Starten die Favoriten auf 3. Tour-Etappe Aufholjagd?

Für Froome, Porte und Yates: Konterchance Teamzeitfahren

Von Tom Mustroph

Foto zu dem Text "Für Froome, Porte und Yates: Konterchance Teamzeitfahren"
Sky im Teamzeitfahren - kann Chris Froome heute Zeit gutmachen? | Foto: Cor Vos

09.07.2018  |  (rsn) - Das gestrauchelte Favoritentrio der ersten Tage - Chris Froome, Richie Porte und Adam Yates - kann heute beim Teamzeitfahren in Cholet wieder zurück ins Geschäft kommen.

Das Ziel ist klar: Chris Froome will den größten Teil seines 51 Sekunden-Rückstands auf seine Klassement-Rivalen mit dem heutigen Kampf gegen die Uhr aufholen. Der 35,5 Kilometer lange Parcours ist technisch anspruchsvoll, es geht auf und ab. Rhythmus ist da schwer zu finden.

"Wir haben uns den Kurs bereits am Mittwoch angeguckt, sind drei Runden mit dem kompletten Team gefahren. Die Jungs wissen also, worauf es ankommt", erzählte Servais Knaven, sportlicher Leiter bei Team Sky, radsport-news. Der Niederländer wirkte entspannt und zeigte sich vor allem erleichtert, dass von der medizinischen Abteilung keine weiteren negativen Nachrichten kamen. "Chris ist auch ok. Der Sturz auf der ersten Etappe sollte ihn nicht allzu sehr beeinträchtigen", meinte Knaven.

Dass sein Kapitän schon wieder zurück liegt, wie bereits beim Giro, setzte bei ihm eine Portion Galgenhumor frei. "Klar, wir wollen es spannend machen und handeln uns deshalb Rückstand ein", sagte er, um sofort zu korrigieren: "Nein, das ist Spaß, es ist keine neue Strategie, jetzt von hinten kommen zu wollen."

Große Zeitunterschiede unter den Favoritenteams erwartet der Paris-Roubaix-Gewinner von 2001 nicht. "Klar, schwächere Teams können ein, vielleicht zwei Minuten auf dem Parcours verlieren. Aber die Klassement-Fahrer haben allesamt starke Teams für das Zeitfahren. Ich sehe da keine großen Unterschiede", prognostizierte Knaven.

Einen Etappensieg seiner Mannschaft sieht er trotz eminent starker Zeitfahrer wie eben Froome, Geraint Thomas und Michal Kwiatkowski als nicht besonders wahrscheinlich. "Wir haben BMC in den letzten Jahren in dieser Disziplin kaum schlagen können, Team Sunweb ist der Weltmeister - da wird es um Sekunden gehen", meinte er. Auch Quick-Step Floors zählte er zum Favoritenkreis, selbst wenn deren einstiger Hauptmotor Tony Martin längst bei Katusha-Alpecin brummt.

Einen anderen ernsthaften Rivalen unterschlug Knaven allerdings, oder er schätzte ihn nicht so stark ein: Team Mitchelton-Scott um Herausforderer Adam Yates. "Wir treten an, um Sky herauszufordern und das Zeitfahren zu gewinnen oder zumindest so viel Zeit wie möglich auf unsere Rivalen herauszuholen", sagte Teamchef Matthew White zu radsport-news. Dabei ging er nicht einmal aufgrund der Sturzsorgen im Team von seinen Ansprüchen zurück.

"Klar, es hat auf der 2. Etappe Luke Durbridge und Daryl Impey erwischt bei den Stürzen. Vor allem Daryl ist lädiert. Beide sind unsere Schlüsselfiguren für das Zeitfahren. Aber sie haben noch eine Nacht zum Regenerieren. Und wir werden unsere Taktik und unsere Ansprüche deswegen nicht ändern", sagte White noch am Sonntagabend.

So bietet das Zeitfahren vor allem den Klassementfahrern, die auf der 1. Etappe Zeit verloren haben, die Gelegenheit, Boden gutzumachen: Froome (Sky), Porte (BMC) und Yates (Mitchelton). Davon profitieren dürfte Geraint Thomas, Co-Kapitän der Briten (Gesamtsechster mit 15 Sekunden Rückstand), der nicht auf den Chef warten musste. Gelb könnte an ihn oder an Sunweb-Kapitän Tom Dumoulin (19. / + 16 Sekunden) fallen. Oder auch an die besser als ihr Kapitän platzierten BMC-Cracks Greg Van Avermaet oder Tejay van Garderen (18. und 43. mit je 16 Sekunden Rückstand). Wegen der von neun auf acht Fahrer verringerten Teamstärke wird die Zeit jetzt nach dem vierten und nicht mehr wie gewohnt nach dem fünften Fahrer genommen.

Da in umgekehrter Reihenfolge der Teamwertung gestartet wird, muss Mitchelton-Scott als erste der 22 Mannschaften das Rennen in Angriff nehmen. Unmittelbar danach kommt schon Sky - so früh gingen die Mannen von der Insel selten ins Rennen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.07.2022Ausgerechnet in Roubaix platzte Degenkolbs Tour-Knoten

(rsn) – Vor vier Jahren mussten die Starter der Tour de France letztmals Kopfsteinpflaster-Passagen unter die Räder nehmen. Am . Juli 2018 holte sich Degenkolb in Roubaix nach 156,6 Kilometern inkl

25.07.2020Video-Rückblick: Horror-Sturz endet für Gilbert glimpflich

(rsn) - Auf der 16. Etappe der Tour de France mussten die Zuschauer das Schlimmste für Philipp Gilbert befürchten. In der Abfahrt vom Portet d´Aspet versteuerte der Belgier sich und flog kopfüber

12.11.2018Alpe d´Huez-Sturz: Nibali drei Stunden von Polizei befragt

(rsn) – Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) ist am Samstag in Modane von der französischen Polizei zu seinem Sturz von der 12. Etappe der Tour de France befragt werden. Damals war der Italiener im Sch

31.10.2018Thomas war bei der Tour wegen Kapitänsfrage frustriert

(rsn) - Am letzten Tag der diesjährigen 105. Tour de France strahlte Geraint Thomas (Sky) im Gelben Trikot auf den Champs-Elysees. Der Waliser feierte den größten Erfolg seiner Karriere und setzte

16.10.2018Nibali wird am 10. November von französischer Polizei befragt

(rsn) - Vincenzo Nibali (Bahrain-Merida) wird am 10. November in Grenoble von der französischen Polizei zu seinem Sturz von der 12. Etappe der Tour de France befragt werden. Damals war der Italiener

10.10.2018Thomas´ Tour-Trophäe in Birmingham gestohlen

(rsn) - In den vergangenen Jahren kam es immer wieder vor, dass Radsport-Mannschaften von Fahrraddieben heimgesucht wurden. Nun meldet Team Sky den Verlust der Tour-de-France-Auszeichnung von Geraint

03.08.2018“Zwischen Froome und Thomas gab es nie einen Disput“

(rsn) - Seit dem vergangenen Sonntag schon ist die auch 105. Ausgabe der Tour de France wieder Geschichte. In der neuen Ausgabe von Radio Tour – dem Radsportpodcast in Kooperation mit radsport-news.

03.08.2018Nach Tour-Aus fordert Sieberg “Überdenken der Karenzzeit“

(rsn) – Nachdem er im Vorjahr wegen eines Magen-Darm-Virus´ erstmals die Tour de France vorzeitig beenden musste, wollte Marcel Sieberg (Lotto Soudal) bei der 105. Austragung unbedingt wieder Paris

02.08.2018Lappartient: Funkverbot und 6-Mann-Teams gegen Sky-Dominanz

(rsn) - Auf wenig Gegenliebe - um es vorsichtig auszudrücken - ist UCI-Präsident David Lappartient bei den Profis mit seinen jüngst geäußerten Ideen gestoßen, wie man der vor allem in den große

02.08.2018“Ich fand alle Bergpässe schön“

(rsn) – Mit Michael Gogl (Trek-Segafredo), Gregor Mühlberger und Lukas Pöstlberger (beide Bora-hansgrohe) nahmen drei Österreicher an der 105. Tour de France teil. Das rot-weiß-rote Trio erreich

01.08.2018Zabel will sein Selbstvertrauen wieder aufpolieren

(rsn) – Der Frust über das verfrühte Tour-Aus sitzt tief: Rick Zabel (Katusha-Alpecin).musste auf der Königsetappe nach Alpe d`Huez im Kampf gegen das Zeitlimit kapitulieren und in den Besenwagen

01.08.2018Politt: “Wir haben uns nochmal richtig zusammengerissen“

(rsn) – Nach drei harten Wochen bei der Tour de France sehnt sich Nils Politt (Katusha-Alpecin) nach Erholung. Die ist derzeit aber nur bedingt möglich. Denn keine 24 Stunden nach dem Tour-Ende in

Weitere Radsportnachrichten

19.07.2025Vingegaard: “Die Tour ist alles andere als vorbei“

(rsn) – Die Platzziffern waren dieselben, wie am Vortag in Hautacam. Doch das Auftreten und die Stimmung von Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) unterschieden sich nach der zweiten Niederlage

19.07.2025Mühlberger hofft bei der Tour “auf den Tag unseres Lebens“

(rsn) - An den beiden Ruhetagen der Tour de France zwischen den 21 Etappen nehmen die Profis raus. Sie genießen die Tage mit der Familie – falls angereist - Massagen, viel Schlaf, den einen oder an

19.07.2025Evenepoel hart zu sich selbst: “Das war einfach wirklich schlecht“

(rsn) – Als sich Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) die bis zu 16 Prozent steilen letzten Meter auf der Startbahn des Altiports von Peyragudes hinaufquälte, kam es zur Demütigung: Der zwei Mi

19.07.20255.000 Höhenmeter: Paukenschlag zum Abschluss der Pyrenäen-Tage

(rsn) - Die Tour de France macht zum Finale der Pyrenäen-Trilogie den fast schon obligatorischen Besuch in Pau, wo die 14. Etappe startet. Von dort geht es auf 183 Kilometern nach Luchon-Superbagnèr

19.07.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

18.07.2025Lipowitz endgültig im Kampf ums Tour-Podium angekommen

(rsn) – Bei Red Bull sind sie ruhig geblieben. Zeitverluste an den ersten Tagen? Egal. Hauptsache nicht gestürzt. Rang acht und neun nach zehn Etappen, dreieinhalb Minuten hinter dem Gelben Trikot

18.07.2025Aerorad für den Sieger, Zeitfahr-Set-Up für die Platzierten

(rsn) - Zeitfahren sind Technikschlachten. Bergzeitfahren umso mehr. Denn es gilt, auch konfligierende Variablen in eine gute Balance zu bringen. Eine ziemlich harte Herausforderung in dieser Hinsicht

18.07.2025Highlight-Video der 13. Etappe der Tour de France

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat auch im Bergzeitfahren der Tour de France die Konkurrenz düpiert. Der Weltmeister entschied im Gelben Trkot die 13. Etappe über 10,9 Kilometer

18.07.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 13. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 5. Juli im nordfranzzösischen Lille zur 112. Tour de France (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, drei Österreicher und fünf Schweizer. Hier listen

18.07.2025Lipowitz: “Die letzten zwei Kilometer waren eine richtige Qual“

(rsn) – Mit seinem vierten Etappensieg hat Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) seine Führung im Gesamtklassement der Tour de France weiter ausgebaut. Der Weltmeister war nach 10,9 Kilometern v

18.07.2025Pogacar dominiert auch das Bergzeitfahren der Tour de France

(rsn) – Der Lack ist ab bei Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) – allerdings nur an seinem Rad, mit dem er das 10,9 Kilometer lange Bergzeitfahren auf der 13. Etappe der Tour de France von Lo

18.07.2025Nach Sturz auf 8. Tour-Etappe läuft es bei Rutsch immer besser

(rsn) – Während für seinen Teamkollegen Georg Zimmermann nach dem Sturz auf der 9. Etappe die 112. Frankreich-Rundfahrt bereits beendet ist, kämpft sich der schon tags zuvor zu Fall gekommene Jon

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de France (2.UWT, FRA)
  • Radrennen Männer

  • Visegrad 4 GP Czech Republic (1.2, CZE)
  • Giro della Valle d`Aosta - (2.2u, ITA)