14. bis 20. Aug. - 2200 km, 30 000 hm

Race Around Austria: Philipp Kaider gewinnt “Extreme“-Runde

Von Martin Roseneder

Foto zu dem Text "Race Around Austria: Philipp Kaider gewinnt “Extreme“-Runde"
Philipp Kaider am Zielstrich | Foto: Martin Granadia

20.08.2023  |  Der Niederösterreicher Philipp Kaider hat am Samstag die 15. Auflage des "Race Around Austria presented by evil eye" gewonnen. Der amtierende 24-h-Weltmeister finishte in einer Zeit von drei Tagen 17 Stunden 47 Minuten klar vor Mario Thallinger. Die beiden Ultra-Athleten hatten sich bis zum letzten Tag ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Beim RAA 1500 stellte Lokal-Matador Michael Hofer einen neuen Streckenrekord auf.

Das Jahr 2023 entwickelt sich für den Ultra-Radfahrer Philipp Kaider zur Traum-Saison: Sieg beim Race Around Niederösterreich Ende Mai, Ende Juni stellte er für die 673 Kilometer lange Österreich-Durchquerung von Feldkirch nach Nickelsdorf mit 19 Stunden einen neuen Weltrekord auf. Und gestern gewann der Semi-Profi, der als Krankenpfleger arbeitet, die 15. Auflage des Race Around Austria (RAA).

Kaider im Ziel rund 2,5 h vor Thallinger
Kaider siegte im Start- und Zielort St. Georgen im Attergau über die 2200 Kilometer lange Distanz mit 30.000 Höhenmeterklar vor dem Oberösterreicher Mario Thallinger, der drei Tage 20 Stunden 15 Minuten benötigte. Rang drei holte Daniel Schneider in 4 Tagen 17 Stunden 23 Minuten. Pech hatte indes der deutsche Mit-Favorit Martin Moritz, der am Freitag das Rennen wegen Fiebers beenden musste.

Die beiden Spitzenfahrer des Race Around Austria könnten unterschiedlicher nicht sein: Philipp Kaider gilt als Zeitfahr-Spezialist, Mario Thallinger ist einer der besten Kletterer der Ultra-Szene, was sein Sieg beim "Glocknerman" beweist.

Auch in Sachen Schlaf-Konzept hätten ihre Taktiken nicht unterschiedlicher sein können: Thallinger minimierte seine Schlafpausen auf 20 Minuten jede Nacht, Kaider hielt sich an einen minutiösen Plan: "Ich hatte einen eher konservativen Schlaf-Zyklus: Die erste Nacht fuhr ich durch, in der zweiten und dritten gab es je 80 Minuten Schlaf und in der vierten Nacht noch 40 Minuten."

Kopf-an-Kopf-Duell bis zum letzten Tag
Nach einem total verregneten Auftakt waren dann die Sonne und Hitze ständige Begleiter. Bis auf eine Schrecksekunde, die Kaider erwischte: "Bei Mittersill vor dem Paß Thurn kam ich in das Mega-Unwetter, da wäre mein Rennen schon fast vorbei gewesen." Kaider und Thallinger lieferten sich über die vier Tage ein echtes Kopf-an-Kopf-Duell: Bis zum letzten Tag lagen sie bei allen Zeit-Stationen immer nur Minuten auseinander.

Philipp Kaider im Ziel in der "Raiffeisen-Arena" in St. Georgen: "Ein Wahnsinnsjahr und Wahnsinnssieg heute; das härteste Radrennen Europas zu gewinnen ist unbeschreiblich. Das Jahr läuft so super für mich, im Herbst will ich in den USA meinen 24-Stunden-Weltmeistertitel verteidigen. Das RAA war ein harter Kampf gegen Mario. Da ich zwölf Stunden hinter ihm ins Rennen ging, wusste ich seine Durchgangszeiten."

Kaider weiter: "Seine Pace hat mich schon verwundert - auch wenn ich wusste, dass Mario auf Schlafpausen verzichtet. Ich dachte mir, irgendwann muss es ihm den Stecker ziehen - das ist dann auch passiert. 

Neuer 1500-km-Rekord von Michael Hofer
Ein unglaubliches Rennen bestritt auch Lokal-Matador Michael Hofer aus Julbach. Mit zwei Tagen, sieben Stunden und elf Minuten unterbot er den bisherigen Rekord von Philipp Kaider um zwei Stunden und eine Minute. Das Race Around Austria 1500 führt grenznah rund um Österreich, biegt allerdings nach dem Großglockner Richtung Zell am See und Saalfelden ab - eine etwas entschärfte Variante zum RAA Extreme.

Michael Hofer: "In Arnoldstein hatte ich einen massiven Einbruch, aber die fantastische Unterstützung in der Fan-Zone meiner Heimatgemeinde hat mich trotz massiver Probleme ins Ziel getragen. Es ist ein fantastischer Sieg für mich. Und Danke, dass ich im B-Block starten durfte."

Martin Roseneder ist Pressesprecher des Race Around Austria.

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