entschärfen. Letzendlich war das Gelbe Trikot von Geraint Thomas zu keinem Augenblick in Gefahr. "Wir haben Feuerwerke und viele Angriffe erwartet, aber zum Glück kam es nicht so. Im letzten Anstieg gab es ein paar Attacken, aber meine Teamkameraden waren stark und haben alles kontrolliert. Es war ein ziemlich ereignisloser Tag. Das ist immer nett“, meinte Thomas.
So lief die Etappe...
Ereignislos war die Etappe jedoch ganz und gar nicht verlaufen. Direkt nach dem Start in Carcasonne hagelte es zahlreiche Attacken. Die Jagd um die Spitzengruppe wurde nach rund 30 Kilometern von einem Zwischenfall unterbrochen: Französische Bauern versuchten, die Straße mit Heuballen zu blockieren. Die herbeigerufene Gendarmerie wollte die Protestaktion mithilfe von Pfefferpray verhindern. Der Wind trug das Spray in das Feld hineinund sorgte bei einigen Fahrern, unter anderem Froome, Thomas, Peter Sagan und Heinrich Haussler, für tränende Augen. Die Etappe musste für die Behandlung der betroffenen Fahrer knapp 20 Minuten unterbrochen werden.
Nach dem Neustart setzten sich die sportlichen Angriffe unvermindert fort. Erst nach knapp 100 Kilometern mit einem Schnitt von 47 Km/h konnte sich eine 47 Fahrer große Spitzengruppe absetzen. Das von Sky kontrollierte Peloton gewährte ihnen einen Maximalvorsprung von 12 Minuten.
Kurz vor dem Col de Portet d'Aspet setzte sich Philippe Gilbert (Quick-Step Floors) aus der Spitzengruppe ab und konnte sich eine Minute Vorsprung erarbeiten. In der Abfahrt versteuerte sich der Belgier allerdings und überschlug sich an einem steinernen Randstein. Nach einiger Zeit konnte der Belgier offenbar ohne schlimmere Verletzungen das Rennen fortsetzen. Am folgenden Anstieg zum Col du Menté reduzierte sich die große Spitzengruppe auf knapp 15 Fahrer um Alaphilippe im Bergtrikot und Latour im Weißen Trikot.
Diese Spitzengruppe nahm gemeinsam den letzten Anstieg des Tages in Angriff. Direkt am Fuß des Col du Portillon attackierten Robert Gesink (LottoNL-Jumbo) und Domenico Pozzovivo (Bahrain-Merida). Nach kurzer Zeit kämpften sich Yates, Alaphilippe, Gorka Izagirre, Bauke Mollema (Trek-Segafredo) und Marc Soler (Movistar) an das Spitzenduo heran.
Vier Kilometer vor dem Gipfel startete Yates eine scheinbar vorentscheidende Attacke. Kurz vor dem Gipfel setzte ihm Alaphilippe nach und überquerte die Kuppe mit 20 Sekunden Rückstand. Nach Yates Sturz hatte Alaphilippe kein Problem den Sieg nach Hause zu fahren. Im Sprint der weiteren Verfolger setzte sich Izagirre gegen Yates, Mollema und Pozzovivo durch. Gregor Mühlberger (Bora-hansgrohe) schaffte es als bester Österreicher auf Rang acht ins Ziel.
In der Favoritengruppe versuchten erst Jakob Fuglsang (Astana) und dann Ilnur Zakarin (Katusha-Alpecin) ihr Glück, doch beide wurden von den Sky-Helfern wieder eingeholt. Kurz vor dem Gipfel attackierte schließlich Mikel Landa. Der Spanier wurde jedoch auf der Abfahrt problemlos wieder eingeholt. In der Gesamtwertung kam es deshalb zu keinen Veränderungen.
Â
(rsn) – Vor vier Jahren mussten die Starter der Tour de France letztmals Kopfsteinpflaster-Passagen unter die Räder nehmen. Am . Juli 2018 holte sich Degenkolb in Roubaix nach 156,6 Kilometern inkl
25.07.2020Video-Rückblick: Horror-Sturz endet für Gilbert glimpflich(rsn) - Auf der 16. Etappe der Tour de France mussten die Zuschauer das Schlimmste für Philipp Gilbert befürchten. In der Abfahrt vom Portet d´Aspet versteuerte der Belgier sich und flog kopfüber
12.11.2018Alpe d´Huez-Sturz: Nibali drei Stunden von Polizei befragt(rsn) – Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) ist am Samstag in Modane von der französischen Polizei zu seinem Sturz von der 12. Etappe der Tour de France befragt werden. Damals war der Italiener im Sch
31.10.2018Thomas war bei der Tour wegen Kapitänsfrage frustriert(rsn) - Am letzten Tag der diesjährigen 105. Tour de France strahlte Geraint Thomas (Sky) im Gelben Trikot auf den Champs-Elysees. Der Waliser feierte den größten Erfolg seiner Karriere und setzte
16.10.2018Nibali wird am 10. November von französischer Polizei befragt(rsn) - Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) wird am 10. November in Grenoble von der französischen Polizei zu seinem Sturz von der 12. Etappe der Tour de France befragt werden. Damals war der Italiener
10.10.2018Thomas´ Tour-Trophäe in Birmingham gestohlen(rsn) - In den vergangenen Jahren kam es immer wieder vor, dass Radsport-Mannschaften von Fahrraddieben heimgesucht wurden. Nun meldet Team Sky den Verlust der Tour-de-France-Auszeichnung von Geraint
03.08.2018“Zwischen Froome und Thomas gab es nie einen Disput“(rsn) - Seit dem vergangenen Sonntag schon ist die auch 105. Ausgabe der Tour de France wieder Geschichte. In der neuen Ausgabe von Radio Tour – dem Radsportpodcast in Kooperation mit radsport-news.
03.08.2018Nach Tour-Aus fordert Sieberg “Überdenken der Karenzzeit“(rsn) – Nachdem er im Vorjahr wegen eines Magen-Darm-Virus´ erstmals die Tour de France vorzeitig beenden musste, wollte Marcel Sieberg (Lotto Soudal) bei der 105. Austragung unbedingt wieder Paris
02.08.2018Lappartient: Funkverbot und 6-Mann-Teams gegen Sky-Dominanz(rsn) - Auf wenig Gegenliebe - um es vorsichtig auszudrücken - ist UCI-Präsident David Lappartient bei den Profis mit seinen jüngst geäußerten Ideen gestoßen, wie man der vor allem in den große
02.08.2018“Ich fand alle Bergpässe schön“(rsn) – Mit Michael Gogl (Trek-Segafredo), Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger (beide Bora-hansgrohe) nahmen drei Österreicher an der 105. Tour de France teil. Das rot-weiß-rote Trio erreich
01.08.2018Zabel will sein Selbstvertrauen wieder aufpolieren(rsn) – Der Frust über das verfrühte Tour-Aus sitzt tief: Rick Zabel (Katusha-Alpecin).musste auf der Königsetappe nach Alpe d`Huez im Kampf gegen das Zeitlimit kapitulieren und in den Besenwagen
01.08.2018Politt: “Wir haben uns nochmal richtig zusammengerissen“(rsn) – Nach drei harten Wochen bei der Tour de France sehnt sich Nils Politt (Katusha-Alpecin) nach Erholung. Die ist derzeit aber nur bedingt möglich. Denn keine 24 Stunden nach dem Tour-Ende in
(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei
14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei
14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem
14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã
14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport
14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü
14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi
14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End
14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei
13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e
13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den