1. September - 119 km - Rennbericht Merkur Cycling Team

Bremen-Challenge: "große Pläne + schmerzliche Erfahrungen"

Von Friedrich Schweizer

Foto zu dem Text "Bremen-Challenge:
| Foto: Merkur Cycling Team

07.09.2013  |  Liebe Radsport-Freunde, der Herbst-Anfang hielt für uns ein ereignisreiches Renn-Wochenende bereit. Diesmal besuchte der "German Cycling Cup" (GCC) die schöne Stadt Bremen, wo ein 19 km langer Stadtkurs abgesteckt war. Für uns galt es, sieben Runden, also 119 km zu fahren.

Wir, das Merkur Cycling Team, hatten Großes vor -
jedoch gingen unsere Pläne nicht so richtig auf. Sport wird eben nicht am Reißbrett entschieden, sondern auf der Rennstrecke. Das musste ich leider dieses Wochenende schmerzlich am eigenen Körper erfahren.

Das Rennen wurde pünktlich um 12:30 Uhr gestartet, und alle Augen blickten auf unseren Top-Fahrer Daniel Knyss, der die letzten beiden Jahre das Rennen gewinnen konnte. Schon im Lauf der ersten Runde, nach knapp 17 km setzte ich eine kleine Attacke am Anstieg zur Stephanie-Brücke, die am Ende rennentscheidend werden sollte.

Zusammen mit dem späteren Sieger,
Christian Müller und Marcel Wüst hatten wir innerhalb kurzer Zeit einen kleinen Vorsprung aufs Feld, den wir zunächst stetig ausbauten. Der Hintergedanke war, das Team Strassacker, unseren direkten Konkurrenten im Kampf um den Gesamtsieg der Team-Wertung, zum Arbeiten zu zwingen.

Als dann nach einigen Kilometern Holger Koopmann aus diesem Team zusammen mit zwei weiteren Fahrern das Loch schließen konnte, wuchs zwar unsere Gruppe auf eine aussichtsreiche Größe für 100 km Flucht. Die Lage in der Teamwertung war somit jedoch wieder neutralisiert.

Da wir nicht nur die Teamwertung gewinnen wollten,
sondern auch Daniel in der Einzelwertung aussichtsreich positionieren, ließ ich die Führung in der Gruppe aus und hoffte, dass mein Team, das sich vor dem Feld eingereiht hatte, das Loch zur Gruppe wieder schließen könnte.

Aus dieser Arbeit resultierte eine erneute Attacke, die weitere vier Fahrer in unsere Spitzengruppe brachte - darunter mein Teamkollege Christian Dengler, und ein weiterer Fahrer des Teams Strassacker. Es zeichnete sich immer mehr ab, dass diese nun zehn Mann starke Gruppe den Sieg unter sich ausmachen würde.

Christian und ich fühlten uns gut,

und waren in der prima Position, keine Führung machen zu müssen, da es eigentlich nicht unser Ziel war, als Ausreisser anzukommen. Doch dann, zwei Runden vor Schluss, als nur noch knapp 30 km zu fahren waren, erlebte ich mein persönliches Waterloo, als ich innerhalb von wenigen Metern physisch vollkommen einknickte.

Es war, als hätte mir jemand den Gashahn abgedreht, obwohl ich mich ansonsten gut fühlte. Ich konnte plötzlich das Tempo nicht mehr halten, und musste nicht nur die Gruppe ziehen lassen, sondern bekam überhaupt Probleme die Kurbel weiter zu bewegen.

Immer noch völlig ratlos, was gerade geschehen war,

wurde mir bewusst, dass ich soeben unsere gute Ausgangslage ins Gegenteil gekehrt hatte. Auf diesem Weg möchte ich mich noch mal bei meinem Team für diesen Aussetzer entschuldigen, und mich für die positiven Worte meiner Teamkollegen bedanken, die mich gleich nach Zieleinlauf versuchten wieder aufzubauen. Vielen Dank - ihr seid die Besten!

Wie erwartet, setzte die Spitzengruppe ihren Weg Richtung Ziel erfolgreich fort, und Christian Müller vom Team Graakjaer konnte nach Dresden und Mecklenburg in Bremen seinen dritten Sieg in Folge feiern. Dabei verwies er Thorsten Blatz und Oliver Rech auf die weiteren Plätze.

In der Team-Wertung gelang

Strassacker der Sieg vor dem Team Graakjaer und uns, dem Team Merkur-Druck auf dem dritten Platz.

Bis zum Saison-Abschluss in Münster erwarten uns nun noch drei weitere Rennen, in denen wir alles dafür geben werden, sowohl in der Teamwertung als auch in der Einzelwertung das Blatt erneut zu wenden. Schon bald geht es weiter am Nürburgring, dem wohl bergigsten Rennen des "German Cycling Cup".

Bis dahin,
euer Friedrich

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