Teutenberg klettert gut, kann aber nicht mehr sprinten

Neoprofi Brennan schießt in Polen zum 11. Saisonsieg

Von Kevin Kempf

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Matthew Brennan hatte im Ziel der 5. Etappe der Polen-Rundfahrt scheinbar leichtes Spiel und siegte souverän. | Foto: Cor Vos

08.08.2025  |  (rsn) – Mindestens 350 Meter dauerte der Sprint von Matthew Brennan (Visma – Lease a Bike), der ihm den Sieg auf der 5. Etappe der Polen-Rundfahrt (2.UWT) beschert hat. Im ansteigenden Finale in Zakopane schoss er wie mit dem Katapult abgefeuert aus der Mitte des dezimierten Feldes nach vorn, am 300-Meter-Schild passierte er die letzten Konkurrenten, die allesamt keine Antwort auf den Spurt des 19-Jährigen hatten.

Ben Turner (Ineos Grenadiers) wurde zwei Tage nach seinem Sieg wie am Vortag Zweiter. Andrea Bagioli (Lidl – Trek) komplettierte das Podium vor Andrea Raccagni (Soudal – Quick-Step) und Thibaud Gruel (Groupama – FDJ). Paul Lapeira kam zeitgleich mit Brennan an und verteidigte die Gesamtführung.

Für Brennan war es der elfte Sieg in seiner ersten Saison als Berufsradfahrer, öfter haben es dieses Jahr nur Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) aufs höchste Podest geschafft. Auf WorldTour-Niveau Brite zuvor bereits zweimal in Katalonien und einmal in der Romandie erfolgreich. Auf den Sprints der bisherigen Etappen der Tour de Pologne musste er noch für Olav Kooij - der den Auftakt der Rundfahrt für sich entschieden hatte, in Zakopane aber bergauf nicht folgen konnte - arbeiten.

Teutenberg überzeugt auch ohne Sprint

"Ich bin hierhergekommen, um eine Etappe zu gewinnen. Als Team waren wir sehr motiviert, dieses Ziel zu erreichen“, sagte Brennan im Ziel. "Olav ist auch dabei – er war der Beste auf der ersten Etappe – aber wir sind immer noch hungrig nach weiteren Siegen, daher bin ich froh, dass ich die harte Arbeit des Teams krönen konnte. Ich bin sehr glücklich.“

Als einziger Deutscher erreichte Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek) das Ziel mit dem 38-köpfigen Peloton. Er war der letzte Fahrer, der den Cut am letzten Hügel schaffte. Auf der Zielgerade konnte er aber nicht mehr ins Geschehen eingreifen. Seine Mannschaft fuhr mit zwei Helfer für Bagioli.

Im Klassement liegt Lapeira weiter acht Sekunden vor Victor Langellotti (Ineos Grenadiers). "Am letzten Anstieg war das Tempo sehr hoch, so blieb es auch bis ins Ziel", so Lapeira. "Ich fühle mich gut. Natürlich bin ich etwas müde, aber auf dem Rad läuft alles gut. Morgen wird eine sehr harte Etappe. Wir werden sehen, wie es läuft, aber ich möchte das Gelbe Trikot verteidigen.“ Timo Kielich (Alpecin – Deceuninck) verteidigte das Bergtrikot, Turner das für die Punktewertung.

So lief die 5. Etappe der Polen-Rundfahrt:

Jensen Plowright (Alpecin – Deceuninck), Patrick Gamper (Jayco – AlUla), U23-Vizeweltmeister Martin Svrcek (Soudal – Quick-Step) und U23-Europameister Huub Artz (Intermarché – Wanty) bildeten die Gruppe des Tages, die dem Peloton bis zu 6:30 Minuten enteilte. Mit noch 82 zu fahrenden Kilometern begann Artz in einer Abfahrt plötzlich laut zu fluchen. Er hatte scheinbar Materialprobleme und stürzte kurz danach in einer Linkskurve, was ihn zu weiteren Flüchen animierte.

Der Niederländer konnte aber schnell wieder aufstehen und mit neuem Material seinen Weg fortsetzen. Er konnte die 30 Sekunden Rückstand zu Spitze wieder wettmachen und das Feld lag 75 Kilometer vor dem Ziel noch 4:30 Minuten zurück. Gamper sicherte sich 10 Kilometer später den zweiten Bergpreis des Tages, nachdem er den ersten auch schon für sich entschieden hatte. Kielich war beide Male aufmerksam und sammelte im Feld die Restpunkte ein.

Das Streckenprofil der 5. Etappe der Polen-Rundfahrt | Foto: Veranstalter

Anschließend plätscherte das Rennen bis zur 20-Kilometer-Marke vor sich hin. Dort verschärfte Plowright an einer kleinen Welle das Tempo und lediglich Artz konnte mitgehen. Das spielte sich aber nur noch eine knappe Minute vor dem Feld ab. Das Duo legte 6,5 Kilometer zurück, bevor der Intermarché-Fahrer den Australier am letzten Anstieg, der keine Klassifikation erhalten hatte, abschüttelte.

Mit noch 11,5 zu fahrenden Kilometern holte die Meute den Spitzenreiter ein. Bahrain Victorious hatte bergauf allerdings das Tempo so hoch gehalten, das nur noch rund 40 Athleten übrig blieben. Da die Kuppe noch immerhin nicht in Sicht war, gab es nun zahlreiche Angriffe. Mit minimalem Vorsprung nahm Marco Frigo (Israel – Premier Tech) die Abfahrt 9,8 Kilometer als Erster in Angriff.

Das Abenteuer des Italieners dauerte allerdings nicht lang, denn bergab schossen Alberto Bettiol (XDS – Astana) und Jan Christen (UAE – Emirates – XRG) an ihm vorbei. Mit acht Sekunden Vorsprung kam das Duo mit noch sechs zu fahrenden Kilometern unten an. Die Zwei guckten sich aber viel an und um, wodurch das Feld 1500 Meter vor dem Ziel unter Leitung von Red Bull wieder heraneilte.

Lidl – Trek übernahm danach das Anziehen des Sprints mit Sam Oomen. Doch aus der Mitte der Gruppe kam Brennan im Alleingang an seinen Kollegen vorbeigesprintet. Als er an der Spitze vorbeizog, riss er sofort eine Lücke. Turner probierte die wieder zu schließen, was ihm aber nicht gelang.

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