Von „Feierabendteuern“ und „Micro-Adventures“

Bikepacking: Kleine Touren statt großer Reise

Von Gunnar Fehlau

Foto zu dem Text "Bikepacking: Kleine Touren statt großer Reise"
| Foto: Ortlieb

19.05.2020  |  Ob der große Sommer-Urlaub dieses Jahr noch drin ist? Zumindest in den Pfingst-Ferien ist man derzeit noch auf Deutschland beschränkt. Aber warum immer in die Ferne schweifen? Man kann auch mal auf kleinen Touren die eigene Umgebung erkunden... Das ist unter den Schlagworten „Micro-Adventure“ oder „Feierabendteuer“ seit einiger Zeit ein Trend, der mit den Einschränkungen durch Covid-19 weiter an Fahrt aufnehmen könnte. Der pressedienst-fahrrad hat Tips und Inspirationen zusammengetragen.

Die Idee ist so einfach wie bestechend: Man packt seine sieben Sachen und bricht zu einem Abenteuer direkt vor der Haustür auf – am besten abseits von Asphalt und bekannten Wegen. Kein langwieriges Suchen im Netz, keine aufwendige Buchung und kein wochenlanges Warten bis zum Start. Stattdessen direktes Machen und Erleben.

Die Formate sind verschieden: Die romantische Ausfahrt
mit Picknick zu zweit fällt ebenso darunter wie die Schnitzeljagd am Kindergeburtstag. Und immer spielt das Rad seine Trümpfe aus: „Mit dem Fahrrad ist man zügig und flexibel, nimmt seine Umwelt dennoch intensiv wahr“, erläutert Jasmin Schejbal vom Radhersteller Winora: „Mit dem Rad kommt man an Orte, die weder mit Bus und Bahn noch mit dem Pkw erreichbar sind – und die ganze Familie kommt dabei auf ihre Kosten.“

„Ein spezielles Rad braucht es dafür natürlich erst einmal nicht“, weiß Stefan Stiener vom Reiserad-Spezialisten Velotraum: "Natürlich gibt es besonders geländegängige und universelle Räder, die mehr Komfort, Fahrspaß und Flexibilität geben. Sie sind auf dem Markt unter den Begriffen Gravel oder Bikepacking zu finden."

In der Corona-Krise sind "Micro-Adventures" beliebt,
vor allem wenn die lang geplante Fernreise entfällt. Grundsätzlich kann zwischen Tagesausflügen und Fahrten mit Übernachtung, sogenannten „Overnightern“, unterschieden werden.

In der Szene wird nicht selten auch wild gezeltet. Aber Vorsicht: Aufgrund der Waldbrandgefahr ist in vielen Gebieten von Lagerfeuern abzuraten. Verantwortungsvoller ist es, einen Bauern vorher zu fragen, ob man seine Wiese nutzen darf, im Garten von Freunden auf dem Land zu übernachten, oder auf Netz-Portalen wie 1nitetent zu buchen.

„Ohne TUI-Reiseleitung beginnt der Spaß
erst richtig“, witzelt Firmensprecher Peter Wöstmann vom Taschen-Hersteller Ortlieb - und meint damit, dass das Freiheitsgefühl, das viele Menschen am Radfahren schätzen, mit der Auswahl des Ziels beginnt: Baggersee, Burg-Ruine, kleiner Fluss im Tal, markante Anhöhe am Stadtrand, verlassenes Waldschwimmbad, malerische Lichtung oder einsame Schutzhütte im Wald, sprudelt es aus Wöstmann heraus.
Er bricht selbst regelmäßig zu Micro-Adventures per Rad auf; sein Arbeitgeber hat eigens dafür Bikepacking-Taschen im Programm.

Corona hat gezeigt: Der Druck in Naherholungsgebieten ist besonders im Umfeld größerer Städte gegenwärtig hoch. „Wer clever ist, fährt nicht direkt in diesen Freizeit-Stau hinein“, rät Sebastian Marten vom Rad-Hersteller MTB Cycletech: „Wer antizyklisch unterwegs ist, der umgeht große Menschenaufläufe.“ Er empfiehlt, bereits früh morgens oder eben später am Tag auf Tour zu gehen.

Gerade Eltern junger Kinder sind in Corona-Zeiten
auf Kreativität angewiesen, um den Ausfall von Kita, Schule und Sportvereinen zu kompensieren. Radausflüge bieten sich an. Wichtig ist es, die Ziele nicht zu ambitioniert zu wählen und ausreichend Pausen einzulegen, sagt Markus Krill, Geschäftsführer beim Anhänger-Spezialisten Croozer: "Ein Kinderanhänger ist nicht nur ideal, um den Nachwuchs zu transportieren, sondern auch, um Spielsachen, Kleidung und Decken mitzunehmen, wenn die Sprösslinge bereits selbst pedalieren."

Solche kleinen Ausflüge oder Abenteuer sind für Kinder auch ideale Übungsfahrten für die spätere Radfahrt in Kindergarten oder Schule. Die Ziele liegen häufig verkehrsarm und sind damit gutes Übungs-Revier für angehende Radler.

Es gibt eine elementare Ausrüstung,
die auf jedem Ausflug dabei sein sollte: Ersatzschläuche, Flickzeug und eine kleine Luftpumpe; Reifenheber und Multi-Tool komplettieren das Werkzeug. „Vor der Abfahrt die Reifen richtig aufpumpen. Dabei die Druckangabe auf der Reifenflanke beachten und den Reifen auf Risse und Splitter untersuchen“, rät Sarah Baukmann vom Pumpen-Spezialisten SKS Germany: "So lässt sich manche Panne im Vorfeld vermeiden."

Weil Wetterumbrüche niemals auszuschließen sind oder mancher bei schattigen Pausenorten schnell auskühlt, rät Anna Rechtern vom Outdoor-Ausrüster Vaude, mindestens eine Lage Bekleidung, etwa eine Windweste u. ä., dabei zu haben. „Und ein kleines Erste-Hilfe-Set passt in jede Radtasche, sollte deshalb nicht fehlen. Letztlich freut man sich, wenn man dieses ungenutzt wieder mit nach Hause bringt“, so Rechtern.

Weitere Jedermann-Nachrichten

22.06.2025Der finale Kampf um Gesamtrang zwei

(rsn) - Ciao ragazzi! Chris hier, aus Riva - am Gardasee! Zum Finale der Tour Transalp 2025 standen nochmal 77 Kilo- und 1100 Höhenmeter an, von Roncone im Valle delle Chiese nach Riva del Garda.

21.06.2025Die Strapazen haben sich gelohnt

(rsn) - Ciao! Hier ist Dennis aus Roncone. Auf dem TT-Menü stand heute die Königs-Etappe von Darfo Boario Terme nach Roncone - und die hatte es in sich. Hier die dazugehörigen knackigen Daten:

20.06.2025Am Passo del Vivione zollten wir der Hitze Tribut

(rsn) - Ciao Ragazzi! Hier ist Chris aus Darfo Boario Terme. Heute ging es von Aprica über den Passo di S. Cristina, Passo del Vivione und Croce di Salven über 116 Kilometer und rund 2.600 Höhenmet

19.06.2025Eine wunderbare Etappe mit einem genialen Finale

Servus zusammen, hier ist Dennis aus Aprica. auf dem Stelvio von gestern stand heute die nicht weniger schwere Etappe von Bormio nach Aprica im Programm. Mit ihren 92 Kilometern und 2200 Höhenmetern

18.06.2025Platz zwei auch am Stilfser Joch - und in der Gesamtwertung

Sportliche Grüße von der Tour Transalp! Das Team Strassacker ist wieder bei der legendären Alpenüberquerung unterwegs – sieben Tage, rund 750 Kilo- und 16 500 Höhenmeter stehen am Programm, von

17.06.2025Tour Transalp: Platz zwei auf Etappe zwei

Sportliche Grüße von der Tour Transalp! Das Team Strassacker geht auch 2025 an den Start der legendären Alpenüberquerung – sieben Tage, rund 750 Kilometer und satte 16.500 Höhenmeter stehen die

16.06.2025Tour Transalp: Standortbestimmung gleich zu Beginn

Sportliche Grüße von der Tour Transalp! Wenn sich Radlerinnen und Radler auf schönen Straßen durch die Alpen winden, Pässe bezwungen und Grenzen verschoben werden - dann ist es wieder so weit: Tr

04.06.2025RadRace 120: Premiere mit Hindernissen

Zum ersten Mal stand am vergangenen Wochenende für die Equipe aus Süßen das RadRace 120 in Sonthofen auf dem Rennkalender. Ein ungewöhnliches Rennformat über zwei Tage, bei dem neben viel Spaß

21.05.2025Rund um Köln: Manchmal soll es nicht sein

Nach dem perfekten Saisonauftakt mit zwei Siegen aus zwei Rennen in Göttingen und Frankfurt durch Moritz Palm sollte die Serie bei Rund um Köln ausgebaut werden – zumal auch beim rheinischen Klass

21.05.2025Endlich Berge! Team Velolease beim Imster Radmarathon

Nach einer Woche Trainingslager inklusive des Starts beim Gampenpass-Rennen, reiste das Team Velolease mit vielen Höhenmetern in den Beinen direkt aus dem Passeiertal bei Meran zum Imster Radmarathon

03.05.2025VeloTour: Mit vereinten Kräften zum zweiten Saisonsieg

Bei der traditionsreichen Hatz durch den Taunus musste das Team Strassacker in den letzten Jahren stärkeren Fahrern den Vortritt lassen. In diesem Jahr wollten wir unsere Karten besser ausspielen. Mi

30.04.2025Tour d’ Energie: Moritz Palm gewinnt den Saisonauftakt

"Copy + paste" zum Rennbericht des Vorjahres, könnte man meinen: Zum dritten Mal in Folge holt das Team Strassacker beim ersten Rennen des Jahres den Sieg in der Einzel- und Teamwertung. Doch es war

JEDERMANN-RENNEN DIESE WOCHE
  • Keine Termine