Nur 90 Prozent im Bergzeitfahren gegeben

Buchmann: "Mal sehen, was in den nächsten Tagen noch drin ist"

Foto zu dem Text "Buchmann:
Emanuel Buchmann (Bora-Argon18) | Foto: Cor Vos

21.07.2016  |  (rsn) - Obwohl er im Berzeitfahren der 103. Tour de France nur Zweiundvierzigster wurde und 2:43 Minuten auf Etappensieger Chris Froome (sky) verlor, kletterte Emanuel Buchmann in der Gesamtwertung wieder um einen Platz nach vorne auf Rang 21. Sein erklärtes Ziel, die Top 20, hat er nicht aus den Augen verloren.

"Ich denke, es sieht ganz gut aus, wenn ich keinen richtigen Einbruch erlebe“, sagte der Ravensburger nach dem Zieleinlauf. "Ich bin nicht weit weg und hoffe, dass ich es in den beiden letzten Bergetappen noch schaffe.“

Damit die Kraft reicht, ist er den Kampf gegen die Uhr eher relaxed angegangen. Buchmann zur ARD: "Ich bin nur mit 90 Prozent gefahren und habe mich für die nächsten Etappen geschont.“ Dass sich dabei sein Rückstand vergrößerte, nahm er in Kauf. Der Kapitän des deutschen Teams Bora-Argon 18 hat auf Rang 21 immerhin 3:13 Minuten Rückstand auf den vor ihm liegenden Warren Barguil (Giant-Alpecin), der ebenfalls für einen Rennstall mit deutscher Lizenz unterwegs ist. Auf Rang 19, den im Moment der starke Stef Clement (IAM) inne hat, sind es sogar schon fast sechs Minuten.

Trotzdem ist Buchmann guten Mutes: "Die Zeit heute ist schon okay. Ich denke, die Gesamtwertung wird erst in den kommenden beiden Tagen gemacht. Die paar Sekunden, die ich hier verlor, sind am Ende wohl nicht entscheidend", sagte der 23-Jährige.

Deshalb verzichtete Buchmann auch darauf, mit einer Zeitfahrmaschine im Flachen zu starten und vor dem Anstieg aufs normale Rad zu wechseln. Stattdessen ließ er sich nur einen Zeitfahraufleger auf sein normales Rad montieren. "Ja, hatte ich drüber nachgedacht, es aber schnell wieder verworfen. Ich bin ja ohnehin nicht 100 Prozent gefahren. Die paar Sekunden, die ich mit einem Wechsel vielleicht rausgeholt hätte, wären den Aufwand nicht wert gewesen“, sagte Buchmann zu radsport-news.com.

Obwohl er sich nicht ganz verausgabte, forderte ihn die Strecke: "Es war schon ein schweres Bergzeitfahren. Sehr unrhythmisch, am Anfang flach, dann wieder richtig steil, dann eine kurze Rampe bergab. Ich fand, es war nicht einfach zu fahren.“

Deshalb gab er auch zu: "Ich bin schon müde, aber das ist jeder nach 18 Etappen. Schauen wir mal, was morgen und übermorgen noch drin ist.“

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