21. / 22. Juli - Kelheim/ Donau - Teilnehmer-Bericht

24-Stunden-Rennen Kelheim: Party, Rennen, Dramen, Happy-End

Von Barnim-Biker

Foto zu dem Text "24-Stunden-Rennen Kelheim: Party, Rennen, Dramen, Happy-End"
Bergwertung am Stausacker Berg | Foto: RSC Kelheim eV

25.07.2012  |  Ein Saison-Höhepunkt für den Barnim-Biker und sein BB-Bike-Team ist das 24-Stunden-Rennen in Kelheim, das seit 1997 und damit zum 16.mal ausgetragen wird. Entsprechend professionell war die gesamte Organisation...

Die Strecke:

Ein Rundkurs über knapp 17 km, ein Drittel Anstieg, der Rest Abfahrt oder flach. 180 Höhenmeter mussten in jeder Runde überwunden werden.

Teilnehmen können sowohl Einzel-Starter, als auch Herren-, Damen- und Senioren-Teams (Mindestalter aller Fahrer 250 Jahre) sowie "Mixed Teams" mit mindestens zwei Damen. Jedes Team besteht aus maximal fünf Fahrern.

Diese nüchternen Fakten könnten den Eindruck eines „normalen“ Jedermann-Rennens erwecken. Doch Kelheim ist ganz anders. Schon am Frreitag war in der hübschen Kelheimer Altstadt Party-Stimmung angesagt, mit Nudel-Party, italienischer Live-Musik, Vespa-Corso und Modenschau.

Und am Sonnabend hatten sich lange vor dem Start hunderte Menschen im großen Festzelt eingefunden. Tolle Musik und ein richtiger „Einheizer“ hinterm Tresen sorgten von Anfang an für eine gute Stimmung.

Der Start:
Pünktlich 14 Uhr wird das Rennen im Stadtzentrum angeschossen - bei strömenden Regen! Rund tausend Sportlerinnen und Sportler machen sich auf in ein langes Rennen. Die Ersten sind schon nach rund 23 Minuten wieder zurück an der Wechselzone. Was sich dann im Festzelt abspielt - einfach sensationell: Die Menschen toben, und feueren jeden ankommenden und abfahrenden Radrenner mit frenetischem Applaus an - immer wieder angestachelt von Moderator Armin Wolf.

Da die Teilnehmer direkt durch das Festzelt fahren, sind die Zuschauer so nah am Geschehen wie selten. Party-Stimmung gibt es auch unterwegs: Besonders an den Anstiegen haben sich große Gruppen von Fans zusammengefunden, die dort feiern, und die Renner immer wieder ermutigen.

Denn bei aller guter Stimmung unter den Zuschauern - die Runden mussten wir selber fahren. Das BB-Bike-Team hatte sich eine 2-1-2-1-1-Taktik ausgedacht, das hieß unsere zwei besseren Fahrer sollten immer zwei Runden hintereinander fahren, die anderen jeweils eine Runde.

Regen bis in die Nacht
Bis in die Nachtstunden fuhren wir fast immer im Regen. Nach jedem Wechsel mussten also auch die Sachen gewechselt und dann getrocknet werden. In der Nacht war zwar jeder Renner mit Licht unterwegs; dennoch war die Straße manchmal nur zu erahnen. Bei Abfahrten mit Tempo um 60km/h half oft nur, dem kleinen roten Punkt hinterherzuhetzen, der in einiger Entfernung vor einem tanzte - und zu hoffen, dass der Vordermann nicht in den Graben fährt....

Kurz nach Mitternacht machte eine unserer Damen planmäßig eine längere Pause. Der Barnim-Biker übernahm dann einen Wechsel zusätzlich, doch dadurch verkürzten sich auch die Pausen zur Erholung. Dann passierte es: Wadenkrampf und Muskelverhärtung. Ein Start war erstmal nicht mehr möglich, und nun mussten unsere zwei Besten (Olaf und Christian) noch mehr arbeiten.

Aber wir sind ja keine Fußballer, sondern Radrenner,  es muss also irgendwann wieder weitergehen. Um 12.15 Uhr geht Olaf auf seine letzte Runde, der Barnim-Biker übernimmt um 12.45 Uhr. Zuvor hat er noch mal an einem kleinen Anstieg geprobt – wird die Wade halten? Der Biker muss spätesten gegen 13.25 Uhr den Staffelstab übergeben, damit Christian die letzte Runde sicher vollenden kann.

Runden-Gewinn um Sekunden verpasst
Denn Punkt 14 Uhr fällt der Schuss, der das Rennen beendet. Wer bis dahin nicht über die Ziellinie gefahren ist, kann seine Runde nicht mehr in die Wertung einbringen. Einige verpassen nur um Sekunden diesen Moment.

Als das Rennen dann zu Ende ist, und die Sieger ihre Ehrenrunde im Festzelt drehen, ist die Stimmung unbeschreiblich -nicht anders als später bei der Siegerehrung. Ganz Kelheim, so scheint es, ist versammelt, um einen Applaus abzuliefern, wie man es nur von ganz großen Sportveranstaltungen her kennt.
Wir werden nächstes Jahr wieder nach Kelheim kommen...

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