Tadel und Mitgefühl vom Sportdirektor White

Ewan nach Tour-Aus: “Enttäuscht ist eine Untertreibung“

Von Peter Maurer

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Am 11. Februar bejubelte Ewan seinen letzten Sieg | Foto: Cor Vos

21.06.2018  |  (rsn) - Die ganze Saison arbeitete Sprintspezialist Caleb Ewan auf sein Tour-Debüt hin. Doch heute erschien sein Name nicht mehr im finalen, achtköpfigen Kader seiner Mannschaft Mitchelton-Scott.

Dementsprechend überrascht und geknickt meldete sich der Australier am Nachmittag zu Wort: "Enttäuscht ist eine Untertreibung für meine aktuelle Gefühlslage nach der Entscheidung des Teams, mich im Juli zu Hause zu lassen. Ich war auf dem besten Weg zu meinem Debüt. Mein Sprint-Team und ich haben so viel harte Arbeit geleistet um dieses Jahr unser großes Ziel zu erreichen", erklärte der 23-Jährige über die Social-Media-Plattform Instagram.

Zwei Wochen vor dem Tourstart berichtete Sportdirektor Matt White von einer qualvollen Entscheidung, welche die australische Equipe traf, um mit sieben Mann den jungen Briten Adam Yates bei dessen Versuch zu unterstützen, einen Podiumsplatz im Gesamtklassement der Frankreich-Rundfahrt zu erzielen.

Laut White lag es vor allem an der zuletzt nicht erbrachten Leistung seines Topsprinters. "Er hatte einen soliden Start mit einem Etappensieg bei der Tour Down Under und mit dem Erfolg bei Clasica de Almeria. Seit dem 11. Februar hat er aber nichts mehr gewonnen", sagte  der Sportdirektor von Mitchelton-Scott. "Der Zug hat nicht funktioniert, wie er und wir es gerne gehabt hätten. Von 17 Sprints hat er gerade einmal zwei gewonnen".

Im Gegensatz dazu lobte er die guten Leistungen von Adam Yates: "Er ist in der Form seines Lebens und war schon als 23-Jähriger Vierter der Schlusswertung. Und er ist noch reifer geworden".

Zuletzt wurde Ewan, dessen Vertrag am Ende der Saison ausläuft, als möglicher Neuzugang beim belgischen Lotto-Soudal Team genannt worden. Einen Zusammenhang damit verneinte White aber: "Wir hatten ja eine ähnliche Geschichte mit Michael Matthews vor zwei Jahren, als wir wussten, dass er seinen Vertrag nicht mehr verlängeren würde. Wir nahmen ihn trotzdem zur Tour mit".

Nunmehr aber habe sich die Ausgangslage für das Team verändert. Mit der Aussicht auf eine gute Platzierung in der Gesamtwertung haben sich die Möglichkeiten verringert, auf Etappenjagd zu gehen für das Team verringert. Zudem bestehen die Teams nur noch aus acht statt bisher neun Fahrern.

Aus eigener Erfahrung kann sich White aber in seinen Schützling hineinfühlen: "Auch vor meinem geplanten Tour-Debüt bekam ich einen Telefonanruf, in dem mir mitgeteilt wurde, dass ich nicht mehr im Kader bin. Da saß mein Vater schon im Flieger, denn er wollte mir zusehen und mich begleiten. Ich habe da viel Mitgefühl für die Jungs, die es nicht zur Tour schaffen", betonte er.

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