62. Österreich-Rundfahrt: Posthuma siegt vor Gretsch

Ricco im Zeitfahren mit Motorrad kollidiert

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Stark blutend bringt der Italiener Riccardo Ricco das Zeitfahren der Österreich-Rundfahrt zu Ende. Foto: ROTH

10.07.2010  |  (rsn) – Der Italiener Riccardo Ricco (Ceramica Flaminia) hat bei der 62. Österreich-Rundfahrt im 26,9 Kilometer langen Einzelzeitfahren von Podersdorf zwar sein Gelbes Trikot verteidigt. Es ist aber fraglich, ob der Kletterspezialist am Sonntag zur Schlussetappe antreten kann. Ricco kollidierte zehn Kilometer vor dem Ziel mit einem Motorrad, kämpfte sich aber blutüberströmt ins Ziel. Von dort wurde der der 26-Jährige direkt mit dem Krankenwagen abtransportiert.

Der Unfall ereignete sich nach der Wende auf einer langen Geraden. Durch den starken Seitenwind fuhren die Profis am rechten Fahrstreifen, wo der voll auf den Gesamtsieg fokussierte Ricco in ein korrekt parkendes Motorrad krachte. Der Mann in Gelben Trikot erlitt Verletzungen im Gesicht, am linken Bein. Zudem brach der Rahmen seiner Zeitfahrmaschine. Auf dem Ersatzrad rettete er sich noch als 61. ins Ziel und konnte sogar seinen Vorsprung im Gesamtklassement behaupten! Nach dem Zieleinlauf wurde Ricco in das Krankenhaus Eisenstadt eingeliefert. "Riccardo hat im Teambus zu mir gesagt: Ich will diese Tour gewinnen, wenn es irgendwie geht“, sagte Riccos Sportlicher Leiter nach dem Rennen.

Angesichts des dramatischen Finales geriet der Zeitfahrsieg des Niederländers Jost Posthuma (Rabobank) und der zweite Platz von Patrick Gretsch (HTC Columbia), zur Nebensache. Der 23 Jahre alte Erfurter war auf dem Rollerkurs elf Sekunden langsamer als der sechs Jahre ältere Posthuma. Dritter wurde der Russe Artem Ovechkin (Katjuscha/+0:40). Platz vier belegte der Belgier Stijn Devolder (Quick Step/+0:46) vor dem Spanier Markel Irizar (Euskaltel/+0:47).

"Als ich vor der Tour den Etappenplan gesehen hab, musste ich mal schlucken. Ich wusste, dass ich nur hier eine Chance auf einen Erfolg habe", sagte Posthuma, der die Nachfolge seines Teamkollegen Koos Moerenhout antrat, der im Vorjahr das Zeitfahren für sich entschieden hatte. "Mich freut's, dass ich in die Fußstapfen des alten Koos getreten bin."

Ob Ricco morgen starten wird, entscheidet sich nach den Untersuchungen im Krankenhaus. Auf dem Podest kam es aber zu einer Verschiebung: Der Spanier Segrio Pardilla (Carmiooro) verdrängte seinen italienischen Teamkollegen Emanuele Sella und liegt mit jetzt 37 Sekunden Rückstand auf Ricco auf dem zweiten Platz. Auch der Tiroler Stefan Denifl (Cervélo TestTeam) fuhr ein starkes Rennen und konnte sich als Tageszwölfter (+1:20) im Gesamtklassement auf den siebten Platz (+ 4:16 Minuten) verbessern. Zweitbester Österreicher wurde der Vorarlberger Matthias Brändle (Footon-Servetto/+1:22), der unmittelbar hinter Denifl Dreizehnter wurde. Bester Milram-Fahrer war der Wangener Dominik Nerz (+1:27) auf Rang 15.

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