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08.07.2021 | (rsn, dk) - Vor elf Tagen startete Lachlan Morton, Profi bei EF Education Nippo, zu seiner "Alt Tour", einer alternativen Tour de France: Er will das Peloton auf dem Weg nach Paris schlagen und die gesamte Strecke der Tour samt Transfers ohne Unterstützung alleine bewältigen.
Mit der "Alt Tour" unterstützt Lachlan
zudem die gemeinnützige Organisation "World Bicycle Relief" (WBR). Lachlan hat auf seinem Weg nach Paris bereits über 3300 Kilometer zurückgelegt und über 215.000 Euro für WBR gesammelt. Hier der Bericht von gestern:
Es war eine unruhige Nacht für Lachlan, da er von einem nahen Rave wachgehalten wurde, der immer noch im Gang war, als er um fünf Uhr morgens aufwachte - nicht gerade ideale Bedingungen, und dann stand auch noch der Wechsel ses platten Vorderreifens an. Das Frühstück ist mittlerweile eine Spezialität von Lachlan - ein Liter Kuhmilch, gemischt mit Kondensmilch und Instant-Kaffee: "Milch ist ein einfacher Weg, um Proteine zu bekommen, und ich kann sie sehr gut verdauen."
Die Bedingungen waren viel härter
als am Tag zuvor, denn Lachlan hatte ständig mit starkem Gegenwind zu kämpfen. Die Realität des Lebens ohne Mechaniker traf ihn ebenfalls hart, als Lachlan Probleme mit der Schaltung bekam: Der Akku der elektrischen Di2-Schaltung war leer, so dass er die letzten 120 km mit einem Gang fahren musste.
Für die Mittagspause hielt Lachlan in Carcassonne, dem Start der 14. Etappe. Dort erzählt man ihm beim Essen die Legende, wie die Stadt zu ihrem Namen kam. Lachlan: "Carcassonne hat den Truppen von Karl dem Großen bereits fünf Jahre lang Widerstand geleistet, und die Verteidiger standen kurz vor der Kapitulation. Doch die Bewohnerin Madame Carcas dachte sich eine List aus, um Karl den Großen zu täuschen. Man brachte ihr ein Schwein und einen Sack mit Weizen. Der Weizen wurde an das Schwein verfüttert, und selbiges dann vom höchsten Turm der Stadtmauer geworfen.
Karl der Große glaubte deshalb, dass die Stadt
wohl genug Nahrung hatte, wenn sie ihre Schweine mit Weizen füttern konnten, und hob die Belagerung auf. Überglücklich über den Erfolg ihres Plans, beschlossen Madame Carcas und die Bewohner, alle Glocken in der Stadt läuten zu lassen. Einer der Männer Karls des Großen rief daraufhin: "Carcas sonne!" ("Carcas läutet") - daher der Name der Stadt." Lachlan fand es enttäuschend, dass es nur eine Legende war - aber "eine gute Geschichte".
Heute steht für Lachlan der Rest der Etappe 14 nach Quillan an, dann die 100 km lange Strecke des Transfers 14, bevor es für Etappe 15 wieder in die Berge nach Andorre-La-Vielle geht.
Rückblick: Lachlan ist am Samstag
vor einer Woche kurz nach dem Peloton aufgebrochen, um die 21 Etappen – plus jeden einzelnen Transfer – von der Bretagne nach Paris ohne Unterstützung zu absolvieren. Neben den regulären 5510 Kilometern der Strecke und mehr als 65.000 Höhenmetern wird Lachlan weitere 2400 Kilometer und 15.000 Höhenmeter bewältigen, nach seiner Einschätzung in einer Fahrzeit von 238 Stunden in 23 Tagen.
Lachlan hat zudem ein besonderes Ziel: Jeder Kilometer, den er zurücklegt, zählt als Spende. Rapha und EF Education First haben bereits jeweils 500 Fahrräder an World Bicycle Relief gespendet. Mit Hilfe der Fans können es sogar noch mehr sein: Wer an den WBR spendet, trägt dazu bei, dass noch mehr junge Menschen die Fahrräder bekommen, die sie für den Zugang zu Bildung benötigen.
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