2200 km, 30 000 hm - nonstop

Race Around Austria: Strasser mit neuer Rekord-Zeit im Ziel

Von Peter Maurer und Martin Roseneder

Foto zu dem Text "Race Around Austria: Strasser mit neuer Rekord-Zeit im Ziel"
| Foto: Manuel Hausdorfer/ limeArt

16.08.2015  |  (Update 18/30) - Um 26 Minuten nach Mitternacht erreichte mit dem Steirer Christoph Strasser der Solo-Sieger das Ziel des "Race Around Austria" in St. Georgen im Attergau. Der 32-Jährige aus Kraubath gewinnt nach 2014 das "härteste Radrennen Europas" erneut.

In einer neuen Rekordzeit von 3 Tagen, 14 Stunden, 44 Minuten
spulte der österreichische Rennfahrer die 2200 Kilometer und 30 000 Höhenmeter ab - mit insgesamt nur einer knappen Stunde Schlaf in den vergangenen vier Tagen.

„Ich bin sehr glücklich. Das war eines der besten Rennen meines Lebens“, strahlte Christoph Strasser, nachdem er heute sechs Stunden geschlafen hatte: „Mir geht es sehr gut, nur die Stimme klingt noch ziemlich kratzig.“

In den vergangenen vier Tagen hatte der Extrem-Radsportler
nur eine knappe Stunde Schlaf: „Das war so nicht geplant. Bei der Hälfte des Rennens wurde uns zum ersten Mal bewusst, dass wir den Rekord knacken können", erzählte Strasser im Ziel: "Deshalb habe ich auf weitere Schlafpausen verzichtet - und es hat einfach funktioniert.“

Nachdem er den ersten Tag durchgefahren war, legte Christoph Strasser jeden Tag lediglich  20-minütige "Powernaps" ein. Rund 5000 Zuschauer empfingen Strasser bei seiner Ankunft zur nächtlichen Stunde.

„Was sich hier abspielt, ist jedes Jahr aufs Neue ein Wahnsinn.
Hier ist ja mehr los als bei einem Fußballspiel“, sagte Strasser nach dem Finish. Aber nicht nur das Zielgelände bot einen Hauch von Tour de France für das Fahrerfeld. Mehrere Fan-Zonen entlang der Strecke sorgten für gut gelaunte Athleten.

„Am Großglockner waren heuer  viele Fans extra mit Bussen angereist, um die Fahrer anzufeuern. In unserem Sport sind wir nicht drauf aus, im Mittelpunkt zu stehen. Die Wertschätzung, die wir hier erfahren ist einfach sensationell“, so Strasser weiter.

Unter den zahlreichen Zusehern überraschten zwei
Strasser besonders. Zum einen wartete mit Severin Zotter ein langjähriger Freund, Trainings-Kollege und Konkurrent, und zum anderen sein Idol und Vorbild aus Kindheitstagen, Wolfgang Fasching.

„Mir treibt es fast die Tränen in die Augen, wenn ich an die Stimmung bei seiner Ziel-Ankunft denke. Es freut mich riesig, dass er es geschafft hat, und es beeindruckt mich auch, in welcher Weise er es geschafft hat“, erzählt der diesjährige "Race Across America"-Sieger Zotter.

Wenige Monate zuvor ließ er sich selbst in Annapolis feiern,
während Christoph Strasser das Rennen aufgeben musste. Auch der dreifache RAAM-Sieger Wolfgang Fasching jubelte mit Strasser, und war mehr als beeindruckt von der Kulisse in St. Georgen:

„Pure Gänsehaut-Stimmung. Unglaublich die Leistung von Christoph und der minutenlange Applaus von so vielen Zusehern und Fans wiegen die Anstrengungen der Rekordfahrt auf“.

Strasser ging das Rennen 2015 verhaltener an
als im letzten Jahr. „Mein Fokus zu Beginn lag auf der Gesundheit. Ich wusste, dass ich ein schnelles Rennen abliefern kann. Allerdings wollte ich keinen erneuten Ausfall riskieren. Die Hitze in den 24 Stunden war heftig. Aber auch meine Konkurrenten konnten nicht schneller“, erinnert sich Strasser.

Im vergangenen Jahr stellte Christoph mit 3 Tagen, 15 Stunden und 24 Minuten eine neue Rekordmarke auf. „Wie gut diese Leistung im Vorjahr war, wurde mir erst heute bewusst: 2014 hatten wir vier Tage Dauerregen. Und durch die vielen Kleidungswechsel und langsameren Abfahrten in den Alpen habe ich viel Zeit im Vergleich zu heuer verloren", so Strasser.

"Heuer hatten wir die extreme Hitze,
und der erste Tag war der schlimmste für mich. Ich habe Leute überholt, die saßen im Schatten, oder mussten kotzen. Ich saß immer im Sattel, auch wenn ich in den ersten 24 Stunden langsamer war. Aber es lief von Tag zu Tag besser und ich habe mich heuer nur auf meine Leistung und nicht auf die Konkurrenten fokussiert.“

In den vergangenen vier Tagen erlebte Christoph Strasser auch die eine oder andere Schrecksekunde: „Wie am ersten Nachmittag, als vor mir im Waldviertel bei 70 km/h ein fettes Tier über die Straße lief. Da hätte alles schnell vorbei sein können.“

Jetzt warten ein paar ruhigere Tage auf den Steirer,
der sich absolut froh über die W.O.-Entscheidung beim diesjährigen Race Across America zeigt: „Das war die richtige Entscheidung, nach dem Lungeninfekt auszusteigen. Wäre ich weitergefahren, hätte ich das Race Around Austria sicher nicht gewonnen.“

Peter Maurer

ist Pressesprecher des "Race Around Austria".
Martin Roseneder
ist Pressesprecher von Christoph Strasser.

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