Ein neues "8bar Adventure"

Mit dem Renner auf die Schneekoppe: 25 Prozent auf Kopfsteinpflaster

Von Stefan Schott

Foto zu dem Text "Mit dem Renner auf die Schneekoppe: 25 Prozent auf Kopfsteinpflaster"
| Foto: Stefan Haehnel/ recentlie.com

04.03.2016  |  Bei ihrer Suche nach einem neuen “8bar-Adventure” sind Max und Stefan auf das Riesengebirge gestoßen, das von Berlin am schnellsten zu erreichende Mittelgebirge, das entlang der tschechisch-polnischen Grenze liegt.

Die Schneekoppe, tschechisch “Snezka” genannt,
ist mit 1602 m der höchste Punkt des Riesengebirges. Zum Gipfel der Schneekoppe gibt es auf der polnischen Seite einen 10 km langen Kopfsteinpflaster-Weg - eigentlich nur für Mountainbiker befahrbar.

Das Ganze mit Rennrädern zu wagen, haben vorab befragte lokale Rad-Helden für verrückt erklärt. Neben den schlechten Straßenverhältnissen und einer Steigung bis zu von 25 Prozent gibt's zudem ein generelles Fahrverbot für Fahrzeuge aller Art, inklusive Fahrräder.

Aber jeder, der Stefan und Max kennt, weiß,
dass die Beiden das nur noch mehr anspornt...

Der Ort Sosnowka, der rund 20 Kilometer vom Gipfel der Schneekoppe entfernt liegt, ist unser Ausgangspunkt. Als wir ankommen, ist es bereits dunkel, und wir haben keine Ahnung, was uns am nächsten Morgen erwartet.

Der Wecker klingelt um 7 Uhr.
Als ich aus dem Fenster schaue, ist durch den sehr dichten Nebel nichts zu sehen. Eine Stunde später sitzen wir trotzdem auf den Rädern.

Die ersten Kilometer können wir uns im Tal locker einrollen, doch dann wird es langsam steiler. Bis nach Karpacz, ein bekannter Tourismus-Ort mit eher hässlichen Betonbauten, ist die Straße noch asphaltiert.

Als wir dann die Abzweigung Richtung Schneekoppe nehmen, fängt das Kopfsteinpflaster an - zuerst noch schön gleichmässig, und mit nur kleinen Fugen. Ein paar hundert Meter später müssen wir Eintritt für den Nationalpark bezahlen, und werden von der Kassiererin eindrücklich darauf hingewiesen, dass wir innerhalb des Nationalparks nicht radfahren dürfen.

Sie lässt uns erst passieren, als wir versichern,
dass an Fahren mit unseren dünnen Reifen sowieso nicht zu denken ist. Und tatsächlich: Der Untergrund verschlechtert sich sofort nach dem  Eingang - mehr ein Stein- als ein Kopfstein-Pflaster.

Die Lücken zwischen den Steinen sind fünf bis 15 cm groß, und eine gleichmäßige Anordnung ist nicht zu sehen. Plötzlich bin ich nicht mehr sicher, ob es eine gute Idee war, hier mit neuen Carbon-Laufrädern zu fahren…

Nachdem wir die ersten hundert Meter geschoben haben,
sind die Parkwächter außer Sichtweite. Wir springen auf die Bikes, und versuchten zu fahren. Die Steigung liegt konstant bei rund 15 Prozent, und wir kommen gerade mal mit sechs bis zehn km/h voran.

Ich fokussiere meinen Blick auf den Boden, und habe nur die nächsten paar Meter im Blickfeld, um die richtige Linie zu finden. Doch langsam fängt es an, Spaß zu machen - fast wie ein Computerspiel: Wer den Fuß absetzt, verliert ein Leben.

Nach ein paar Kilometern wird es mit 25 Prozent richtig steil.
Solange die Steine trocken sind, ist Fahren noch möglich. Durch den Morgentau rutschen unsere Reifen jedoch an manchen Stellen durch, und wir müssen schieben, bis wir weiterfahren können.

Als wir die Baumgrenze erreichen, ist der Nebel verflogen, und es wird sonnig. Ein paar Kurven später sehen wir den Gipfel der Schneekoppe. Die letzten zwei Kilometer gibt's nochmal richtig schlechten Untergrund, mit ein paar echt steilen Rampen. Dazu kein Baum weit und breit, und der Wind bläst direkt von vorne.

Als wir endlich am Gipfel ankommmen, ist die Sicht atemberaubend.
Wir genießen das Ganze eine halbe Stunde lang, und gehen dann den Rückweg an. Zwei Kilometer unterhalb des Gipfels beginnt ein Lift, den wir kurzentschlossen bis nach unten nehmen: Das Gerüttel bergab wollen wir uns dann doch ersparen. Auch meine Carbon-Felgen atmen auf...

Stefan Schott
ist Gründer und Inhaber der Berliner Fixie- und Rennrad-Schmiede "8bar".
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