Vorgestellt: die 18 WorldTour-Mannschaften

UEA Team Emirates: Große Erfolge durch große Namen?

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "UEA Team Emirates: Große Erfolge durch große Namen?"
Die drei neuen UAE-Stars Dan Martin, Alexander Kristoff und Fabio Aru (v.l. n. r.) | Foto: UAE Team Emirates

22.01.2018  |  (rsn) - Radsport News stellt die 18 WorldTour-Teams vor, die bei der 20. Tour Down Under in die Saison eingestiegen sind. Auf großer Einkaufstour war im Winter das UAE Team Emirates. Der mit viel Geld ausgestattete Nachfolger des Lampre-Rennstalls hat mit Daniel Martin, Fabio Aru und Alexander Kristoff gleich drei Hochkaräter verpflichten können und hofft nun darauf, dass dieses Trio vor allem bei den Klassikern und den Großen Rundfahrten die hohen Investitionen und Vorschusslorbeeren bestätigt.

UAE Team Emirates

Rückblick 2017: Der größte Erfolg in der abgelaufenen Saison lässt sich am Teamnamen festmachen: Im Februar konnte die Fluggesellschaft Emirates als potenter Geldgeber für eine vielversprechende Zukunft gewonnen werden. Die Effekte dieser Zusammenarbeit werden sich aber erst ab dieser Saison messen lassen. Sportlich gibt es in jedem Fall Steigerungsbedarf. Ein wichtiger Erfolg war der Heimsieg bei der Abu Dhabi Tour durch Rui Costa zu Beginn der Saison, die sportlichen Höhepunkte waren hingegen Etappensiege beim Giro d’Italia (Jan Polanc) und bei der Vuelta a Espana (Matej Mohoric) sowie der Coup von Diego Ulissi beim Grand Prix de Montreal. Zum Saisonabschluss gelang dem Italiener auch noch der Gesamtsieg bei der, allerdings schwach besetzten, Türkei-Rundfahrt. Nicht zu vergessen ein respektabler achter Platz im Endklassement der Tour de France durch Louis Meintjes. Zu den prägenden Mannschaften in der Saison 2017 gehörte UAE dennoch nicht.

Die wichtigsten Zu- und Abgänge: Unter den neuen Voraussetzungen ist das aber der langfristige Anspruch der Equipe um Teamchef Carlo Saronni. Mit den nötigen finanziellen Mitteln ausgestattet, gingen die Verantwortlichen zur neuen Saison daher kräftig auf Shoppingtour – und griffen bevorzugt im Sortiment der „großen Namen“ zu. Für die Klassiker wurde Ex-Flandernsieger und Vizeweltmeister Alexander Kristoff (Katusha-Alpecin) geholt, bei den großen Landesrundfahrten sollen künftig Daniel Martin (Quick-Step Floors) und Fabio Aru (Astana) für das Team glänzen. Außerdem konnten Sven Erik Byström (Katusha-Alpecin) und der erfahrende Australier Rory Sutherland (Movistar) gewonnen werden.

Allerdings mussten dafür auch einige Fahrer das Team verlassen. Unter anderem kehrte Meintjes zu Dimension Data zurück, womit UAE einen zuverlässigen Performer bei den großen Landesrundfahrten verlor. Ebenfalls neue Arbeitgeber fanden Marko Kump (CCC Sprandi-Polkowice), Andrea Guardini (Bardiani-CSF), Matej Mohoric (Bahrain-Merida) und Sprinter Sacha Modolo (EF Education First-Drapac).

Aufgepasst auf … Jan Polanc. Ein Name, dem wahrscheinlich die wenigsten ein Gesicht und eine Vita zuordnen können. Dabei kann der Slowene auf ein recht ansehnliches Palmares verweisen, inklusive zweier Etappensiege beim Giro d’Italia. Als ausgewiesener Kletterer mit gutem Gespür für Fluchtgruppen bringt er zwei Qualitäten mit, die ihm zu einem der aussichtsreichsten Etappenjäger im Peloton machen. Und mit seinen 25 Jahren verfügt er noch über viel Entwicklungspotenzial – Platz elf im Vorjahr beim Giro deutete seine Vielseitigkeit an. Der Name Polanc könnte daher einigen in den kommenden Jahren noch geläufiger werden.

Im Fokus: Trotz des EM-Titels und der Vize-Weltmeisterschaft im norwegischen Bergen dürfte Alexander Kristoff wenig zufrieden auf seine Saison 2017 zurückblicken. Die Frühjahrsklassiker markieren seinen jährlichen Saisonhöhepunkt, doch 2017 reichte es lediglich zu einem fünften Platz bei der Flandern-Rundfahrt. Zu wenig für seine und die Ansprüche seines ehemaligen Arbeitgebers Katusha. Der leisen Kritik aus der Teamleitung folgte die Trennung am Ende der Saison – beide Parteien brauchten neue Impulse. Dass Kristoff diese Veränderung zu UAE führte, mag zunächst überraschen. Der Kader ist größtenteils unerfahren auf dem Pavé, und auch in der sportlichen Leitung fehlt es an ausgewiesenen Spezialisten für dieses Terrain. Kristoff und UAE müssen 2018 beweisen, dass diese Konstellation im Hinblick auf die Klassiker trotzdem funktionieren kann.

Ausblick 2018: Die Equipe aus dem Wüstenstaat Abu Dhabi hat kräftig aufgerüstet, entsprechend steigen auch die Ansprüche. Besonders für die großen Rundfahrten wird sich UAE aufgrund der namhaften Neu-Rekrutierungen einiges ausrechnen. Um jegliche Unruhe im Team zu vermeiden, werden die Rennprogramme von Aru und Martin jedoch strikt getrennt. Für den Iren heißen die Saisonziele Ardennenklassiker und Tour de France, der Italienische Meister wird dagegen den Giro d’Italia ins Visier nehmen. In Italien kann Aru sich dabei durchaus berechtigte Hoffnungen auf den Gesamtsieg machen.

Bis zu den Ardennenklassikern und dem Giro steht jedoch zunächst Kristoff im Fokus. Der dritte Top-Neuzugang soll möglichst bei den Klassikern in Belgien glänzen und einige frühe Sprintsiege verbuchen. Mit der heiklen Pavé-Etappe im Tour-Programm könnte der Norweger auch ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft für die Frankreich-Rundfahrt werden und dort seinen ersten Etappensieg seit 2013 ins Visier nehmen.

Ansonsten verfügt das Team über eine ganze Reihe von ausgewiesenen Etappenjägern, allen voran Diego Ulissi, der zuverlässig fast jedes Jahr mindestens einen beachtlichen Sieg liefert. Im gleichen Atemzug sind auch Valerio Conti, Ex-Weltmeister Rui Costa oder Darwin Atapuma zu nennen. Etwas zu beweisen hat 2018 derweil Ben Swift. Der Brite wechselte vergangenes Jahr von Sky zu UAE, blieb während der Saison allerdings größtenteils blass. Das Potenzial für einen großen Sieg besitzt er. Bislang konnte Swift das jedoch zu selten zeigen.

Eckdaten:
Land: Vereinigte Arabische Emirate
Hauptsponsor: Emirates
Branche: Fluggesellschaft
Teamchef: Carlo Saronni
Radausrüster: Colnago
WorldTour-Ranking 2017: 12
Fahrer im Aufgebot: 26

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.02.2018Team Sky: Im langen Schatten des Falls Froome

(rsn) - radsport-news.com stellt die 18 WorldTour-Teams vor, die bei der 20. Tour Down Under in die Saison eingestiegen sind. Beim Team Sky sind auch in dieser Saison alle Augen auf Chris Froome geric

31.01.2018EF Education First-Drapac: Überraschen die Underdogs wieder?

(rsn) - radsport-news.com stellt die 18 WorldTour-Teams vor, die bei der 20. Tour Down Under in die Saison eingestiegen sind. Nachdem das Team im vergangenen Jahr lange zittern musste, ehe sich Manage

31.01.2018Quick-Step Floors: Mit der Jugend gegen den Qualitätsverlust

(rsn) - radsport-news.com stellt die 18 WorldTour-Teams vor, die bei der 20. Tour Down Under in die Saison eingestiegen sind. Das an der Anzahl von Siegen gemessen erfolgreichste Team der vergangenen

30.01.2018Groupama-FDJ: Trotz frischem Geld nur zwei Sieg-Garanten

(rsn) - radsport-news.com stellt die 18 WorldTour-Teams vor, die bei der 20. Tour Down Under in die Saison eingestiegen sind. Mit dem neuen Hauptsponsor dürften sich die Möglichkeiten der Groupama-F

28.01.2018Trek-Segafredo: Noch ist der Name größer als das Team

(rsn) - radsport-news.com stellt die 18 WorldTour-Teams vor, die bei der 20. Tour Down Under in die Saison eingestiegen sind. Die Mannschaftsleitung von Trek-Segafredo hofft in erster Linie darauf

26.01.2018Mitchelton-Scott: Auf jedem Terrain für Siege gut

(rsn) - radsport-news.com stellt die 18 WorldTour-Teams vor, die bei der 20. Tour Down Under in die Saison eingestiegen sind. Die australische Mitchelton-Scott-Mannschaft ist ebenso ausgeglichen wie s

25.01.2018Movistar: Harmoniert das explosive Spitzentrio?

(rsn) - radsport-news.com stellt die 18 WorldTour-Teams vor, die bei der 20. Tour Down Under in die Saison eingestiegen sind. Das spanische Movistar-Team hat einige namhafte Abgänge zu verkraften, mi

24.01.2018LottoNL - Jumbo: Fliegt Roglic noch höher hinaus?

(rsn) - Radsport News stellt die 18 WorldTour-Teams vor, die bei der 20. Tour Down Under in die Saison eingestiegen sind. Das niederländische LottoNL-Jumbo-Team erhofft sich 2018 vor allem von Primoz

24.01.2018Katusha-Alpecin: Alle schauen auf Kittel

(rsn) - Radsport News stellt die 18 WorldTour-Teams vor, die bei der 20. Tour Down Under in die Saison eingestiegen sind. Bei Katusha-Alpecin werden der personelle Umbruch und die sportliche Neuausric

23.01.2018Astana: Neue Anführer werden gesucht

(rsn) - Radsport News stellt die 18 WorldTour-Teams vor, die bei der 20. Tour Down Under in die Saison eingestiegen sind. Nach dem schmerzhaften Abgang von Fabio Aru werden beim kasachischen Astana-Te

22.01.2018Bahrain-Merida: Wieder eine One-Man-Show durch Nibali?

(rsn) - Radsport News stellt die 18 WorldTour-Teams vor, die bei der 20. Tour Down Under in die Saison eingestiegen sind. Das Bahrain-Merida-Team hat sich für die zweite Saison seines Bestehens weite

20.01.2018Bora-hansgrohe: Sagan bleibt die Schlüsselfigur

(rsn) - Radsport News stellt die 18 WorldTour-Teams vor, die bei der 20. Tour Down Under in die Saison eingestiegen sind. Nach der erfolgreichen ersten Sason in der ersten Division will der Bora-hansg

Weitere Radsportnachrichten

11.09.2025Almeida: “Das Leben basiert auf ‘Was-Wäre-Wenns‘“

(rsn) – Im verkürzten Zeitfahren der Vuelta a Espana hat sich Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) seinen zweiten internationalen Sieg dieser Saison gesichert. Auf der 18. Etappe war er nach 12,2 Kilom

11.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 18. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

11.09.2025Ganna bejubelt nach Geduldsprobe Zeitfahrsieg vor Vine

(rsn) – Eigentlich war es eine schnelle Angelegenheit für Filippo Ganna. Nach genau 13 Minuten auf der Strecke der 18. Etappe der Vuelta a Espana war sein Arbeitstag auch schon wieder beendet. Doch

11.09.2025Bredewold springt für gestürzte Kopecky in die Bresche

(rsn) – Nach ihrem Auftaktsieg bei der Tour de l´Ardèche (2.1) hat Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) nach einem Sturz auf der 3. Etappe die Rundfahrt vorzeitig verlassen müssen. D

11.09.2025Del Toro clever und stark: Mexikaner gewinnt Coppa Sabatini

(rsn) – Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) hat bei den italienischen Herbstklassikern weiterhin alles unter Kontrolle. Der 21-jährige Mexikaner sicherte sich in der Toskana auch die 73. Copp

11.09.2025Coquard bleibt bei Cofidis, Juul-Jensen verlängert mit Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.09.2025Nach Giro-Sturz: Brenner wollte Karriere beenden

(rsn) – Auch wenn er beim Giro della Toscana nicht ins Ziel kam, so ist die Tatsache, dass Marco Brenner (Tudor) erstmals nach seinem Sturz auf der 19. Etappe des Giro d’Italia wieder ein Radrenne

11.09.2025Gall hofft für die letzten Vuelta-Tage auf bessere Beine

(rsn) – Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) gehört zu denjenigen Fahrern, die über die Verkürzung des heutigen Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana nicht traurig sein dürften. Auf den j

11.09.2025Pogacar äußert Verständnis für Ayusos vorzeitigen Abschied

(rsn) – Tadej Pogacar hat Verständnis für den vorzeitigen Abschied von Juan Ayuso UAE – Emirates – XRG, will sich aber offensichtlich nicht in den Disput zwischen dem Spanier und dem Team einm

11.09.2025Startzeiten des Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana 2025

(rsn) – Oscar Riesebeek (Alpecin – Deceuninck) wird um 14:45 Uhr in Valladolid das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana eröffnen. Aus Sicherheitsbedenken wegen auch für die 18. Etappe zu erw

10.09.2025Zeitfahren aus Sicherheitsgründen von 27,2 auf 12,2 km gekürzt

(rsn) – In Valladolid steht das einzige Einzelzeitfahren dieser Vuelta auf dem Programm. Der eigentlich 27,2 Kilometer lange, flache Parcours wurde am Vorabend der Etappe auf 12,2 Kilometer gekürzt

10.09.2025Vingegaard: “Diese Tage muss man eben überstehen“

(rsn) – Kaum etwas gewonnen hat Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) auf der 17. Etappe der Vuelta a Espana. Im schweren Schlussanstieg konnte der Däne keinen Unterschied machen. Immerhin: Se

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Turul Romaniei (2.2, ROU)