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17.08.2005 | Nachdem heute Morgen alle Startvorbereitungen beendet waren, begann der Nieselregen. Na toll. Nasse Straßen auf der ersten Etappe. Dafür konnten wir einige Stunden später die erste Siegerehrung aber im vollen Sonnenschein genießen. Auf Platz zwei: unser Ralf Wodinsky – Teamwertung: Picardellics Team 1 auf Platz 3. Aber schön der Reihe nach.
Heute standen 104 km auf dem Tourplan. Pünktlich 11:55 durfte der Bürgermeister von Neuötting mit dem Colt spielen und den Startschuss abfeuern. Bei regennasser Straße ging es erst einmal 15 km im kontrollierten Renntempo (mit knapp 40 Sachen) durch bayerische Dörfer. Matthias und der Vorjahreszweite Florian Rothe (Team Strassacker) fuhren direkt hinter dem Führungsfahrzeug. Wir anderen reihten uns im vorderen Bereich mit ein. Bei der ersten Etappe ist es immer gefährlich, im hinteren Feld zu fahren. Bei Ortsdurchfahrten mit engen Straßen und vielen Kurven müssen alle Fahrer erst mit der Situation klarkommen, so dass es in so einem dichten Feld wirklich eng wird.
Nach Rennfreigabe ruckte es noch einmal im Feld und das Tempo pegelte sich so um die 42 km/h ein. Thomas, Dirk und ich beteiligten sich wie abgesprochen immer wieder an der Führungsarbeit. Hin und wieder gab es schon kleinere trockene Straßenabschnitte. Wir waren alle vorne im Feld verteilt und Matthias konnte die ganze Sache vermeintlich ganz ruhig von hinten beobachten. Bei Kilometer 42 ging es in ein Waldstück, leicht abschüssig in eine Rechtskurve, der Asphalt wieder nass – da gab es rechts vor Matthias einen Sturz. Eine Welle ging durchs Feld, und der Vorjahressieger konnte diese Situation nur durch einen Lance-Armstrong-Ausritt über eine Wiese entschärfen. Ich, direkt dahinter, dachte schon ans Ende all unserer Träume. Matze aber mal wieder Herr der Lage – rauf aufs Rad und weiter. Danny und Dirkus fuhren uns dann wieder an das Feld heranfahren.
Dann hebt Matze plötzlich den Arm - Platten. Er lässt sich wieder zurückfallen und bekommt sofort vom Giant-Radservice ein neues Hinterrad. Leider wartet die Spitzengruppe nicht auf uns. Mit Lutz, Danny, Dirkus, mir und Eisi von den Blue Essentials versuchen wir im Mördertempo die verlorenen dreihundert Meter wieder zuzufahren. Danny, Lutz und ich können dies nicht so lange durchhalten. Dirk und Eisi führen Matze wieder ans Feld und benötigen dann eine ordentliche Verschnaufpause.
Die restlichen 40 km sammeln wir einige zurückgefallene Fahrer ein. In dieser etwas langsamer fahrenden Verfolgergruppe haben wir endlich Luft und genügend Muße, so dass wir hier erstmals bemerken, wie viele Zuschauer doch an der Strecke stehen und auch uns noch begeistert anfeuern.
Mit 12 Minuten Rückstand kommen wir ins Ziel und sehen sofort die große Gruppe blauweißer Picardellics glücklich und erschöpft ihre Rennerlebnisse austauschen.
Eine halbe Stunde später stehen wir alle bei der Siegerehrung und machen richtig Krach, als Ralf für seinen zweiten Platz einen Kufsteinhut überreicht bekommt.
Im Giant-Village bekommen wir reichlich zu essen, können duschen, werden massiert und auf einer großen Leinwand sehen wir die Zieleinfahrt der Profis.
Jetzt müssen wir aber los. Nach Innsbruck. Es wird verdammt bergig morgen.
Viele Grüße
EuerJan
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