"Großer Schritt für smarte Mobilität"

ADFC: Radschnellwege im neuen Bundesverkehrswegeplan

Von Stephanie Krone

Foto zu dem Text "ADFC: Radschnellwege im neuen Bundesverkehrswegeplan"
der Radschnellweg RS1 im Ruhrgebiet | Foto: Regionalverband Ruhr

11.08.2016  |  Vergangene Woche verabschiedete das Kabinett den "Bundesverkehrswegeplan 2030". Auf Initiative von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt findet sich dort - anders als in den Entwurfsfassungen vorgesehen - auch ein Passus zur Zukunft des Radverkehrs.

So wird der Bund sich im Rahmen seiner verfassungsrechtlichen
Möglichkeiten in Zukunft stärker am Bau von Radschnellwegen beteiligen. Das hatte der ADFC seit Jahren gefordert, bisher lehnte der Bund allerdings die Zuständigkeit ab.

Dazu ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork: "Diese kleine Passage im Bundesverkehrswegeplan ist ein großer Schritt für die Zukunft des Radverkehrs in Deutschland. Wir sind begeistert, dass der Bundesverkehrsminister verstanden hat, dass Premium-Radinfrastruktur, wie wir sie aus den Niederlanden und Flandern schon lange kennen, wirklich massive Stauentlastung bringen kann. Und dass sie zügige, komfortable und nachhaltige Mobilität in dichter werdenden Metropolen überhaupt erst ermöglicht. Toll!"

In Deutschland fahren etwa 11 Prozent der Berufstätigen
mit dem Rad zur Arbeit. In niederländischen Regionen mit gut ausgebauten Radschnellwegen sind es über 25 Prozent. 300 Kilometer Radschnellwege gibt es in den Niederlanden schon, 600 weitere Kilometer sind in Planung. In Deutschland sind es nur zwischen 10 und 40 Kilometer, je nach Auslegung des Begriffs.

Für das ambitionierteste deutsche Projekt, den "RS.1" quer durch das Ruhrgebiet, wurde per Machbarkeitsstudie errechnet, dass durch den Radschnellweg täglich 52 000 PKW-Fahrten mit über 400 000 Kilometern eingespart werden können. Außer im Ruhrgebiet liegen Pläne für Radschnellwege in den Großräumen Hannover, Frankfurt, Nürnberg und München vor.

Der ADFC geht davon aus, dass alle diese Projekte
durch die Unterstützungszusage des Bunds zusätzlichen Schub bekommen, und nun tatsächlich in Angriff genommen werden können. Geschäftsführer Stork: "Den finanziellen Kraftakt zum Bau von überregionalen Radschnellwegen können Länder und Kommunen nicht alleine stemmen. Wir brauchen vom Bund jetzt eine Ko-Finanzierung für 300 Kilometer Radschnellwege pro Jahr - ein Kilometer kostet etwa 1,5 Millionen Euro."

Radschnellwege werden in den Niederlanden ("Snelfietsroutes") und in Flandern ("Fietsostrades") bereits seit einigen Jahren erfolgreich als Alternative für Pendler, Lastentransporte und Freizeitfahrten genutzt. Kerngedanke solcher überregionalen Radverkehrsverbindungen ist, das komfortable und zügige Fahrradfahren auch über längere Distanzen zu ermöglich.

Dafür werden Radschnellwege separat vom Kfz-Verkehr
mit einem leichtläufigen Belag, großzügiger Breite und einer weitgehend geraden, kreuzungsfreien Streckenführung ausgestattet. Ziel ist, dass sich die Radstrecke als Alternative zum Autofahren bewähren kann - und dass darauf auch längere Strecken (10 bis 15 km) als sonst mit dem Rad üblich (bis 5 km) zurückgelegt werden.

Stephanie Krone
ist Pressesprecherin des Allgemeinen Deutscher Fahrrad-Clubs e.V. (ADFC)

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