14. Etappe, Blagnac – Rodez, 181,5 Km, hügelig

Wer triumphiert an der "Mauer von Rodez“?

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Das Profil der 15. Etappe der 104. Tour de France | Foto: Cor Vos

15.07.2017  |  (rsn) – Das Peloton lässt die Pyrenäen hinter sich und macht sich auf dem Weg zum Zentralmassiv. Nachdem an den vergangenen beiden Tagen die Kletterer das Sagen hatten, gehört der heutige Tag den Puncheuren und Klassikerjägern. Die Etappe gleicht dem Finale der 13. Etappe der Tour de France 2015, als Greg Van Avermaet (BMC) Peter Sagan im steilen Bergauf-Sprint von Rodez schlug. Der Weltmeister ist nicht mehr dabei - schlägt heute erneut der Olympiasieger zu?

TagesTour: Die Etappe startet bereits außerhalb der Pyrenäen in Blagnac, einem Vorort von Toulouse. Von dort aus führt die Route nach Nordosten in Richtung Zentralmassiv. Nach einem flachen Beginn mit dem Zwischensprint des Tages in Rabastens bei Kilometer 55,5 wird es ab Charmaux bei Kilometer 107 hügeliger. Die erste Bergwertung des Tages, die Côte du viaduc du Viaur (3.Kategorie), steht nach 131 Kilometern auf dem Programm. Danach geht es ständig auf und ab, es folgt jedoch nur noch ein weiterer kategorisierter Anstieg, die Côte de Centrès (3. Kategorie) bei Kilometer 145. Doch 15 Kilometer vor dem Ziel steht dem Peloton noch ein nicht-kategorisierte Hügel nach Bonnecombe im Weg, der als Sprungbrett für eine späte Attacke dienen könnte. Von hier aus geht es in rasanter Abfahrt nach Rodez herein, wo das kurvige Finale wartet. Die letzten 570 Meter steigen mit 9,6 Prozent an – ein perfektes Finale für Puncheure.

KulTour: Toulouse, an der Garonne gelegen, ist mit fast 1,3 Millionen Einwohnern in der Metropolenregion die viertgrößte Stadt Frankreichs. Aufgrund seiner zahlreichen Bauwerke aus rotem Ziegelstein, die das Stadtbild prägen, wird Toulouse auch la ville rose – die rosarote Stadt – genannt. Eine beliebte Sehenswürdigkeit ist das Dominikanerkloster Les Jacobins, das unter anderem das kunstvolle gotische Deckengewölbe "palmier des Jacobins“ enthält. Hier ist auch das Grab des heiligen Thomas von Acquin, einem der bedeutendsten Kirchenlehrer und Theologen der römisch-katholischen Kirche.

HisTourie: 2015 schüttelte Van Avermaet in Rodez das Image, zwar stets zu den Besten zu gehören, aber keine großen Siege einzufahren, endgültig ab. Mit einem kraftvollen Sprint von der Spitze weg setzte der Belgier sich damals knapp vor Sagan durch und sicherte sich seinen ersten Tour-de-France-Etappensieg. Im Jahr darauf holte er eine weitere Tour-Etappe mitsamt dem Gelben Trikot sowie den Olympiasieg in Rio. In dieser Saison dominierte Van Avermaet die Kopfsteinpflasterklassiker. Nach Siegen beim Omloop Het Nieuwsblad, E3 Harelbeke und Gent-Wevelgem triumphierte er bei Paris-Roubaix erstmals bei einem der fünf Radsport-Monumente. Auch heute werden wieder alle Augen auf den Olympiasieger gerichtet sein.

RSN-Prognose: Trotz der schwer zu kontrollierenden zweiten Etappenhälfte werden es die Ausreißer heute wohl schwerhaben, da gleich mehrere Fahrer ihre Chance wittern. Neben Van Avermaet gehören John Degenkolb (Trek-Segafredo/Vierter von 2015) und Michael Matthews (Sunweb) zu den Top-Favoriten. Aber auch Philippe Gilbert und Daniel Martin (beide Quick-Step Floors), Edvald Boasson-Hagen (Dimension-Data) sowie Sonny Colbrelli (Bahrain-Merida) und Alberto Bettiol (Cannondale-Drapac) sollte man heute auf dem Zettel haben. Dagegen sollten die reinen Sprinter wie Marcel Kittel (Quick-Step Floors) heute keine Chancen haben.

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