8. Tour of Oman: Däne lässt Sunweb jubeln

Andersen zieht durch und feiert seinen schönsten Erfolg

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Søren Kragh Andersen hat dem deutschen Team Sunweb den zweiten Saisonsieg beschert. | Foto: Cor Vos

16.02.2017  |  (rsn) - Sören Kragh Andersen hat dem deutschen Team Sunweb den zweiten Saisonsieg beschert. Nachdem Nikias Arndt Anfang Februar das Cadel Evans Road Race für sich hatte entscheiden können, zog der 22-jährige Däne auf der 3. Etappe der 8. Tour of Oman (2.HC) nach. Andersen setzte sich am Donnerstag über 162 Kilometer von Sultan Qaboos University nach Quriyat am Ende eines drei Kilometer langen Schlussanstiegs vor dem Portugiesen Rui Costa (UAE Abu Dhabi) und dem Belgier Ben Hermans (BMC) durch und feierte seinen ersten Sieg als Profi.

Der 30-jährige Hermans, der die gestrige Etappe gewonnen hatte, verteidigte sein Rotes Trikot des Spitzenreiters. Allerdings beträgt sein Vorsprung gegenüber Rui Costa, der am Mittwoch bereits Zweiter geworden war, jetzt nur noch zwei Sekunden. Auf Rang drei bleibt Andersens Landsmann Jakob Fuglsang (Astana), der Tagesfünfter wurde und dessen Rückstand auf zehn Sekunden anwuchs. Vieter ist unverändert der Eritreer Merhawi Kudus (Dimension Data/+0:18).

"Natürlich ist das mein bisher schönster Erfolg. Ich kann es immer noch nicht fassen! Ich habe die besten Jungs der Welt geschlagen! Ich genieße einfach dieses Gefühl“, freute sich Andersen gegenüber radsport-news.com über seinen Coup. Bereits im vergangenen Jahr hatte er im Mittleren Osten auf sich aufmerksam gemacht, als er bei der Katar-Rundfahrt das Weiße Trikot des besten Jungprofis gewann. Nun gelang Andersen der nächste Schritt auf der Karriereleiter. "Ich freue mich, dass ich jetzt auf diesem Niveau angelangt bin. Wo es mit mir noch hingeht? Keine Ahnung. das muss ich herausfinden. Ich habe mich heute gut gefühlt. Das Team hat toll gearbeitet für mich. Es hat alles geklappt“, fügte der Allrounder an.

Nachdem Team Sunweb an den ersten beiden Tagen der Oman-Rundfahrt nicht in die Entscheidungen hatte eingreifen können, gelang das an der zweiten Bergankunft umso beeindruckender. Deshalb konnte auch Sportdirektor Marc Reef gegenüber radsport-news.com zufrieden feststellen: "Ein toller Tag für uns. Und auch der Lohn für harte Arbeit. Die Mannschaft hat Sören die Etappe über gut geschützt, er musste nichts tun. Zwei Kilometer vor dem Ziel war er an fünfter Stelle. Und dann hat er durchgezogen.“

Dagegen war auch Rui Costa machtlos, der wie schon gestern einem Konkurrenten den Vortritt lassen musste. "Zwei Mal Zweiter jetzt, ja, aber das bedeutet kein schlechtes Omen. Gestern wie heute lag mir der Berg nicht ganz. Ich war dabei, habe mein Bestes versucht. Und ich bin damit zufrieden“, sagte der ehemalige Weltmeister im Ziel zu radsport-news.com.

Angesichts des knappen Rückstands auf Hermans gilt der 30-Jährige nun als einer der Favoriten auf den Gesamtsieg, für den Fabio Aru (Astana) wohl nicht in Frage kommt. Der Italiener handelte sich wie schon gestern einige Sekunden Rückstand ein und fiel vom sechsten auf den neunten Gesamtrang zurück. Da er bereits 25 Sekunden Rückstand auf das Rote Trikot aufweist, dürfte sein Team  am Green Mountain wohl auf Fuglsang setzen, den Gesamtdritten von 2016. Keine Blöße gab sich auch der Vorjahreszweite Romain Bardet (Ag2R), der als Siebter zeitgleich mit Andersen ins Ziel kam und als neuer Gesamtsechster 21 Sekunden hinter Hermans liegt.

Schon nach wenigen Kilometern ließ das Feld die Gruppe des Tages ziehen. Matthew Brammeier (Aqua Blue Sport), Feng Chun Kai (Bahrain-Merida), Bert Van Lerberghe (Sport Vlaanderen), Gavin Mannion (UnitedHealthcare), Kazushige Kuboki (Nippo - Vini Fantini) und Frantisek Sisr (CCC Sprandi Polkowice) fuhren sich in der ersten Rennstunde einen Vorsprung von rund vier Minuten heraus, ehe Hermans‘ Team im Feld die Kontrolle übernahm und zur Aufholjagd blies.

Unterstützt von Astana und Katusha-Alpecin, gelang es BMC, den Rückstand schnell um die Hälfte zu reduzieren. Als 15 Kilometer vor dem Ziel die Flucht des Sextetts beendet war, kam es bei hohem Tempo zu Positionskämpfen, bei denen die Teams ihre Kapitäne zu lancieren versuchten. Am Fuß des drei Kilometer langen Schlussanstiegs ging der Kolumbianer Julian Arredondo (Nippo - Vini Fantini) in die Offensive, musste dann aber mitansehen, wie Laurens De Plus (Quick-Step Floors) an ihm vorbeizog.

Doch auch der Belgier war zu früh angetreten, wurde von den Verfolgern auf den letzten Metern noch gestellt und landete schließlich auf Rang vier. "Als sie mich eingeholt haben, habe ich natürlich gedacht: Bullshit. Ich hatte mich so auf meinen ersten Sieg gefreut. Er war auch zum Greifen nah. Aber dann hat Hermans Druck gemacht und sie sind herangekommen. Einfach frustrierend“, so De Plus zu radsport-news.com."

Im finalen Bergaufsprint erwies sich schließlich Andersen als der stärkste Fahrer bestätigte eindrucksvoll seine Explosivität in kürzeren Anstiegen. "Wir freuen uns, dass er eine solche Entwicklung genommen hat. Wir sehen ihn als Klassikerfahrer und hoffen dort auf eine gute Zukunft mit ihm“, beurteilte Reef die Chancen des Dänen.

Tageswertung:
1. Søren Kragh Andersen (Sunweb)
2. Rui Costa (UAE Abu Dhabi) s.t.
3. Ben Hermans (BMC)
4. Laurens De Plus (Quick-Step Floors)
5. Jakob Fuglsang (Astana)
6. David de la Cruz (Quick-Step Floors)
7. Romain Bardet (Ag2R)
8. Merhawi Kudus (Dimension Data)
9. Fabio Aru (Astana) +0:04
10.Lachlan Morton (Dimension Data) s.t.

Gesamtwertung:
1. Ben Hermans (BMC)
2. Rui Costa (UAE Abu Dhabi) +0:02
3. Jakob Fuglsang (Astana) +0:10
4. Merhawi Kudus (Dimension Data) +0:18
5. David de la Cruz (Quick-Step Floors) +0:21


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