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07.10.2018 |
Mit dem französischen Romancier Stendhal ließe sich sagen, der Fahrradfilm ist ein Spiegel, den man per Lastenrad die Landstraße entlang fährt. Wir sehen den jungen Edouard, der im gleichnamigen Film von François Fournier, Kanada, mit dem Fahrrad davonfährt, so weit es geht, „um zu sehen, ob ich es kann“ – mit dem Fahrrad als eine Möglichkeit, aus der Kindheit auszubrechen.
Auch Jean-Aimé Bigirimana, ein kanadischer DJ mit ruandischen Wurzeln, versucht den Ausbruch. Im Film „Escape“ von Anjali Nayar flieht er, astronautengleich und bildgewaltig, ins ewige Eis.
Das Lastenrad spielt nicht nur eine metaphorische Rolle. Zwei Filme demonstrieren eindrucksvoll, dass es im echten Leben unterschätzt wird. Auch bei großen Lasten kann es mit dem Auto ganz schön „deppert“ zugehen, wie der Film „Siedelei“ aus Salzburg in breitem Österreichisch erzählt.
Die Dortmunder Velokitchen-Szene, deren Kochkünste seit vielen Jahren die Kirsche auf der Torte des ICFF bedeuten, veranschaulicht in „On the Move“, dass eine Vielzahl Lastenräder Berge versetzen kann.
Richtig schön queer geht es in “A Bicycle in Love“ zu, ein Film über die glückliche Liebe zwischen Daisy und dem charmanten Fahrrad Greg. An anderer Stelle empfiehlt es sich, Taschentücher bereit zu halten, denn wie im echten Leben enden die filmischen Beziehungen oftmals tragisch, wie etwa in der zauberhaften Animation „Bike Ride“ von Tom Schroeder aus den USA.
Das Festival wäre keins ohne den politischen Film, und ein besonderes Gewicht kommt „Tigersprung“ zu. Er ist dem Leben von Albert Richter gewidmet, 1932 Amateur-Weltmeister auf der Bahn, 1940 von der Gestapo ermordet.
Im Zentrum des Films steht sein jüdischer Manager, der Kölner Ernst Berliner, der, vor den Nazis fliehend, in den Niederlanden überlebt und später in die USA auswandert. Er versucht den Fall in den 1960er Jahren zur Anklage zu bringen, aber die deutsche Justiz will kein Verfahren eröffnen. Auch die Kölner Bahn-Szene sieht ihn lediglich als „die Störung“ – er erfährt vollkommene Ablehnung. Ernst Berliner reist heim mit dem Vorsatz, nie wieder nach Deutschland zurück zu kehren.
Das Festival zeigt auch experimentelles Kino aus Belgien und Großbritannien, Dokumentationen aus Guatemala und Deutschland. Für die spirituelle Erbauung sorgt der Film „Der Langsamwallradfahrer“ von Fritz Tietz: „Nicht nur die Wege des Herrn sind unergründlich, zuweilen sind es auch seine Radwege“.
Höhepunkt des Festivals ist die Verleihung der "Goldenen Kurbel" für den besten Fahrrad-Film am Samstag Abend. Der von der "Hohen Programm-Kommission" des Festivals vergebene, älteste Preis für Fahrrad-Filme weltweit ist mit Preisgeldern in Höhe von 500 Euro dotiert, die von der Kultur-Initiative Herne gestiftet werden.
Das International Cycling Film FestivalOrt:
Flottmann-Hallen, Straße des Bohrhammers 5, 44625 Herne
Eintritt:
ab 20 Uhr fünf Euro
Gernot Mühge ist Gründer und Mit-Veranstalter des Internationalen Festivals des Fahrrad-Films.
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